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Geschrieben von A.N. Other am 11.08.2010 um 16:42:

  Dancing Auschwitz

War mir selten so unsicher, wohin ich ein Thema packen soll, habe mich dann doch gegen den Schwarzen Humor entschieden.


Es geht um folgendes Video:

http://www.youtube.com/watch?v=CFUS7y6Vd7g

Wurde immer wieder gelöscht, aber dank Streisandeffekt gibt's das jetzt in hundertfacher Ausführung wieder, einfach nach Dancing Auschwitz oder I will Survive, Auschwitz suchen.

Kurzfassung: Ein Auschwitzüberlebender tanzt mit seinen Nachkommen in Auschwitz zur Musik von "I will survive".

Meinungen?

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Geschrieben von Schattenwelt am 11.08.2010 um 17:01:

 

Ich würde dem älteren Herrn im Video nicht absprechen wollen, dass er in Auschwitz war und es selber erlbet hat. Aber ganz ehrlich finde ich es doch etwas komisch.
Es mag sein, dass es für ihn seine Bedeutung hat, jedoch ist sowas immer mit Vorsicht zu genießen (oder in dem Fall mit Vorsicht zu machen).

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Geschrieben von Tifaly am 11.08.2010 um 17:05:

 

Dafür gibts eigentlich nur drei Worte:

Geht gar nicht.

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Geschrieben von Wut am 11.08.2010 um 18:08:

 

Verbohrtes Pack.

Ich finde die Idee großartig, fand sie bereits großartig, als ich es bei Spiegel online gesehen habe.
Daraus auch dieser Absatz der, denke ich, einiges auf den Punkt bringt.

Zitat:

Auf den ersten Blick ist "Dancing Auschwitz" - so heißt das kleine Kunstwerk - ein Tabubruch, auf den zweiten eine Provokation, auf den dritten aber eine kluge Antwort auf die Frage, wie man an etwas erinnern kann, das im Steinbruch der "Erinnerungskultur" längst zu historischem Schotter verarbeitet wurde: auf Konferenzen und Seminaren, in Filmen und TV-Serien, bei Demos und Gedenkfeiern, auf denen mit jahrzehntelanger Verspätung dazu aufgerufen wird, "den Anfängen zu wehren". Wie man also sinnfreien Ritualen etwas entgegensetzt, das die Kraft des Lebens feiert und nicht den Tod als finalen Höhepunkt menschlichen Versagens zelebriert.

E: Ach ja, und hier der Link zum kompletten Artikel Artikel

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Geschrieben von VermissterTraum am 11.08.2010 um 18:12:

 

Zitat:

Original von Wut Verbohrtes Pack. Ich finde die Idee großartig, fand sie bereits großartig, als ich es bei Spiegel online gesehen habe. Daraus auch dieser Absatz der, denke ich, einiges auf den Punkt bringt. Zitat: Auf den ersten Blick ist "Dancing Auschwitz" - so heißt das kleine Kunstwerk - ein Tabubruch, auf den zweiten eine Provokation, auf den dritten aber eine kluge Antwort auf die Frage, wie man an etwas erinnern kann, das im Steinbruch der "Erinnerungskultur" längst zu historischem Schotter verarbeitet wurde: auf Konferenzen und Seminaren, in Filmen und TV-Serien, bei Demos und Gedenkfeiern, auf denen mit jahrzehntelanger Verspätung dazu aufgerufen wird, "den Anfängen zu wehren". Wie man also sinnfreien Ritualen etwas entgegensetzt, das die Kraft des Lebens feiert und nicht den Tod als finalen Höhepunkt menschlichen Versagens zelebriert.

word.
traumabewältigung hat viele gesichter. zum vergleich: neonazis gedenken am 13. februar den kriegsverbrechen durch die alliierten, die das schöne dresden kaputt gemacht haben - geschichtsverdrehung, das geht gar nicht.

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Geschrieben von Mulciber am 11.08.2010 um 18:37:

 

I like it - postmoderne Popkultur.

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Geschrieben von silencium am 11.08.2010 um 19:24:

 

Ich finde auch ,mal was Anderes.

Wenn er damit das Erlebte besser verarbeiten kann,bitte!

Verstehe den Zusammenhang mit Dresden nicht,tanzen da die Neonazis?

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Geschrieben von Zimmerit am 11.08.2010 um 19:43:

 

OffTopic on

Zitat:

traumabewältigung hat viele gesichter. zum vergleich: neonazis gedenken am 13. februar den kriegsverbrechen durch die alliierten, die das schöne dresden kaputt gemacht haben - geschichtsverdrehung, das geht gar nicht.

Das geht ebenso, das bittere ist ja gerade daß man dieses Gedenken hier den Neonazis überläßt und bewußt stigmatisiert. Das Verharmlosen von Kriegsverbrechen geht grundsätzlich nicht, und daß sie im Falle Dresden von den Alliierten begangen wurden macht es auch nicht besser. Daran zu erinnern ist keine Geschichtsverdrehung sondern ebenso legitim wie das Erinnern an die Verbrechen seitens der Achsenmächte. Der Blick auf die Geschichte sollte vor allem objektiv sein, leider fehlt das oft ganz gewaltig, nicht nur in diesem Zusammenhang.
OffTopic off

Zur Sache: Es ist eine ungewöhnliche Aktion , aus der Sicht des alten Mannes aber wohl durchaus legitim. Die Gefahr ist eben daß Außenstehende die nicht den gleichen Bezug und die gleiche Perspektive haben wie er als Überlebender es einfach lustig finden können (oder eben geschmacklos).
So eine Gefahr besteht bei Kunstaktionen im weitesten Sinne aber ja immer, wie der Zuschauer etwas rezipiert stimmt nicht unbedingt mit der Intention des Urhebers überein.

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Geschrieben von flasher am 11.08.2010 um 19:49:

 

Ich kenn andere Leute die Contergangeschädigt sind und auf Welle: Erdball Konzerten ihre Armprotesen abnehmen und wild mit ihren Atummelarmen zu dem Song "contergan" vor der Bühne rumhüfen.

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Geschrieben von messias am 11.08.2010 um 20:39:

 

Also ich finde es an sich nicht besonders lustig und auch nicht unbedingt nötig das man einen alten Mann zu "I will survive" tanzen lässt.
Aber solange er daran Spaß hat, es ihm hilft oder auch nur einen Holocaustleugner bekehrt halte ich es für absolut legetim.
Auch wenn man es für geschmacklos halten will.

Das tut ja eigentlich garnix zur Sache. Denn letztendlich ist ja der Sinn des Videos das es verbreitet wird und einen glücklichen Holocaust Überlebenden zeigt.
Warum es überhaubt Leute gibt die davon sprechen das es "verboten" gehört erschließt sich mir nicht.
Na.. bin mal gespoannt wann sich der zentralrat der Faschistzen.. äh.. Juden darüber aufregt. Ich tippe auf Anfang nächster Woche.