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Geschrieben von Mulciber am 07.02.2013 um 12:59:

 

Davon abgesehen, dass es wirklich überraschend gut klingt - mir gefällt die Idee und zwar aus einem ganz einfachen Grund:
-> es zeigt auf, wie nahe "sich selbst als untergrundig oder alternativ bezeichnende Musik" eigentlich vom Text her Schlager gleicht. Das wusste ich ja schon immer, aber jetzt wissen es alle.



Geschrieben von Raistlin am 07.02.2013 um 15:48:

 

Ich bin mir sicher Heino wird sich furchtbar ausgebeutet fühlen, wenn er seinen ersten Verdienstscheck bekommt. So sehr, dass er sich von dem Geld vermutlich erstmal nen neuen Sportwagen kauft um sich dort am Lenkrad auszuweinen.



Geschrieben von Zimmerit am 07.02.2013 um 16:58:

 

Dito zu Mulciber. Auch wenn das Marketing schon etwas albern ist, aber der Augenöffner für den einen oder anderen sich ach so alternativ wähnenden Fan der gecoverten Bands ist auf jeden Fall eine gute Sache.zwinkert



Geschrieben von messias am 07.02.2013 um 18:26:

 

Ich will garnicht bestreiten das das ganze einen lustigen Nebeneffekt hat das man Poposongs als Schlager entlarvt.
Aber das das so beabsichtigt ist das glaube ich eigenlich nicht.

Die Ärzte geben ja selbst offen zu das sie Popmusik machen und haben das selbst immer wieder thematisiert. Es gibt so viele Stücke die als Parodie zu verstehen sind.

Gerade "Junge" zu parodieren mutet irgendwie albern an. Klar ist es total lustig aber doch eher unfreiwillig komisch.
Sowie Rammstein die auf furchtbar böse machen.

Ich finde die ganze Sache auch überhaupt nicht schlimm. Soll er doch covern was er möchte und ich kann auch gut darüber lachen, gerade wenn Ärzte Fans jetzt total sauer sind.
Aber mir sträuben sich schon die Haare wenn ich sehe das es eben so eine große Allianz mit der BILD usw gibt. das ist so... unheillig...



Geschrieben von Falklandfüchsin am 07.02.2013 um 23:27:

 

Zitat:
Original von Raistlin
Ich bin mir sicher Heino wird sich furchtbar ausgebeutet fühlen, wenn er seinen ersten Verdienstscheck bekommt. So sehr, dass er sich von dem Geld vermutlich erstmal nen neuen Sportwagen kauft um sich dort am Lenkrad auszuweinen.


Das ist ja gerade das Problem, das ich sehe. Alles wird mit Geld gerechtfertigt. Aber das Geld bleibt nicht. Das was bleibt ist man selbst. Und weiß Gott, ob das was Heino tut er selbst ist. Ich wünsche es jedenfalls niemanden, sich prostituieren zu müssen wegen der Kohle.
Ich habe natürlich keine Ahnung was wirklich vor sich geht, dafür kenne ich den Mann zu wenig. Die Bilder sprechen aber eine ganz eigene Sprache für mich, aber man sieht ja eh immer nur das, was für einen selbst gerade mitschwingt^^



Geschrieben von Krabat am 08.02.2013 um 04:23:

 

Zitat:
Original von Zimmerit..... Auch wenn das Marketing schon etwas albern ist, aber der Augenöffner für den einen oder anderen sich ach so alternativ wähnenden Fan der gecoverten Bands ist auf jeden Fall eine gute Sache.zwinkert

wie alternativ können bitte bands sein, die auf normalen "rock"-festivals auftreten? aber wenn diese bands wirklich alternativ wären hätte es absolut keinen interressiert. zwinkert

mich nervt im grunde nur dieser medienhype um die achso umstrittenen rechte Ich sage nichts!
ob sich heino nur prostituiert sei ihm überlassen und wenn er genug bekommt hat er zumindest nicht viel falsch gemacht Respekt!



Geschrieben von die Nächtliche am 08.02.2013 um 12:16:

 

über musik(geschmack) läßt sich nun mal streiten und über cover erst recht! irgendeiner wird sich und seine musikalische massage u/o schöpfung immer fehlinterpretiert glauben.

und klassifizierung von musik ist eh sau schwer und mMn immer mit Emotionen verbunden - geht ja schon los bei "volkstümlicher schlager" *schauder*, zu dem Heino gezählt wird. die beiden genre dürften mMn nicht im geringsten miteinander verbunden werden - haben musikalisch ganz andere richtung (guckst du volkstümliche musik vs. schlager), wenn auch beide auf unterhaltung ausgelegt sind.

also man unterscheide grundsätzlich musikalische machart und inhalt!!!

wo wir bei der problematik des ganzen sind: unterhaltung soll nämlich jede musikrichtung bieten, also nicht nur die offensichtlichen wie pop und co, nein, auch punk, rock, metall etc., ja selbst jazz. dass der eine seine songs musikalisch anspruchsvoller verpackt und im schweiße seines angesichts selber spielt und der andere lieber die pop-maschine anschmeißt, weil die hit-garantie hat und so schön einfach funktioniert dank pitcher und verzerrer, scheint fast der einzige unterschied. *ironischer unterton*

und alternativ, also lat. anders, ist heute musikalisch doch eh kaum noch was und sowieso alles subjektiv bedingt - selbst die sogenannte Alternative Musik, zu der auch Gothic Rock und Punk Rock zählen, agiert heute nicht mehr nur "abseits des Mainstreams", ist also laut definition nicht mher alternativ oder wie!?

da wir menschen aber nunmal klassifizierungen als führungslinie brauchen und jeder instinktiv neues mit seinem jeweiligen bekanntem vergleicht bzw. abgleicht (normales rezeptionsverhalten), ist gerade in der musik alles so relativ, weil geschmacklich individuell bestimmt.

lange rede kurzer sinn:
soll heino doch covern wen er möchte und jeder für sich entscheiden, ob´s gefällt oder nicht. und marketing ist immer korrupt und einseitig und ausbeuterisch, weil auf profit aus!!!!



Geschrieben von Alpträumerin am 08.02.2013 um 19:51:

 

Heino stammt aus der Wandervogel-Bewegung der 50er Jahre. Damals war es ja üblich, beim Wandern Volkslieder zu trällern. Kennt man vielleicht noch aus der Grundschule. Er hat es sich zur Berufung gemacht, die ganzen alten deutschen Volksweisen zu erhalten. Das hat mit Schlager gar nix zu tun.
Ich als Kind der 80er kenne Heino eher als Schreckfigur, die immer veralbert wurde. Wer die alten Sachen von Otto noch kennt...
Meine Hochachtung hat er sich verdient, als er den Bambi für sein Lebenswerk zurück gab, weil Bushido auch so ein Ding bekommen hat.
Hut ab!
Warum jemand in seinem Alter jetzt derart genrefremde Lieder covert? Warum nicht? Schließlich wurden auch haufenweise Schlager und Volkslieder von Rock- und Punkbands gecovert. Was ist gegen eine gute Coverversion einzuwenden? Immer noch tausendmal besser, als gute alte Rockklassiker zu verhackstücken und sie mit Computerbeats unterlegt unserer Jugend als "neu" zu verkaufen. Da kriege ich regelmäßig das Kotzen.
Und was das Marketing angeht: es ist der Job eines Künstlers, sich zu vermarkten, davon lebt er schließlich. Das trifft auch auf alle alternativen und Szenbands zu, niemand spielt für lau.
Über die Titelauswahl kann man durchaus streiten, aber es ist wohl einfach ein besserer Querschnitt durch die großen Hits der neueren Zeit.
Ich hätte eigentlich erwartet, dass die betroffenen Bands mit mehr Humor reagieren. Mal ein gemeinsamer Auftritt mit Rammstein hätte doch was.
Und ganz ehrlich: ist jemandem mal vorher aufgefallen, was dieser Mensch für eine geniale Stimme hat? Da kann der locker mithalten und singt wahrscheinlich noch alle an die Wand! Und Kult ist Heino ja irgendwie auch.



Geschrieben von Zimmerit am 08.02.2013 um 23:04:

 

Zitat:
Meine Hochachtung hat er sich verdient, als er den Bambi für sein Lebenswerk zurück gab, weil Bushido auch so ein Ding bekommen hat.
Hut ab!


Das war allerdings tatsächlich korrekt.

(Spätestens als dieses Stück Dreck (Bushido, nicht Heino) allen Ernstes mit einem "Integrationspreis" geehrt wurde sollte dann auch dem letzten klar geworden sein daß der hiesige Politik- und Gesellschaftszirkus weitestgehend nur noch eine Realsatire ist, tragischerweise mit ebenso realen Auswirkungen. Aber das ist wieder ein anderes Thema...)



Geschrieben von Raistlin am 09.02.2013 um 00:09:

 

Zitat:
Original von Falklandfüchsin
Das ist ja gerade das Problem, das ich sehe. Alles wird mit Geld gerechtfertigt. Aber das Geld bleibt nicht. Das was bleibt ist man selbst. Und weiß Gott, ob das was Heino tut er selbst ist. Ich wünsche es jedenfalls niemanden, sich prostituieren zu müssen wegen der Kohle.


Das ist mir zu absurd. Aus viellerlei Perspektive. Das fängt schon beim Wort prostituieren an. Er wird sexuell nicht belästigt, nehme ich an. Er hat ne CD aufgenommen, keinen Porno gedreht. Die allgemeine Definition wäre also schonmal komplett daneben. Unterstellen wir dagegen, dass er etwas nur deshalb tut, weil er dafür Geld kriegt: SO WHAT?
Natürlich gehts immer irgendwo um Geld. Ich würd am Montag vermutlich auch nicht morgens um 6.30 Uhr aufstehen und zur Arbeit gehen, wenn ich nicht dafür bezahlt werden müsste. Wer macht das schon? Ginge es nach mir würd ich irgendwann gemütlich um 10 aufstehen, um 11 mal im Büro vorbeischauen und spätestens gegen 17 Uhr wieder abhauen - nur leider spielt mein Chef da nicht mit, jedenfalls nicht ohne Gehaltskürzung. Sogesehen 'prostituiere' ich mich auch, die meisten Arbeitnehmer tun das: Wir tun etwas, obwohl wir lieber was anderes machen würden, weil wir dafür bezahlt werden. Weil wir das Geld brauchen um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. Das ist bei Heino also schonmal auch nicht anders, egal was dahinter steht.

Zweitens: Selbst wenn Heino eigentlich gar keinen Bock hat und das wirklich nur für die Kohle macht: Das dauert vielleicht.. keine Ahnung: 2 Wochen? Maximal. Und wir reden nicht von 8-Stunden-Arbeitstagen. Der ganze kreative Prozess fällt ja weg: Die Beats macht er nicht, die Texte sind schon da, muss er also auch nicht erst selbst schreiben. Alles was er machen muss ist sie einzusingen. Um den Rest kümmern sich die Techniker und Plattenproduzenten. Er schafft nicht unfreiwillig im Freien bei dem Wetter auf den Bau, weil er seine Enkel sonst nicht auf den Bau schicken kann, oder so. Also lasst mal die Kirche im Zaun.

Drittens: Heino braucht das Geld eigentlich gar nicht. Er hat ausgesorgt und kann bequem von den Tantieme besser leben als jeder gleichaltrige Rentner aus der Mittelschicht. Ich bezweifle also, dass er sich 'prostituieren' muss. Er ist in einer sehr bequemen Position einfach Nö zu sagen und den Ruhestand zu genießen.

Viertens: Natürlich bleibt Geld, wenn man halbwegs damit umgehen kann. Es überlebt einen sogar und man kann es an seine Kinder und Enkel vererben. Vor allem Geld in den Höhen, von denen wir hier im speziellen Fall sprechen.


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