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Geschrieben von F-4 am 12.09.2007 um 10:17:

  Schulfach "Glück"

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,505005,00.html

Jetzt weiss ich, dass ich alt bin. Denn mein erster Gedanke beim Lesen des obigen Artikels war "So einen Quatsch gabs damals nicht...".

Da die Schulen doch scheinbar damit zu kämpfen haben, ihren Lehrstoff in mittlerweile nur noch 8 Jahre zu pressen, wundere ich mich schon über derartige Vorstöße.

Die hier ja sowohl Lehrer als auch Schuler herumschwirren, würde mich deren Meinung interessieren.



Geschrieben von Natja am 12.09.2007 um 10:36:

 

weder Schüler, noch Lehrer, aber Mutter.

Mein Tochter ist 14 Jahre und hasst die Schule.
..sie ist keine gute Schülerin und geht vermutlich deswegen nicht gerne in die Schule.

Ob das jetzt eine gute Sache ist, was da in dem Artikel steht, weiss ich nicht.

Finde aber, das wirklich mehr dafür getan werden sollte, dass Schüler nicht nur negatives mit Schule verbinden.
Ob's in der Art was bringt weiss ich nicht. ...aber ein Versuch ist's wert!

Die meisten Lehrer erscheinen mir überfordert!

Ein einfacher Beruf ist es sicher nicht, und ich beneide niemanden, der diesen Beruf ausübt.



Geschrieben von Vamp.Miyu am 12.09.2007 um 10:49:

smile

Ich finde es gut das man sich darüber gedanken macht wie man die Schule wieder atraktiver machen kann.

Den wenn die Schule spaßt macht, macht man doch als Schüler lieber mit und lernt viel besser.

Das ist des selbe wie im Berufsleben, wenn man seinen Traumjob hat arbeitet man viel lieber länger und mit viel mehr hingabe als bei einem Job der einen nur an käst.



Geschrieben von VigilNoctis am 12.09.2007 um 10:52:

 

Ich war Schüler, also bin ich meinungsberechtigt grosses Grinsen

Zusätzlich hab ich mein Abitur in 8 Jahren gemacht - ohne quetschen, dafür mit Kantine und Räumen, in denen man bis 6 Uhr abend bleiben konnte, wenn Bedarf bestand.

Ich halte ein Unterrichtsfach "Glück" für wenig sinnvoll. Nicht nur, dass man tatsächlich wertvolle Unterrichtszeit mit mehr oder minder subjektivem Rumgelaber verbringt, das man ohne Probleme in andere Pflichtfächer wie Religion/Ethik/Gemeinschaftskunde (wie immer das in BW heißt)/Soziologie/... einbinden könnte und auch schon längst tut - ich hatte solcherlei Spielchen im Religionsunterricht.

Zusätzlich sendet das in meinen Augen die falsche Botschaft aus und greift das Problem nicht richtig an.
Nur weil die 5. Stunde am Donnerstag Glück heißt, geht man deshalb nicht gern in die Schule. Es löst auch keine Probleme mit der Schule, dass man jetzt potentiell ein Fach hat, was man mag - was ich bei pubertierenden Menschen für auch überhaupt nicht für bewiesen halte, dass so selbst-beleuchtende Dinge auf Dauer Akzeptanz finden.
Wenn die Schule unbeliebt ist, muß die Schule an sich betrachtet werden.
Ansonsten können sie auch mehr Freistunden einführen. Ich kann mich erinnern, dass das immernoch meine liebsten Fächer waren...

Meine persönliche Quintessenz:
Lerneffekt = null, da schon längst vorhanden
Imageffekt = null, da zu kurz gedacht.

Ein anderer Versuch, Glück noch stärker gedanklich vom Alltäglichen abzukoppeln und damit wieder unzufriedene Schulabgänger zu schaffen, die einen Job in der Sparte "Glück" suchen... anstelle von Glück im Job in irgendeiner tatsächlichen Sparte...



Geschrieben von xyrill am 12.09.2007 um 10:59:

 

Es läuft immer wieder darauf hinaus, dass die Leute sich zurücklehnen, die Hände auf machen und sagen: "tu etwas, damit es mir besser geht"

Das wird auch mit diesem Schwachsinnsfach vermittelt, mehr nicht.
Ex und hopp...
Aber nicht: selber etwas tun und für andere etwas tun.

Eben DAS ist es was diese und kommende Generationen lernen müssen. Jeder konsumiert und geiert nur noch für sich und sein Glück.

Grüßle
xyrill



Geschrieben von Chiropterus am 12.09.2007 um 11:42:

 

Ob die in Heidelberg gewählte Methodik die richtige ist lässt sich sich diskutieren, aber ein solches Fach macht auf jeden Fall Sinn.
Heute wird mehr verlangt als bloße Fachkompetenz. Wer beruflich und im Studium erfolgreich sein will muss auch wissen wie er mit sich selbst umzugehen hat. Das kam bisher in der Schule zu kurz.

Man darf nicht vergessen dass die Schule auch sehr wichtig für die Persöhnlichkeitsentwicklung ist. Das findet sich übrigens auch im Lehrplan als "Handlungskompetenz".
Entspannungstechniken und ähnliches sind wichtig um Schülern zu vermittlen dass die Schule sie auch als Mensch ernst nimmt und nicht nur als Beschulungsobjekt betrachtet das nach 8 Jahren Oberstufe als Humankapital auf die Straße gespuckt wird.

Noch besser als ein Fach wäre allerdings wenn in jedem Fach Zeit wäre auf die Schüler einzugehen. Allerdings fehlen dafürentsprechend ausgebildete Lehrer. Ein Resultat daraus dass man in BW mit gerade mal zwei Pädagogikscheinen ans Gymnasium kommt. Der Rest ist Fachausbildung.



Geschrieben von Mme Groteske am 12.09.2007 um 11:49:

 

In meiner Schulzeit (die gerade mal zwei Jahre zurückliegt) war es mir wichtiger, zu lernen als langweilige Diskussionen über unser Innerstes zu führen. Ich selbst finde, dass die Schule als Ort der Bildung dazu dienen sollte, wichtige Themen des Berufs- und des Allgemeinenlebens zu vermitteln. Ganz grausam empfände ich es, dieses Glücksfach als Abirelevantes Fach ansehen zu müssen, hey, da gibt es absolut wichtigeres, vor allem im Abi.

Natürlich finde ich, dass man auch ein wenig über solche Themen reden kann, aber das dann bitte untergebracht in Aufsätzeschreiben im Deutschunterrricht oder im Ethik-/Religionsunterricht, wir brauchen dazu sicherlich nicht noch ein weiteres Fach, das dann meiner Meinung nach wichtigere Fächer zurückdrängt.



Geschrieben von xyrill am 12.09.2007 um 12:02:

 

Zitat:
Entspannungstechniken und ähnliches sind wichtig um Schülern zu vermittlen dass die Schule sie auch als Mensch ernst nimmt und nicht nur als Beschulungsobjekt betrachtet das nach 8 Jahren Oberstufe als Humankapital auf die Straße gespuckt wird.


@ Chiropterus

Wir haben so etwas damals in Religion und in den sogenannten "Besinnungstagen" gelernt. Und glaub mir, es ist nicht EINER aus diesen Stunden heraus gegangen, der sich nicht darüber lustig gemacht hätte. Man ist in der SChule/Klasse viel zu sehr auf dem Präsentierteller, erst recht wenn man in der Pubertät steckt, als dass man viel über sich preis geben würde. Damit wird man verletzlich vor den anderen Schülern. Und theoretisch lässt sich das nicht vermitteln.

Zitat:
Wer beruflich und im Studium erfolgreich sein will muss auch wissen wie er mit sich selbst umzugehen hat.


Dazu sind Eltern da. Sie haben den direkten emotionalen Kontakt zu ihren Kindern (oder sollten ihn zumindest haben). Sie können sich viel intensiver mit ihren Kindern auseinander setzen, als es die Schule je vermögen würde.

Der Trend geht immer mehr darin, dass Eltern Verantwortung und Aufmerksamkeit ab geben und statt dessen dies der Schule anlasten wollen. Das bekomme ich jetzt schon in der Grundschule mit, wo Erziehungsdinge immer wieder den jetzt schon überforderten Lehrern überlassen werden weil die Alten zuhause zu faul sind und sich nicht von ihren RTL-Gerichtsshows lösen können...

Schule als Erziehungsplattform für persönliche Werte kann nur sehr oberflächlich vermittelt werden. Jede weitere und tiefgehendere Forderung ist sowas von falsch und kann nur nach hinten losgehen. Das Ergebnis sind Kinder und Jugendliche, die überall dazwischen hängen und zuhause uninteressierte Eltern haben, die nicht auf dem Laufenden sind was in ihren Sprößlingen vorgeht, der Schule dafür den schwarzen Peter zuschieben und sich dabei völlig im Recht fühlen.

Grüßle
xyrill



Geschrieben von F-4 am 12.09.2007 um 13:10:

 

Ich sehe das auch so, dass die Schule in erster Linie Wissen vermitteln sollte. Und damit einher gehend auch die Fähigkeit, sich Wissen selbst anzueignen.
Der Rest ist Sache der Eltern.
Ich halte ehrlich gesagt selbst Gruppenarbeit in den meisten Fällen für Unsinn oder zumindest nicht für produktiv. Meiner Erfahrung nach wurden dadurch weder Einzelgänger besser integriert, noch eigneten sich Idioten ein angemesseneres Verhalten gegenüber Mitschülern an. Ein Lerneffekt fand ohnehin nicht statt.



Geschrieben von Natja am 12.09.2007 um 13:17:

 

Gruppenarbeit finde ich sehr gut und fördert das MITeinander.
Viele Kinder sind überhaupt nicht in der Lage sich mit anderen zu arrangieren.

Natürlich ist es in erster Linie die Aufgabe einer Schule Wissen zu vermitteln.


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