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Geschrieben von Mulciber am 13.02.2007 um 23:00:

 

Zitat:
Original von Sylvia
Was macht man als studierter Philosoph eigentlich dann beruflich? Außer Philosophieprofessor werden?


Du hast den Kernpunkt meines inneren Dilemmas erkannt.
Um es fast mit Nietzsches Worten zu sagen "Alles oder Nichts"
Praktisch gibt es den Beruf Philosoph eben nicht, also Taxifahrer oder gutes Nebenstudium ...

@inner_conflict

Wechseln wird wohl kommen, da aber mein Konto nicht übergroß mit Geld vollgepumpt ist und das Konto der Eltern genauso sollte ich möglichst nicht bis zum 37sten Lebensjahr irgendwas studieren, dieser Druck ist ein wenig unangenehm, vor allem wenn einem das "Licht" (wie man es doch so schön nennt) nicht aufgehen will, scheiß Licht.

Und zum Thema Christen, da hast du Glück, du darfst gerne einmal das Städlein Wilhelmsdorf besuchen, Heimat der Black sheep night und auch unter anderm der Ansicht das die Erde 6000 Jahre alt ist, sowie das die Menschenrechte sowieso nur für Christen gelten - wuhe!

Man darf Meinung nicht mir Argument verwechseln ...



Geschrieben von inner_conflict am 13.02.2007 um 23:16:

 

Zitat:
Was macht man als studierter Philosoph eigentlich dann beruflich? Außer Philosophieprofessor werden?


Was macht man als Germanist, Soziologe, Altphilologe, etc...

Das ist das Problem aller geisteswissenschaftlichen Fächer, man hat eben am Ende des Studiums keine Berufsausbildung...

Lehramt geht auf jeden Fall, Journalismus, Fachbibliotheken, Verlagswesen etc... Kurz, das was man mit jedem Studium machen kann...

Dann gibt es auch Behörden und Konzerne, die Ethik- oder Kommunikations Beauftragte engagieren, da gibt es schon einige Nischen....

In einem Beruf geht es dann weniger darum, das erlernte Wissen anzuwenden, vielmehr geht es darum, die Methoden anzuwenden. Die sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt... Wurde mir zumindest auf der Studienberatung gesagt...



Geschrieben von VermissterTraum am 14.02.2007 um 14:39:

 

ich erlaubs mir, mich auch mal einzumischen, philosophie stand eine weile auch mal auf meinem studienfachwunschzettel ganz oben.
was mich frustriert hat, waren trierer philosophiestudenten im 7. semester, die ihr lebtag noch nichts von adorno und frankfurter schule gehört haben, und ich wüsste momentan nicht, was schlimmer ist: naivgläubige, selbstüberzeugte christen oder dummheit.

selbige studenten hatten auch keine ahnung von musik, gehört, meiner meinung nach, in gewisser weise auch zur grundkenntis für etwaiges studieren.

fächerkombinationen wären für mich gewesen, philo und musikwissenschaft, psychologie, germanistik...
ich denke, es ist schwer im bereich der philosophie beruflich fuß zu fassen, deswegen wäre dann eine alternative das beste, mit der man immernoch auf philosophie zurückgreifen kann. deutschlehrer, zb. mit philo-ag. pfarrer, religionslehrer (nein nicht schlagen, alternativ: ethiklehrer...)
professor ist nicht zu empfehlen, braucht, imho, schon einiges dafür. und philosophie ist eine brotlose kunst. allein vom bücherschreiben wird man nicht leben können. außer man hat die genialsten ideen über gesellschaftsverträge etc.

wer sich gerne und intensiv mit texten beschäftigen will, für den ist das bestimmt das richtige. für diskussionsfreudige auch, für angehende weltversteher...

Zitat:
Original von Mulciber
und auch unter anderm der Ansicht das die Erde 6000 Jahre alt ist, sowie das die Menschenrechte sowieso nur für Christen gelten - wuhe!
warum? ist das denn nicht so? *weglauf* *versteck* Zunge



Geschrieben von inner_conflict am 14.02.2007 um 14:53:

 

Zitat:
was mich frustriert hat, waren trierer philosophiestudenten im 7. semester, die ihr lebtag noch nichts von adorno und frankfurter schule gehört haben, und ich wüsste momentan nicht, was schlimmer ist: naivgläubige, selbstüberzeugte christen oder dummheit.


Den Satz will ich dir so wie er hier steht nicht so recht glauben....

Man möge mir bitte ein Studienfach zeigen, in dem es keinen einzigen Deppen hat, ich bin gespannt zwinkert .
Sicher hat das menschliche Umfeld einen Einfluss, wie gut einem das Studium auch gefällt, aber das wird wohl sehr unterschiedlich sein zwinkert .

Zitat:
selbige studenten hatten auch keine ahnung von musik, gehört, meiner meinung nach, in gewisser weise auch zur grundkenntis für etwaiges studieren.


Einspruch, wenn man nicht gerade Musikwissenschaft studiert, ist der Punkt zu vernachlässigen. Sicher ist es besser, wenn man Kierkegaards Entweder/Oder liest, diese Oper (war's ne Oper?) von "Name eines gewissen DJs" (oder von jemand anderem??) zu kennen (sry hab das Buch grad nicht zur Hand und es ist 2 Jahre her), aber elementar finde ich das noch lange nicht....



Geschrieben von Raistlin am 14.02.2007 um 15:37:

 

Komische Vorstellung von VT hier. Ich mein, beim Studieren geht es doch darum die Methodik zu erlernen und zu verstehen, um dann selbstständig arbeiten zu können - und nicht jedes Thema mal durchgekaut zu haben, das kann man anschließend dann schließlich auch alleine.

Es gibt ja auch Informatik-Studenten, die wärend des Studiums nie mit einem anderen Programm als Java in Berührung kamen. Brauch man ja auch nicht. Aber da sagt ja hoffentlich auch keiner "Ich wollte Informatik studieren, aber als ich da erfahren habe, dass da Studenten im 7.ten Semester noch nie mit php / C/C++/insert Sprache der Wahl gearbeitet haben, war ich frustriert und wollte dann doch nicht mehr".



Geschrieben von VermissterTraum am 14.02.2007 um 16:32:

 

Zitat:
Original von inner_conflict
Zitat:
was mich frustriert hat, waren trierer philosophiestudenten im 7. semester, die ihr lebtag noch nichts von adorno und frankfurter schule gehört haben, und ich wüsste momentan nicht, was schlimmer ist: naivgläubige, selbstüberzeugte christen oder dummheit.


Den Satz will ich dir so wie er hier steht nicht so recht glauben....

warum nicht? tatsache.
bzw, vielmehr: was nicht?

Zitat:
Man möge mir bitte ein Studienfach zeigen, in dem es keinen einzigen Deppen hat, ich bin gespannt zwinkert .
ja, leider gibts dafür auch immer wieder beweise, arroganz ist doch was schönes =] aber dennoch: manche haben sich definitiv verwählt... und wahrheiten darf man, bei aller arroganz, doch noch aussprechen...^^

Zitat:
Einspruch, wenn man nicht gerade Musikwissenschaft studiert, ist der Punkt zu vernachlässigen. Sicher ist es besser, wenn man Kierkegaards Entweder/Oder liest...
ja, wenn sich das buch darauf bezieht, sollte man schon ne ahnung davon haben, musik (und kirkegaard nur mal als beispiel) ist eben bei vielen gewissermaßen grundlegend, nicht bei allen.
aber musik fällt bei mir ohnehin unter die intelligenzfaschismusmentalität... freut sich



Geschrieben von Mulciber am 14.02.2007 um 16:43:

 

Muss Raistlin im Bezug zur Informatik und Philosophie recht geben, wobei ein relativ geschultes Allgemeinwissen auch zu einem Studium gehören sollte, es ist zwar ein großer Unterschied zwischen der Beherrschung und dem Wissen das etwas existiert, aber nicht einmal zu wissen das die "Kritische Theorie" existiert, das gibt ein wenig zu denken.

Jedenfalls überraschend, dass sich noch niemand gemeldet hat, der das Studium bis zum bitteren Ende durchgezogen hat.

Zitat:
Original von VermissterTraum
Zitat:
Original von Mulciber
und auch unter anderm der Ansicht das die Erde 6000 Jahre alt ist, sowie das die Menschenrechte sowieso nur für Christen gelten - wuhe!
warum? ist das denn nicht so? *weglauf* *versteck* Zunge


Nagelt sie ans Kreuz!

- Warum muss man musikalische Kentnisse für Philsophie besitzen? (Oder habe ich den Zusammenhang missverstanden)
Ich denke das sind Gedichtkentnisse oder allgemeine Kunstkentniss, weil gerade sich Philosophie an der Kunst orientiert (ab und an) wichtig, aber keine Grundvorrausetzung, sonst kann man auch sagen man müsste französisch Sprechen für Sartre (was sicherlich empfehlenswert ist).



Geschrieben von VermissterTraum am 14.02.2007 um 20:05:

 

Zitat:
Original von Mulciber
Jedenfalls überraschend, dass sich noch niemand gemeldet hat, der das Studium bis zum bitteren Ende durchgezogen hat.

armes. aber immerhin tröstlich, dass da "überraschend" und nicht "frustrierend steht...^^

gewisse vorkenntnisse in musik (oder auch anderem, will mich da jetzt nicht festlegen..) wären schon hilfreich, bei zb kirkegaard (wie schon gesagt), adorno (wie auch erwähnt), nietzsche, schopenhauer und kant (aber da bin ich mir nicht 100 pro sicher), die auch auf musik zurückgreifen.
das ist genauso wie französischsprechen für sartre, man kann sich die dinge eben selbst erklären, und muss nicht dumm glauben, was da steht. und darum gehts ja, wenn du philosophie studieren willst.

ans kreuz genagelte grüße,
m.



Geschrieben von Seraphia am 14.02.2007 um 20:19:

 

hab mal ein semester philo gemacht, is aber einfach nicht mein ding. ich komm in meinen diskussionen gern irgendwann mal zum punkt und rede nicht gern um des redens willen... *g*

weshalb ich eigentlich poste:
ja, ein guter freund von mir hat das studium bis zum "bitteren" ende durchgezogen - sein zweites fach war übrigens informatik. er ist inzwischen sehr erfolgreich an der uni am promovieren und der Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit findet sich im Bereich "der nächsten Generation des www" - wobei ihm sein philostudium laut eigenen aussagen sehr viel einsichten und hilfestellungen gibt...
falls du tatsächlich gesteigertes interesse an dem fach, dem studienverlauf usw haben solltest, schreib mir ne kurze pn und ich schick dir seine mailadresse. lächelt



Geschrieben von Benedict am 14.02.2007 um 20:50:

Ein Religionslehrer

Also ich habe Philosophie und Katholische Theologie in Freiburg mit großem Gewinn studiert und bin KEIN Idiot der glaubt, die Welt sei erst 6000 Jahre alt. Das beste Mittel, um Vorurteile gegen das Katholische Christentum abzubauen ist ein paar Vorlesungen in Religionsphilosophie, Kirchengeschichte und Fundamentaltheologie zu besuchen, z.B. gerade in Freiburg.
Mein Posting wird dir bei der Studienwahl wohl nicht viel bringen, aber ich sag ma, ich war auch ne zeitlang im Studium Atheist, bin jetzt aber wieder mit im Boot und fühl mich noch ganz lebendig.

Warum wollen leute christliche Argumente knacken ? Verstärken find ich besser !
Meine Erfahrung nach sieben Jahren Studium: entweder Gott lebt in uns oder er ist tot und wir füllen den Hohlraum mit Bier, Drogen, endlosen Papierbergen an den Unis und bla, bla, bla. schläft

Also, wenn jemand wie ich Relilehrer werden will (z.B. unterrichte ich gut an der Berufsschule und am Gymnasium) warum nicht ? Peitsche

Benedict


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