Forum Schwarzes Baden-Württemberg | Druckvorschau: Merciful Nuns, oder: Ist gut kopiert wirklich gut?

Geschrieben von Chiropterus am 01.02.2012 um 22:46:

Merciful Nuns, oder: Ist gut kopiert wirklich gut?

Ich bin gerade auf die Gruppe Merciful Nuns gestoßen. Hörproben gibt es auf ihrer Seite.

Diese Band ist eine Kopie der Sisters of Mercy. Die Musik, das Layout der Cds. Ich freue mich ja über Anlehnungen an die 80er, aber das geht mir zu weit! Es muss auch mal was neues kommen. Beim Hören der Lieder denkt man die Sisters laufen zu haben. Es muss doch auch für einen Künstler unglaublich frustrierend sein, wenn man nur Altes kopiert und variiert.

Geschrieben von Zimmerit am 01.02.2012 um 23:54:

Klar das große Vorbild hört man schon mehr als deutlich heraus, aber nun ja, einiges entsprechendes findet man auch bei anderen Gothic Rock - Bands. Immer noch besser als der meißte Rotz der aktuell als "Gothic" vermarktet wird, und so lange Mr. Eldritch sich immer noch weigert das neue Sisters-Album zu veröffentlichen finde ich schon okay den Sound anderweitig fortzuführen, für die die nicht genug davon kriegen.
Besser gute Epigonen als schlechte Newcomer. zwinkert

Zudem scheint die Thematik auch anders gelagert, das Artwork legt ja immerhin einen Crowley-Bezug nahe, und so "magisch" waren die Sisters ja nie unterwegs.

Geschrieben von Pagan am 02.02.2012 um 07:00:

Das sind die ehemaligen GOD und die fand ich seit den 90ern schon cool ...

Geschrieben von Blackrose am 02.02.2012 um 07:25:

Seltsamerweise dachte ich, die Band wäre auch schon älter, weil ich in letzter Zeit so oft von ihnen gehört hab zwinkert

Aber 2010 ist ja nun nicht gerade "alt".

Ich bin da leider etwas voreingenommen, weil an die (früheren) Sisters ohnehin nichts rankommt, schon zweimal nichts, dass eben genau das versucht (das gilt gleichermaßen für die Merciful Nuns, als auch die neuesten Live- und Singleversuche von Mr. Eldritch selber zwinkert

) Aber eigentlich erfrischend, dass neues auch noch nach gutem altem klingen kann, wenn man will. Ich find's ok, auf jeden Fall tanzbar, aber nichts zum so exzessiv hören wie die First And Last And Always (oder Ribbons, oder Heartland, oder Lucretia, oder Alice, oder... ) grosses Grinsen

Geschrieben von Pagan am 02.02.2012 um 22:33:

Danke nochmal für den Hörtip @ Chiropterus

Habe mir eben das neue Album bestellt.

grosses Grinsen

Geschrieben von Chiropterus am 02.02.2012 um 22:43:

Schön wieder was von dir zu hören, Pagan. Immer gerne! grosses Grinsen

Garden of Delight sind mit Sicherheit eine eigene Band, und Merciful Nuns klingen auch sehr cool. Handwerklich ist das alles ganz wunderbar, nur ist mir zu wenig frisches Blut drin.

Schön wäre natürlich wenn vom Orginal was neues käme. Cure bringt auch immer mal wieder was und DM ebenso. Aber vielleicht habe ich mich auch ein wenig entfremdet, als begeisterter Kiz-Fan. grosses Grinsen

Geschrieben von Pagan am 02.02.2012 um 22:53:

Schau mal => http://www.myspace.com/aplacetoburystrangers

http://www.amazon.de/Onwards-Wall-Place-Bury-Strangers/dp/B006DR0VA8/ref=sr_1_7?s=music&ie=UTF8&qid=1328219454&sr=1-7

Anhören:

I lost you
So far away

Habe ich mir eben als Vinyl vorbestellt ! Total geil.

Geschrieben von Zimmerit am 02.02.2012 um 23:29:

Sehr cool, allerdings!

(Und wieder mal bestätigt sich das echte Gothic-Musik heute meißt unter anderen Bezeichnungen erscheint, nachdem der Ursprungsbegriff ja leider nun für gewöhnlich anderweitig mißbraucht wird..)

Geschrieben von Pagan am 02.02.2012 um 23:40:

Hi hi - habe mir halt auch noch das letzte Album auf Vinyl bestellt.
http://www.amazon.de/gp/product/B002N1AF4U/ref=oh_o01_s00_i00_details

Guggen => http://www.clipfish.de/musikvideos/video/3578775/a-place-to-bury-strangers-in-your-heart/

Und wenn ich das Review lese freue ich mich noch mehr => http://www.laut.de/A-Place-to-Bury-Strangers/Exploding-Head-%28Album%29

grosses Grinsen

Zitat:

Besonders auf "Everything Always Goes Wrong" und "In Your Heart" gelingt ihm ein Kunststück, an dem sich Generationen von Rockbands bereits die Zähne ausbissen: Er erzeugt den für unkopierbar gehaltenen Guitarsound der legendären "Big Black" und transferiert die noisigen Riffs ins neue Jahrtausend. Eine Art "Columbian Necktie"-Arschtritt für die gegenwärtige Szene! Melodisch psychedelische Gesangslinien treffen auf kakophones Zerhäxeln der Marke Jesus And Mary Chain. Die nur scheinbar gleichgültig intonierten Vocals verbeugen sich tief vor den - im Big Apple verehrten - Postpunk Hannoveranern 39 Clocks. Man kann gar nicht genug bekommen vom ausnahmsweise assoziativ notwendigen Namedropping. Wavige Drumbeats der Marke frühe Killing Joke oder Danse Society gehen Hand in Hand mit Joy Division- und Cure-Bassläufen. Das Hüsker Dü-artig eruptive, Knochen brechende Element übertritt dabei gern auch mal über die Tinnitus-Grenze. Den quälend guten Reißer "Ego Death" sollte man nicht allzu laut durch die Gehörgänge fegen lassen. Sonst räumt der Höllentrack wie ein akustischer Zahnarztbohrer restlos auf mit allem, was sich dort befindet; trotz hypnotischer Melodie "... so come on, come on ...". Der Überhit der Schallplatte - lang war dies schöne alte Wort nicht mehr derart treffend - ist sicherlich das Titelstück. Mit fast schon aufreizender Lässigkeit zelebriert der Amerikaner eine hochmoderne Variante der alten Tante Postpunk/Ur-Goth. Das alles hat gleichwohl nichts Epigonales an sich. Vielmehr gehört Ackermann zu den Kindern, die ihre Revolution nicht fressen und auf den musikalisch oft geschändeten Trümmern der ersten Generation einen vollkommen eigenständigen, neuen Klangkosmos errichten.

Geschrieben von Chiropterus am 03.02.2012 um 15:31:

Ja, der Herr M. wieder mit seinen Geheimtipps. grosses Grinsen

A Place to bury Strangers knallt ordentlich, danke dafür. Das ist wirklich ein feines Stück Musik. Das Album kommt, sobald mal wieder Kohle da ist. Bis dahin muss es Myspace tun.
Jetzt müsste man es nur noch in die Clubs bekommen.

Gibts noch mehr derart? Wäre eigentlich ein Thema "neue schwarze Musik" wert.

Geschrieben von Zimmerit am 03.02.2012 um 17:38:

Da gibt es jede Menge sogar. Kommt nur in den sogenannten "Szenemagazinen kaum vor, und entsprechend auch kaum in den Clubs (außer halt bei vereinzelten guten Parties, aber wie selten die mittlerweile sind brauch ich ja nicht erklären).

Aber mach doch mal so ein Thema auf, fänd ich gut. Auch wenn natürlich die Gefahr besteht daß sich da dann nur ein sehr eingeschränkter Personenkreis unterhält. Aber vielleicht gibt's ja positive Überraschungen. zwinkert

Geschrieben von Pagan am 04.02.2012 um 10:16:

Zitat:

Original von Zimmerit
Da gibt es jede Menge sogar. Kommt nur in den sogenannten "Szenemagazinen kaum vor, und entsprechend auch kaum in den Clubs (außer halt bei vereinzelten guten Parties, aber wie selten die mittlerweile sind brauch ich ja nicht erklären).)

Ein Grund ist sicher auch die Selbsteinordnung "Genre: Experimental / Psychedelic / Rock" Aber da sollte man keinen Wert drauf legen.
A Place to bury Strangers kommen ja eher aus dem Noiserock-Bereich. ;-)
Mit ner fetten Post/Goth - Kante halt ...

Interessant finde ich auch den Herkunftsort: "Ort Brooklyn, United States"
Verband ich bisher primär mit Brutzelle des Testosteron-Hardcore/Metal ...