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Geschrieben von Blackrose am 17.03.2011 um 08:49:

  Twitter?

Irgendjemand bei Twitter? Irgendjemand Tipps?

Hab mich gerade endlich angemeldet und irgendwie kann ich nicht behaupten, dass ich mich dort gut zurechtfinde.



Geschrieben von A.N. Other am 17.03.2011 um 10:19:

 

Das wäre schonmal ein guter Anfang Link

*scnr* grosses Grinsen



Geschrieben von Raistlin am 17.03.2011 um 10:26:

 

True. #winning



Geschrieben von Mulciber am 17.03.2011 um 11:04:

 

Ich habe nen account, der seit .. 2009 nicht mehr genutzt wird ..
(twitter ist wirklich unnütz)



Geschrieben von Alex am 17.03.2011 um 14:19:

 

Hmm, Twitter ist wirklich seltsam und im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken ist es nicht ganz einfach zu begreifen, was es überhaupt ist... ich versuche mich aber jetzt mal an einer Erklärung:

- Twitter ist öffentlich. Alles, was geschrieben wird, jeder "Tweet" ist für alle sichtbar, auch ohne Account, es ist über Google zu finden und bleibt gespeichert. [1] Das wirkt sich auf den Inhalt aus: Auf Facebook schreibt man Privates für eine (relativ) kleine Gruppe von "Freunden", was man auf Twitter schreibt, ist eine Veröffentlichung wie auf einem Blog oder einer eigenen Website.

- Daraus resultiert meiner Meinung nach auch das größte Missverständnis, was Twitter angeht: Eine Statusmeldung wie "Ich koche jetzt Pasta!" wäre schon auf Facebook von eher kleinem Interesse, dadurch, dass sie an "Freunde" geht, kann man aber mit Reaktionen wie "Lass es dir schmecken!" rechnen, es ist eine Art des sozialen Zusammenhalts, der den Reiz ausmacht. Für die Öffentlichkeit bestimmt wäre so ein Tweet vollkommen bedeutungslos und trägt durch die, die Twitter so nutzen, zu dem Bild bei, dass es dort nur unnütze Belanglosigkeiten gibt.

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Wofür wird Twitter also sinnvollerweise genutzt?
- Microblogging. Twitter ist am dichtesten an einem konventionellen Blog dran, die Verkürzung auf 140 Zeichen zwingt dazu, auf den Punkt zu kommen, was es lesbarer als manche Website macht. Die interessantesten Tweets sind meiner Meinung nach die Kommentare und Sprüche zu aktuellen Ereignissen, die kleinen verdichteten Gedichte, die die Zeichenbeschränkung kreativ nutzen, um etwas zu sagen.

- Geschwindigkeit. Die Beschränkung schafft ein Medium, das so schnell ist wie kaum ein anderes. Aktuelles Beispiel: Bei den Nachbeben in Japan haben manche auf Twitter von einem Erdstoß gelesen, bevor er bei ihnen eingetroffen ist, weil Leute näher am Epizentrum es gleich getwittert haben. Twitter ist perfekt für schnelle (wenn auch nicht immer für objektive und genaue) Informationen.

- Verlinkungen. Die wenigen Zeichen reichen (häufig mit einem URL-Shortener, s.u.) aus, um interessante Links zu teilen, die sich durch Re-Tweets (s.u.) so schnell verteilen können wie nirgends sonst. Twitter ist ein Mittel, um auf andere Dinge im Internet hinzuweisen.

- Pseudo-RSS-Feeds. Durch die Kombination aus Geschwindigkeit und Verlinkung lässt sich Twitter auch gut als Nachrichtenticker verwenden, viele Webseiten verwenden ihren Twitter-Account wie sonst RSS.

- Berühmtheiten. Den Teil finde ich jetzt zwar nicht so besonders spannend, aber der Vollständigkeit halber muss ich das wohl erwähnen: Was viele an Twitter mögen ist der direkte Kontakt zu Schauspielern, Musikern, Autoren oder Politikern. Für Leute, deren Aussagen sowieso schon in einem öffentlichen Raum stattfinden, scheint Twitter eine ziemliche Anziehungskraft zu haben, während ihre Follower dicht an ihren Stars sein können.

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Drei Begriffe noch, die für das Funktionieren von Twitter wichtig sind:

- Re-Tweeting: Damit wird das Weiterverbreiten der Tweets anderer über den eigenen Account bezeichnet um etwas, das man für interessant, wichtig oder witzig hält, mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Über RTs verbreiten sich Nachrichten im Schneeballsystem an die Follower der Follower der Follower. Technisch funktioniert das entweder über den RT-Button fremder Tweets oder in dem man selbst etwas wie "RT @ursprüglicher-Autor dann-folgt-sein-Tweet" schreibt, das Klauen fremder Gedanken ohne Quellenangabe wird nicht gerne gesehen und kann zum Entzug des Ministerpostens führen.

- Hashtags: Das Voranstellen des #-Zeichens erlaubt es, Schlagworte für einen Tweet zu vergeben, dass er leichter gefunden und einem Thema zugeordnet werden kann, entweder nach dem Text (z.B. #japan #fukushima) oder vor den verwendeten Worten im Tweet selbst ("Ich kann das von #Japan nicht mehr hören.")

- URL-Shortener: Nachdem viele URLs, die man verlinken will, zu lang wären, um in den zur Verfügung stehenden 140 Zeichen noch etwas dazu zu schreiben, was man überhaupt verlinken will, werden sie meistens über verschiedene Kurz-URL-Dienste verkleinert. Achtung: Das führt zu einem Sicherheitsproblem, nachdem man nicht mehr sehen kann, auf welcher Seite man landet, wenn man auf den Link klickt, also bitte nicht alles anklicken! [2]

Interessanterweise sind diese drei Methoden alle von den Twitter-Nutzern selbst entwickelt worden und wurden erst später teilweise offiziell durch Funktionen der Clients unterstützt.

So, ich hoffe mal, dass das einen Überblick darüber gibt, warum Twitter interessant ist und wie man es nutzen kann, und nein, ich arbeite nicht bei Twitter, ich schreibe da nicht mal besonders viel, sondern bin hauptsächlich passiver Mitleser, aber ich finde es spannend.


[1] Ja, ich weiß, dass man die eigenen Tweets auch nur für seine Follower freigeben kann. Das wird aber sehr selten verwendet, da es erstens nicht weiter einzuschränken ist (Freigabe für bestimmte Follower oder Gruppen geht nicht) und zweitens der eigentlichen Nutzungsweise von Twitter widerspricht.
[2] Ich bin mir da gerade nicht so sicher, aber soviel ich weiß, setzten ein paar von den Shortenern inzwischen Filter ein, die bekannte Phishing-Seiten herausnehmen.



Geschrieben von Raistlin am 17.03.2011 um 14:56:

 

Der Reiz an Twitter sind mMn die verbalen Schlagabtäusche zwischen interessanten Prominenten oder eben dem eigenen Freundeskreis. Dazu ist Twitter Ideal: Um sich in der Öffentlichkeit verbal zu duellieren. Oder halt kurze Statements von Bekannten zu bestimmten Situationen. Bspw. von Charlie Sheen zu seiner Entlassung. Das #winning steht auch nicht ganz grundlos in meiner Signatur, falls das jemand bemerkt haben sollte. zwinkert



Geschrieben von Blackrose am 17.03.2011 um 20:04:

 

Besten Dank Tollster Amore

Und Schaf, ich kann Dich nicht dort finden weint



Geschrieben von Raistlin am 17.03.2011 um 20:05:

 

Ich bin da auch nicht. Wie Alex schon ausführte, das kann man auch alles so lesen. Von daher braucht man keinen Account. Nur wenn man selbst twittern will.



Geschrieben von st.pauli am 21.04.2011 um 10:52:

 

Achja Twitter ist wie auch Facebook oder Online Tagebücher, eine Sache die die einen total lieben und andere einfach nie verstehen werden. Manche Menschen haben nunmal ein extremes Mitteilungsbedürfnis und wollen ihr Leben mit anderen teilen. Da wird jeder Gedanke und jedes Erlebnis online publik gemacht. Die andere Seite versteht nicht was der Spass soll, weil es sie einfach nicht interessiert was der Arbeitskollege zum Mittag gegessen hat. Es gibt kein richtig oder falsch und sich darüber aufregen bringt genauso wenig. Ich bin nicht bei Twitter unterwegs, aber ich spare mir die frage warum so viele es sind- ich werde es nie verstehen.


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