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Geschrieben von Zimmerit am 08.05.2011 um 13:10:

 

Das was Du da beschreibst geht leider etwas an der Realität vorbei.

Eine Subkultur die sich nur mehr daran orientiert was das meiste Geld in die Kasse spühlt führt sich selbst ad absurdum. Dann kann man gleich HipHop- oder Schlagerparties veranstalten, damit verdient man nämlich noch mehr.

Zudem hat das Auftauchen der "Cyberkultur" zu keinerlei neuen, interessanten Entwicklungen geführt, es hat nur dazu beigetragen eine ursprünglich tatsächlich vielseitige Szene massiv zu verflachen und kulturell zu verarmen, zum teil auch durch etwas völlig anderes zu ersetzen. Die Vielfalt wird dadurch eben gerade nicht verstärkt, sondern zerstört.

Und gegenüber Strömungen die sich negativ auswirken darf und muß man meines Erachtens sogar kritisch und gegebenenfalls auch ablehnend sein. Wer für alles kritiklos offen ist, egal wie abwegig und schlecht es ist, der kann sich auch gleich erschiessen.



Geschrieben von Sky Scourge am 08.05.2011 um 13:13:

  RE: Wir sind so schwarz - wir sind so lustig - hahaha. Der ich-schäme-mich-für-diese-Szene-fremd Th

Zitat:
Original von A.N. Other
Fangen wir an, mit folgendem Video: http://www.youtube.com/watch?v=4-7hxp2fCgY&NR=1


Und wo ist da jetzt das Problem?



Geschrieben von A.N. Other am 08.05.2011 um 13:46:

 

Ein Tanzstil, der auf jegliche Art von Musik übertragen wird, egal, ob er passt oder nicht, zeugt von Einfallslosigkeit lächelt



Geschrieben von hypnos am 08.05.2011 um 15:12:

 

Zitat:
Original von Graf Rabe
Gibt's das in anderen Subkulturen auch so extrem, dass man sich innerhalb der eigenen Szene diskriminiert, weil man nicht subkulturmainstreamkonform ist?


Ich glaube, dass andere "Subkulturen" erheblich weniger Zeit darauf verwenden (oder auch: verschwenden), über sich selbst nachzudenken.



Geschrieben von A.N. Other am 08.05.2011 um 15:37:

 

Sie finden "das Andere" dann einfach Scheisse und ignorieren es und, ganz großer Unterschied zur Schwarzen Szene: Organisieren dann einfach das, was sie wollen und ziehen ihr Ding durch zwinkert



Geschrieben von Graf Rabe am 08.05.2011 um 19:01:

 

Zitat:
Original von Zimmerit
Eine Subkultur die sich nur mehr daran orientiert was das meiste Geld in die Kasse spühlt führt sich selbst ad absurdum.

Philosophisch vielleicht ja.
Aber was glaubst du was an Cash durch Clubs/DarkNights, Versandhändler/EMP/XtraX/..., Events/WGT/MeraLuna/... und Konzerte umgesetzt wird?
Viele Anhänger von Subkulturen geben richtig viel Geld dafür aus, dass sie sich mit Gothic-Klamotten einkleiden können.

Zitat:
Dann kann man gleich HipHop- oder Schlagerparties veranstalten, damit verdient man nämlich noch mehr.

Ja kann man. Allerdings ist es uninteressant, in einen gesättigten Markt zu gehen. An einem Freitagabend die 5te Schlagerparty in der Umgebung zu veranstalten ist wesentlich uninteressanter als eine 2te Gothicparty.
money makes the world go round. Und wenn eine Gothicparty keine Asche mehr in die Tasche bringt, dann ist damit auch ganz schnell Schluss.

Zitat:

Zudem hat das Auftauchen der "Cyberkultur" zu keinerlei neuen, interessanten Entwicklungen geführt, es hat nur dazu beigetragen eine ursprünglich tatsächlich vielseitige Szene massiv zu verflachen

Gothic? Vielseitig? geschockt Also das muss nun schon wirklich eine längere Zeit her sein ;-)

Zitat:

und kulturell zu verarmen, zum teil auch durch etwas völlig anderes zu ersetzen. Die Vielfalt wird dadurch eben gerade nicht verstärkt, sondern zerstört.

Also Entschuldigung. Eine Verarmung und Ersetzung kommt nicht von außen. Da muss die Szene schon selber daran beteiligt sein, wenn sie sich verarmt und ersetzt.
Nun, und wenn das geschieht? Scheinbar waren die Mitglieder dieser Szene nicht mehr als zu sehr an ihrer Urform interessiert, wenn sie sich etwas neuem zugewandt haben.

Zitat:
Wer für alles kritiklos offen ist, egal wie abwegig und schlecht es ist, der kann sich auch gleich erschiessen.

Darauf kann ich spontan nicht antworten, weil ich noch die Argumentation darin suche.


Zitat:
Original von A.N. Other
Ein Tanzstil, der auf jegliche Art von Musik übertragen wird, egal, ob er passt oder nicht, zeugt von Einfallslosigkeit lächelt

Erinnert mich spontan an den Totengräber-Tanz/Einheitsschritt in der Szene, in dem man spontan einfach auf jegliche Rhythmusart diesen 3-Schritttanz anwendet. Dance 2



Geschrieben von Zimmerit am 08.05.2011 um 22:06:

 

Zitat:
Philosophisch vielleicht ja.Aber was glaubst du was an Cash durch Clubs/DarkNights, Versandhändler/EMP/XtraX/..., Events/WGT/MeraLuna/... und Konzerte umgesetzt wird?Viele Anhänger von Subkulturen geben richtig viel Geld dafür aus, dass sie sich mit Gothic-Klamotten einkleiden können.

Zitat:
Ja kann man. Allerdings ist es uninteressant, in einen gesättigten Markt zu gehen. An einem Freitagabend die 5te Schlagerparty in der Umgebung zu veranstalten ist wesentlich uninteressanter als eine 2te Gothicparty.money makes the world go round. Und wenn eine Gothicparty keine Asche mehr in die Tasche bringt, dann ist damit auch ganz schnell Schluss.

Das ist schon klar. Nur gibt es eben auch Veranstaltungen bei denen es nicht um Gewinnmaximierung geht. Bei denen die Veranstalter etwas besonderes und gutes bieten wollen und es ihnen reicht wenn die Veranstaltung sich selbst finanziell trägt. Das sind letztlich die Konzerte und Parties die tatsächlich noch am Leben halten was von dieser Subkultur übrig ist. Voraussetzung ist dazu aber natürlich von Veranstalterseite sowohl Idealismus als auch ein lebendiges und echtes Interesse an der eigenen Szene (Daß das durchaus auch mit Gewinn einhergehen kann zeigt das WGT, das jedes Jahr neben diversem Müll eben auch verdammt viel Gutes bietet, auch für Nieschenpublikum).
Im übrigen sind eben solche "idealistischen" Veranstaltungen auch die einzigen die ich unterstütze, andere sehen von mir schon seit Jahren kein Geld mehr, und ich kenne zunehmend mehr Leute die es ebenso handhaben.

Zitat:
Gothic? Vielseitig? geschockt Also das muss nun schon wirklich eine längere Zeit her sein ;-)

Hm... Gothic Rock, Wave, Dark Wave, Cold Wave, Post Punk, EBM, Industrial, Power Electronics, Minimal, Neofolk, Neoklassik, Dark Ambient,....

Ja, die Szene ist oder war jedenfalls mal sehr vielseitig, ganz ohne Kindertechno und Co übrigens. Ist sie ja in glücklichen Gegenden immer noch.
Aber möglicherweise bist Du dazu ja tatsächlich zu jung. Oder hast eben nicht allzuviel Ahnung von den musikalischen Strömungen der eigenen Szene, was ich Dir nicht unterstellen möchte, aber eine Erklärung wäre.

Zitat:
Also Entschuldigung. Eine Verarmung und Ersetzung kommt nicht von außen. Da muss die Szene schon selber daran beteiligt sein, wenn sie sich verarmt und ersetzt.Nun, und wenn das geschieht? Scheinbar waren die Mitglieder dieser Szene nicht mehr als zu sehr an ihrer Urform interessiert, wenn sie sich etwas neuem zugewandt haben.

Eine Verarmung kommt auch dann wenn eine Szene kommerziell ausgeschlachtet wird, dann ist es nämlich notwendig sie konsumentenfreundlicher zu machen und zu verflachen. Und wenn ihre Angehörigen dem nichts entgegenzusetzen haben als kritiklose Offenheit und einen komplett überzogenen falsch verstandenen Toleranzbegriff, dann landet man dort wo wir heute leider vielerorts sind. Die Subkultur wird zu einer Karikatur ihrer selbst, zieht infolgedessen auch zunehmend "falsches" (ursprünglich eigentlich gar nicht kompatibles) Publikum und geht inhaltlich vor die Hunde (die Gewinnspanne freilich geht aufwärts).

Zitat:
Darauf kann ich spontan nicht antworten, weil ich noch die Argumentation darin suche.

Was bitte ist daran schwer? Wer sich nicht dagegen wehrt daß seine Subkultur zerstört wird ist selber Schuld. Wer gegenüber negativen Entwicklungen keine Kritik übt und auf alles mit indifferenter "Offenheit" reagiert, dem liegt seine eigene Subkultur offenbar kaum am Herzen. Was natürlich sein kann, aber dann sollte er nicht empört auf jene schauen denen es nicht so geht und die keine Lust haben auf jede noch so große Scheisse mit "Toleranz" zu antworten. Wenn man negativen Tendenzen nichts entgegensetzt nehmen sie irgendwann überhand und werden dominierend. Das Ergebnis kann man bei den meißten aktuellen "schwarzen" Großraumparties der Republik anschaulich betrachten (bzw. hören).



Geschrieben von Mulciber am 08.05.2011 um 23:31:

 

Nur zwei Anmerkungen:

1.
Zitat:
Original von Graf Rabe
Auch wenn ich das Lametta und Plastik in den Haaren nicht sonderlich ästhetisch finde: Ich liebe Cybergothics dafür, dass es ihnen schlichtweg egal ist, was andere über sie denken, und machen worauf sie gerade Lust haben. freut sich


Ich bin mir unsicher, aber ist „ich tu das, was alle tun, trage, was alle tun und springe herum, nenne es „neu“, aber betreibe einfach Hedonismus“ nur „tun, was man will“?
Wirklich?
What?

2.
Zitat:
Original von Graf Rabe
Ich fände es eigentlich sehr begrüßenswert, wenn beispielsweise in der Metal-Szene "CyberMetaler" auftauchen würden. Das würde das musikalische Spektrum sicherlich erweitern und zu neuen, interessanten Entwicklungen führen. Gerade im Metal gibt es - aus meiner Sicht - nur eine schleichende Evolution der Musik, die nur echte Metalheads auseinanderhalten können.
Keine Ahnung, ob mir etwas wie Electro/Techno-Metal gefällt, aber ich stehe dem mal nicht ablehnend gegenüber, nur weil es nicht das gewohnte ist.


Nun, es gibt schon sehr viel Metal mit elektronischen Elementen, darunter sogar wirklich gute und interessante Elemente.
Den meisten „Metalheads“ sagt das nichts zu, aber das ist eine andere Sache.

Was aber viel wichtiger ist, deine Argumentation funktioniert nicht. Es gibt schon Tonnen an elektronischer schwarzer Musik, also daran mangelt es wirklich nicht. Darum Cyber anders bewerten, ergäbe keinen Sinn.



Geschrieben von noisehammer am 10.05.2011 um 00:28:

 

hi zwinkert

ich denke, eine musikrichtung oder ein bestimmter stil innerhalb einer musikrichtung überlebt nur dann, wenn der konservative teil der produzenten sich nicht
dem wandel und dem daraus kommerziellen druck beugen.

wobei ich das entstehen neuer stile grundsätzlich nicht schlecht finde.
vielleicht hat man glück, und das neue gefällt einem ja tatsächlich...
ist ja auch interessant, mit neuen ideen zu experimentieren.
der knackpunkt liegt aber in dem begriff "ersetzen".
traurig wird es, wenn das alte durch das neue ohne rücksicht ersetzt wird, obwohl es
dennoch einen beträchtlichen fananteil des alten stils gibt.
hier sollte die alte fangemeinde hart bleiben und "widerstand" zeigen, indem
sie aktiv den alten stil weiter am leben halten, weiter produzieren, neue releases auf den markt bringen, weiter veranstaltungen organisieren, zur not eben auch im kleineren fankreis... hat ja keiner was dagegen.

das problem ist aber immer die zeit.
viele denken bestimmt so, haben aber aus beruflichen oder finanziellen gründen oder einfach nur faulheit keine zeit und lust, aktiv zu werden.
ist ja auch in den meisten fällen nichteinmal zu verübeln.
aber irgend einer muss halt aufstehen...



Geschrieben von Gothpunk am 10.05.2011 um 01:33:

 

Zitat:
Original von Zimmerit

Cold Wave


Korregiere mich, aber soweit ich weiss, ist Cold Wave doch eigentlich gar keine wirkliche Musikrichtung sondern nur der Begriff für Post Punk, der in Frankreich geläufig ist. Oder nicht?
Man könnte Shoegaze und Etheral noch dazu zählen. Sind eh zwei Richtungen, die relativ wenig Beachtung finden.

Edit:

Zitat:
Original von Noisehammer
wobei ich das entstehen neuer stile grundsätzlich nicht schlecht finde.
vielleicht hat man glück, und das neue gefällt einem ja tatsächlich...
ist ja auch interessant, mit neuen ideen zu experimentieren.



Klar, gegen Neuerungen wird ja auch niemand was haben. Das eigentliche Problem ist, dass die ganzen Änderungen von Außen kamen und sich nicht aus der Szene selbst bzw. dem schon Bestehenden entwickelt haben, es ist quasi keine Weiterentwicklung sondern eine grundsätzliche Neuausrichtung.


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