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Geschrieben von Blackscout am 16.11.2007 um 20:21:

 

Was mich mal interressieren würde, wäre, weswegen der See ausgetrocknet ist. Weil schließlich ohne die Ursache zu kennen, man ja nicht das symptom bekämpfen kann.Bzw. es etwas bringt nur den See wieder aufzufüllen, nur das er weiterhin austrocknet.
Hatte in der Schule nen ausgebuchsten Geo-Lehrer. Ergo hab ich von dem See schon was gehört, zum Beispiel das es der größte See dort ist.



Geschrieben von inner_conflict am 16.11.2007 um 21:36:

 

Der See liegt (oder lag) in einem abflusslosen Becken, zwei Zuflüsse versorgten ihn mit Wasser. Diese erreichen aber schon seit Ewigkeiten (1980) den See nicht mehr oder nur noch zwischenzeitlich (und dann zu geringe Wassermengen), sondern die Flüsse enden irgendwo in der Wüste und versickern/verdunsten.

Das ganze Wasser fliesst in Kanäle, die zur Bewässerung der Baumwollplantagen gebraucht werden. Das war ein sowjetisches Grossprojekt, um von Baumwollimporten unabhängig zu werden, die Kanäle sind natürlich alle nicht abgedichtet und spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist das Kanalsystem ohnehin total marode.
Mit dem Wasser wird verschwenderisch umgegangen, die Nutzung ist völlig ineffizient und ein Grossteil des Wassers (Restwassermengen) versickert einfach. Klar versucht man mittlerweile, dieses Restwasser wieder in die Flüsse zurückfliessen zu lassen, aber das reicht einfach nicht.

Zumindest Turkmenistan plante neue Kanäle, um neuen noch nicht versalzenen Wüstenboden urbarzumachen, aber da der Diktator vor einigen Monaten abgekratzt ist, weiss ich nicht, wie es um dieses Grossprojekt (und die politische Lage in Turkmenistan überhaupt) steht.


Der Aralsee war sicher das grösste Wasserreservoir der Region, immerhin der 4. grösste See der Erde. In Zentralasien liegt auch der grösste See der Welt, das Kaspische Meer. Dessen Wasserspiegel ist infolge von Bewässerungsprojekten auch gesunken. Allerdings steigt der Pegel des Kaspischen Meeres wieder...



Geschrieben von Booker am 17.11.2007 um 11:54:

 

das mit dem aralsee war bei uns zu ddr-zeiten schon nen thema was totgeschwiegen wurde. aber groß ändern das er austrocknet kann man eh nimmer. der point of no return ist bei ihm schon lange überschritten.



Geschrieben von blutrünstigesmonster am 13.02.2008 um 22:17:

 

so ist es. Die Schadstoffkonzentrationen nehmen nicht ab, wenn der See zunehmend austrocknet. NUR das Wasser verdunstet... und aufgrund der politischen und finanziellen Situation des Landes fehlen die Mittel, das vorhandene Wasser als (unbedenkliches) Trinkwasser nutzbar zu machen.


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