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Geschrieben von Pagan am 26.02.2005 um 09:17:

  Joy Division

JAAAA - ich liebe diese band.

JOY DIVISION

Drei Jahre nur existierte die britische Band Joy Division mit ihrem an Epilepsie erkrankten Sänger Ian Curtis. Drei Jahre, in denen sie Punkrock hinter sich ließen und mit ihrer eigenen sinistren Ästhetik zu einer der einflußreichsten Bands nicht nur der alternativen Musikszene avancierten. Charakteristisch war das unverwechselbar melancholische, von synthetischen Spuren durchwobene Klanggewand, die von tiefer Emotionalität und großstädtischer Depression geprägten Lyrics von Ian Curtis und ihr zum Charme verfallender Metropolen passendes schlicht und dunkel gehaltenes Outfit. Nach dem Freitod von Sänger Ian Curtis am 18. Mai 1980 erfuhr dieser Status noch eine Steigerung und machte Joy Division endgültig zur Legende.

Los ging es kurz nachdem die Sex Pistols in der verfallenden Industriestadt Manchester am 4. Juni 1976 einen Auftritt hatten, bei welchen sich Bassist Peter Hook und Gitarrist Bernard Albrecht trafen und kurzerhand beschlossen, eine Band namens Stiff Kittens zu gründen. Um das Line-Up zu vervollständigen hängten sie in einem örtlichen Plattenladen Anzeigen aus, woraufhin sich Sänger Ian Curtis und der Schlagzeuger Steve Brotherdale meldeten und die Band somit komplettierten. Unter dem neuen Namen Warzaw gaben sie als Vorband der Buzzocks und Penetration ihr Livedebut. Kurze Zeit später verließ Brotherdale die Band und Stephen Morris trat an seine Stelle. Um Verwechslungen mit der Punkband Warsaw Pakt zu vermeiden, erfolgte dann Ende 1977 die erneute Umbenennung in Joy Division. Inspiriert wurde die Band bei der Namenssuche von einem Buch über Nazi-Konzentrationslager, "The House of Dolls", wo Joy Division die Bezeichnung für Gefangene war, die sich für die Nazis prostituieren mußten. Zusammen mit dem schlichten, an der Mode der 30er Jahre orientierten Outfit, das sich Joy Division gaben, konnten Spekulationen über Affinitäten zur Nazi-Ideologie nicht ausbleiben, auch wenn sie sich dann nie erhärten ließen.

Im Juni 1978 erschien mit der EP "An Ideal For Living" der erste Tonträger von Joy Division, der trotz einiger Punkanleihen, bereits neue Wege beschritt: Ian Curtis' verzweifelter Gesang, der dröhnende Bass von Peter Hook, die abgehackten Gitarrenriffs von Bernard Albrecht und die schlichten Drums von Stephen Morris strahlten eine bisher nicht gekannte ambivalente Emotionalität aus, die anziehend und abstoßend zugleich wirkte. Das Potential der Band bemerkte auch Tony Wilson, Chef des in Manchester ansässigen Labels Factory Records, und nahm die Jungs unter Vertrag. Kurz vor Abschluß der Aufnahmen zu ihrem im Juli 1979 erscheinenden ersten Longplayer "Unknown Pleasures", der erstmals auch Synthesizerklänge enthielt und damit den Bruch mit Punk offensichtlich machte, lud sie der englische Radio-DJ John Peel zu einer seiner Sessions nach London ein. Später, am 26. November, war man wieder bei John Peel. Doch die Popularität der Band hielt sich in engen Grenzen.

Bis zum Jahreswechsel hatten sich Joy Division als Liveband einen Namen gemacht, nicht zuletzt wegen des manischen Tanzstils und der epileptischen Anfälle von Ian Curtis, in deren Folge er des öfteren auf der Bühne zusammenbrach. Nach einer Europatournee im Januar 1980 begann die Band mit den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album "Closer". Im April veröffentlichten sie ihre vielgelobte "Hit-Single" "Love Will Tear Us Apart"; wiederum ohne kommerziellen Erfolg. Wenige Tage bevor Joy Division für eine Tour in die USA flogen, erhängte sich Sänger Ian Curtis am 18. Mai. Kurz Zeit vorher hatte die Band beschlossen, sich aufzulösen, sollte ein Mitglied die Band verlassen.

Nach dem Tod von Ian Curtis wurde "Love Will Tear Us Apart" wiederveröffentlicht und stieg bis auf Platz 13 der britischen Singlecharts auf. Als die LP "Closer" dann im August 1980 in die Läden kam, wurde es als das gefeiert, was es war und auch heute noch ist: ein Meisterwerk musikalischer Stimmungsmalerei. Ironischerweise schaffte es die zuvor ignorierte Debut-LP "Unknown Pleasures" im selben Jahr dann ebenfalls in die Charts.

1981, nachdem Peter Hook, Stephen Morris und Bernard Albrecht, der sich jetzt Sumner nannte, bereits als New Order weiter Musik machten, kam mit "Still" dann noch eine posthume Joy Division-LP heraus, die neben Studioaufnahmen auch Livematerial enthielt. In den folgenden Jahren wurde Joy Division zu einer kommerziell erfolgreichen Band und machte Tony Wilson's Label Factory Records für Jahre zur ersten Adresse für Independent-Musik; nicht nur in Großbritannien. Mit den Alben "Substance", "Permanent" und "Heart And Soul" erschienen in der Folgezeit verschiedene Compilations, um nachfolgende Generationen auf die Einzigartigkeit des Joy Division-Sounds aufmerksam zu machen.


Diskographie:

The Complete BBC Recordings (2000)
Preston Warehouse 28 February 1980 (1999)
Heart And Soul (1997)
Permanent (1995)
Substance (1988)
Still (1981)
Closer (1980)
Unknown Pleasures (1979)



Geschrieben von 655321 am 11.04.2007 um 15:05:

 

scheint niemanden zu interessieren.
eine meiner Lieblingsbands aus der Ecke. Closer ist ein hammer Album.



Geschrieben von Zimmerit am 11.04.2007 um 15:21:

 

Natürlich interessiert das.
Aber es wurde oben halt schon fast alles gesagt.zwinkert



Geschrieben von Chiropterus am 11.04.2007 um 15:46:

 

Eben, sie sind halt genial. Was noch dazu schreiben ?



Geschrieben von Mulciber am 11.04.2007 um 16:45:

 

Ich finde ja auch das Lied "love will tear us apart" sehr gut, aber ich denke das kennt hier niemand, ist mehr so ein underground song, so voll unbekannt,
ja natürlich liebe ich die Band (eigentlich kann man die Band eben lieben oder nicht kennen).



Geschrieben von inner_conflict am 11.04.2007 um 17:00:

 

Immer noch eine meiner Lieblingsbands, auch wenn ich's nicht mehr so oft höre...

Love will tear us apart mochte ich allerdings noch nie besonders, mit dem Song kann ich mich nicht anfreunden...



Geschrieben von Ishaèll am 11.04.2007 um 17:14:

 

ist das nicht auch "der" song von joy division überhaupt ? ich kannte das lied ziemlich lange ohne zu wissen von wem es ist.Aber es gibt bessere Songs.
überhaupt kenn ich joy division erst seit kurzem aber ist sehr angenehm zu hören!



Geschrieben von inner_conflict am 11.04.2007 um 17:19:

 

Ja klar, das war ihr Hit...


Aber in meinen Ohren ist das Lied einfach zu poppig und zu glatt, unecht oder künstlich wäre etwas hart...
Es ist ein guter Popsong, keine Frage, aber ein schlechter Joy Division Song....


Ich mag die älteren Sachen lieber, die haben mehr Ecken und Kanten und vor allem viel mehr Gefühl.



Geschrieben von Mulciber am 11.04.2007 um 17:51:

 

Ich mag auch andere Lieder viel mehr, das Lied wurde nur gewählt weil es eben nicht underground ist - ha ha - am liebsten höre ich eigentlich unbekannte Plessuren, wobei das ja auch schon fast pop ist, bzw. das Cover des Albums findet sich immer irgendwo auf dem Shirt eines Menschen wenn man irgendwo im dunklen umhertappt.
[Edit:]Aber es ist halt auch verdammt gut ...



Geschrieben von inner_conflict am 11.04.2007 um 19:13:

 

Ja, das Shirt besitze ich.... Und ich würde es nie hergeben grosses Grinsen


Auf dem ersten Album von New Order (Movement heisst die Platte) sind noch einige Kompositionen von Curtis drauf. Klingt daher sehr nach Joy Division....


Wer auf der Suche nach ähnlichen Bands ist, dem empfehle ich die alten Sachen von den (nicht gerade unbekannten) "And Also The Trees"...



Geschrieben von Noctis am 11.04.2007 um 20:02:

 

Jap. Joy Division sind auch so mit meine Lieblingsband.

Auf CD habe ich von denen

Substance und Heart and Soul,

auf LP

Unknown Pleasures und Still

Closer wollte ich mir schon immer mal als picture LP zulegen. Die kostet nur so viel.



Geschrieben von Mulciber am 11.04.2007 um 20:15:

 

Zitat:
Original von inner_conflict
Wer auf der Suche nach ähnlichen Bands ist, dem empfehle ich die alten Sachen von den (nicht gerade unbekannten) "And Also The Trees"...


Kann persönlich "Interpol" vor allem die erste Cd namens "Dreh an die breiten Lichter" empfehlen, ist zwar so modern, das es nicht mehr als post-punk sondern eher far-later-then-post-punk, aber wirklich gute Stimme, gute Musik,

hier ein Video:
http://youtube.com/watch?v=BwgZ_6lMKiA

Das Lied gehört zu meinen Lieblingen, oh Stella.



Geschrieben von Guendolena am 10.09.2010 um 00:22:

 

ja Joy Division, geniale Musik


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