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Geschrieben von Serendipity am 18.04.2005 um 19:15:

  Gut oder böse?

Ihr kennt diese Einteilung - entweder man ist ein guter Mensch oder man ist ein böser Mensch. Schon als Kinder bekommen wir Märchen vorgelesen in denen es die guten Helden, ohne Fehler und Makel und die Bösewichte gibt, an denen nichts Gutes zu finden ist. Und natürlich siegt immer das Gute.

Aber was ist überhaupt gut und was böse? Wenn man sich der Gesellschaft anpasst und deren Gesetze und Regeln befolgt ist man gut. Aber was wenn man hungert und sich deshalb ein Brot klaut - klauen ist böse - macht das denjenigen dann auch zu einem bösen Menschen? Wo zieht man die Grenze?

Und gibt es gut oder böse überhaupt? Kann ein Mensch nur böse oder nur gut sein oder vereinigen wir nicht immer beides in uns?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen lächelt



Geschrieben von Sequenzer am 18.04.2005 um 19:36:

 

Gut, böse... Licht und Schatten... das eine kann doch ohne das andere nicht existieren...
Gibts da überhaupt grenzen? zB Glaubensfanatiker.. die haben ja auch gute Absichten und setzte diese mit bösen mitteln um..

Also ich find man kann das nicht wirklich festlegen, ob jemand gut oder böse..



Geschrieben von iudex am 18.04.2005 um 19:44:

 

" ich bin ein teil von jener kraft die stets das boese will und doch das gute schafft " ist ein uns allen bekanntes zitat aus goehtes faust doch was ist der umkehrschluss das gute menschen nur boeses tun? mitnichten jeder tut aus seinem eigenen standpunkt heraus ""gutes" so kann fuer einen moerder es eine gute tat sein ein leben auszuloeschen bekanntes beispiel fuer den herrn bush war es auch eine gute tat einen angriffskrieg gegen den irak zu fuehren
summasummarum bin ich zu dem schluss gekommen dass man um wirklich gutes zu vollbringen jenseits von beidem stehen muss
jenseits von gut und boese



Geschrieben von Pagan am 24.04.2005 um 23:30:

 

hier in dieser dimension kommst halt manchmal doch nicht an der polarität vorbei zwinkert

du trägst auf alle fälle aspekte beider "seiten" in dir.
die negierung (ablehnung) der negativen anteil in dir ist nicht ungefährlich.
es gab mal eine bewegung des positiven denkens (dr. joseph murphy).
die psycho-praxen sind heute voll von denen, die damals in den 80er zwanghaft versuchten dauernd positiv zu denken.



Geschrieben von Phabian am 24.04.2005 um 23:36:

 

ich muss schon sagen, dass ich mich schon wieder über die fragestellung aufrege. wir denken hier im abendland einfach zu sehr in einem ja nein schema. das stört mich ein wenig. es gibt immer nur zwei extremen. ob das jetzt ja und nein ist, oder gut und böse. es wird hier einfach falsch gedacht. wenn ich ma wieder wach bin schreib ich noch mehr dazu, aber im moment bin ich ehr schläft



Geschrieben von Pagan am 24.04.2005 um 23:45:

 

darum gehts phabian....
vielleicht wollte serendipity ja in diese richtung zwinkert



Geschrieben von psychaotic am 25.04.2005 um 08:34:

 

ich glaube nicht, dass es gut und böse so gesehen gibt.
es gibt "wird von UNS als gut erachtet" und "wird von UNS als
schlecht erachtet".
bush findet den islam auch "böse". fragst du aber mal nen
moslem, wird der das ganz ander sehen.
ein kind irgendwo in der dritten welt, das kurz vor dem verhungern
ist, findetes nicht "böse", brot zu stehlen. für das kind ist das
notwendig um zu überleben. der beklaute wird es als "böse" einstufen.
oder das beispiel mit dem kannibalen;
wir sehen es als "böse", dass er einen menschen getötet und
ihn gegessen hat. er wird sagen, der mann war damit einverstanden.
wenn er sterben und gegessen werden will, ist das doch vollkommen
legitim. jeder darf schließlich über sich selbst entscheiden.
was ist dann daran "böse" bzw "schlecht" (ausser dass die norm es
als abstoßend empfindet, weil sich das eben nicht "gehört")?

seh ich als allgemeines problem der menschheit.
gut und böse hängt vom eigenen standpunkt ab bzw. davon,
was die gesellschaftliche norm einem auftischt und man irgendwann
als normal empfindet.



Geschrieben von xyrill am 25.04.2005 um 08:40:

 

Wenn man die Eigenschaften von "gut" und "böse" auf ihr Wesentliches reduziert, dann definieren wir in unserer Kultur als "böse", was uns und unserer Spezies im physischen oder aber auch im psychischen Sinne schadet o. zumindest bedroht. "gut" ist für uns alles, was dem Erhalt und Fortbestand unserer Spezies dient.

Diese zwei Begriffe sind stark abstrahiert und einem einfachen übersichtlichen Weltbild angeglichen um überleben zu können. Der Mensch sehnt sich nach Regeln und Begrenzungen um nicht jede Situation neu analysieren zu müssen. Das ist ihm zu anstrengend...

Letztendlich aber existieren "gut" und "böse" nur in unserer Vorstellung und sind subjektiven Wertungen, die aus unserem Kulturkreis, unserer Persönlichkeit und unserer Prägung resultieren. Alles eine Sache des Standpunktes....

Wenn man allerdings in einem Gedankenexperiment durchspielt, das eine oder andere Extrem tatsächlich im Leben umsetzen zu wollen, wird man feststellen, dass es keine Extreme gibt, sondern nur Zustände. Sobald man das eine erreicht hat und danach trachtet, dort zu bleiben, wird das Extrem an sich absurd. Ein ausschließlich "Böser" muss sich konsequenter weise selbst zerstören. Oder aber er muss etwas "gutes" tun, um seine "bösen" Ziele taktisch erfolgreicher verwirklichen zu können. Ein ausschließlich "Guter" wird nicht umhin kommen etwas "Böses" zu tun um das Gute durchzusetzen.

Letztendlich gibt es nur Bewegung.
Und das Streben nach Zielen, die man schon wieder verloren hat, indem man sie erreicht.

xyrill



Geschrieben von alexiel am 25.04.2005 um 09:13:

 

hm also ich hab die anderen beitraege nur ueberflogen aber ich schreib trotzdem was dazu.
also es kann sein dass eine sache fuer einen menschen gut ist und fuer einen anderen schlecht. wenn ich zum beispiel einem menschen den einige nicht moegen und der einige menschen schlecht behandelt eins reinwuerge dann freuen sich seine opfer und finden das gut, aber er wird es boese finden selbst wenn ers davor schon x mal mit anderen menschen gemacht hat ...
ich sehe handlungen als ambivalent. jede hat eine gute und eine schlechte seite, allerdings ueberwiegt in der subjektiven wahrnehmung meist eine seite weil man entweder erfreut ist dass was passiert oder traurig ...
meist ist es auch nicht einfach beide seiten zu erkennen, weil eben eine so dermaßen ins auge springt dass man die andere gerne uebersieht.

hm und der mensch ist sowohl gut als auch boese. wir haben die freiheit bekommen und die frage die sich jedem von uns stellt ist, was er aus dieser freiheit macht. also ich kann mich z.b. fuer andere menschen einsetzen (=gut) aber ich kann mich genausogut damit beschaeftigen wie ich anderen menschen schaden kann (=schlecht).

soweit mal meine meinung ...



Geschrieben von Fili am 25.04.2005 um 09:29:

 

Ein Kampf zwischen Gut und Böse.

Was ist gut?
Was ist böse?

Ich unterscheide in mehreren Fassetten als nur gut und böse.
Es gibt für mich auch da noch einen wichtigen Punkt - Überleben.
Ich geh mal auf das Beispiel vom Klauen von serendipity ein.
Ein hungender Mensch klaut sich irgendwo in einem Laden ein Brot für sich und seine Familie. Klauen ist im Schwarz-Weiß-Schema böse. Ich unterstütze auch nicht das Klauen. Der arme Mensch wird erwischt und verhaftet. Das Gesetz ist ja gut. Der Mensch wird vom Richter (der ist ja bekanntlich gut) zu einer Geldstrafe verdonnert oder Gefängnis. (Böse Sachen müssen ja bestraft werden). Da der Mensch, der er Brot geklaut hat, ja kein Geld hat (sonst würde er ja nicht klauen) muss also ins Gefängnis. Seine Familie und deren hungender Mäuler haben dadurch keinen "Ernährer" mehr. Sprich - es verhungert jemand. Was ist nun Gut und was ist nun Böse?

Wie ich eben schon sagte, gibt es für mich eben noch mindestens einen Punkt. Überleben. Wenn man etwas böses tut (zum Beispiel Mord aus Lust) ist das defintiv böse. Das muss bestraft werden.
Wenn ein Mensch wegen Hunger zum Klauen "verführt" wird - ist das Überleben. Man sollte da dem Menschen helfen, der unter Hunger leidet.
Wenn ich einer alten Oma die Einkaufstasche trage, dann ist das gut.

Es gibt noch einen Punkt in diesem Gut-Böse-Denken. Krankheit.
Es gibt Menschen, die eben nicht anders "können". Zum Beispiel:
Hyper-Aktive Menschen. Sie sind wenn sie nicht ausgelastet sind, aggressiv. Schlagen, Hauen, treten ist ja böse. Aber in dem Falle von der Krankheit bedingt.

Wir leben immernoch in einem Schwarz-Weiß-Schema. Was ich mißbillige. Aber okay - nicht jeder begreift die Fassetten des Leben. Nicht jeder schaut hinter die Kulissen. Nicht jeden interessiert der Grund für das Tun eines Menschen. Aber okay - wir sind eben oberflächlich.

Gut - Böse
es gibt für mich keine wirklich genaue Linie ... denn ich steh zu vielem anders, wie andere Menschen. Ich seh viele Sachen aus anderen Augen. Ich definiere Gut-Böse immer wenn ich hinter die Kulissen gesehen habe und das ist von Fall zu Fall unterschiedlich.


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