Forum Schwarzes Baden-Württemberg | Druckvorschau: Kennt jemand nen "Hundewald" in BW?

Geschrieben von hrabnarwen am 15.06.2006 um 19:45:

Kennt jemand nen "Hundewald" in BW?

Hallo zusammen,

da wir ja Ende August unseren neuen Mitbewohner bekommen, machen wir uns natürlich jetzt schon so bisschen Gedanken was wir noch alles brauchen und wissen müssen bis der kleine Knödel kommt.

Mit unserem Schäfermischling waren wir immer in Dänemark im Urlaub, da dürfen in den Wintermonaten ohne Leine am Strand frei laufen. Das macht toal viel Spaß weil da kaum Leute unterwegs sind.
Außerdem hat es in der Gegend wo wir sind auch einen sogenannten Hundewald. Da sind ein paar Hektar Wald eingezäunt und man kann dort mit dem Hund ebenfalls ohne Leine durchstromern.

Weiß jemand, ob es sowas bei uns auch gibt?
Im Norden Deutschland solls welche haben, aber das nützt mir ja hier nix.

Unseren Sandor haben wir ohne Leine auch bei uns im Wald laufen lassen, der hatte mit 2 Jahren ne Wildentwöhnung mitgemacht und hat dann recht gut im Wald gehört.
Aber der neue kann ja noch nix, sollte aber auch mal frei rennen können...

Wie macht ihr das mit euren Hunden?
Dürfen die ohne Leine laufen?
Macht ihr Hundeschule mit denen?

Also wir haben schon vor, am Anfang in ne Hundeschule zu gehen.
Da macht im Internet eine aus Tübingen einen sehr guten Eindruck.
Die arbeitet mit positiver Motivation und hat Extrakurse für südländische Hunde, da die ja oftmals ein ganz anderes Schicksal hinter sich haben als die Hund von hier.

Mit unserem Sandor waren wir anfangs auch in einer Hundeschule. Aber das hat uns gar ned gepasst, der Lehrer war vom alten Schlag und setzte auf "Unterdrückung" und strengen Gehorsam und hat unseren Sandor gleich als Angstbeißer abgetan. *grrrrrrr
Der Lehrer hatte echt kein Gefühl für die Besonderheiten der einzelnen Hunde... also sowas mach ich nimmer mit.

winke
hrabnarwen

Geschrieben von Sanuye am 15.06.2006 um 21:52:

Meine Meinung: Gute Hundeschulen sind wahnsinnig schwer zu finden, obwohl sie wie Pilze aus dem Boden sprießen.
Und weiter: Ein Hund kann bei mir nur die Freiheiten haben, die für ein artgerechtes Leben wichtig sind, wenn er unter Kontrolle bleibt. Jagt er, bleibt er an der Leine, pöbelt er andere Hunde an, ebenso. Und dann wird dran gearbeitet. (wobei immer mal wieder Mist passieren kann, Hunde sind Lebewesen und keine Maschinen. Aber es sollte nicht zur Regel, geschweige denn toleriert werden)
Ich arbeite, gaaanz grob gesagt, nach der Methode, so hart wie nötig und so weich wie möglich. Ich fahre bei jedem Hund auf der gleichen Schiene, und dann individuell angepasst auf Besonderheiten und Verhaltensstrukturen.
Die Hundeschulen, die nur auf positive Verstärkung setzen, waren leider absolut enttäuschend (und ich bin Hundeschulenanguckfan) Z. B. Ein ausgewachsener Akitarüde, der zog wie die Sau und das in der fortgeschrittenen Gruppe. Während Madame Frauchen irritiert mit dem Clicker und dem Halti rumwerkelte und überhaupt nicht auf die Signale des Hundes geachtet hat, geschweige denn überhaupt eine Reaktion vom Trainer kam. Und das ganze war in einer renomierten teuren Berliner Hundeschule. Wozu zahlen die das Geld?
Ich setze da sehr strenge Maßnahmen, sowohl bei mir selber, als auch bei sämtlichen Hunden, mit denen ich unterwegs bin. Und das sind im Extremfall sechs Hunde auf einmal.

Mein eigener Hund kann im Wald problemlos ohne Leine laufen, aber mit Jagdtrieb hatte sie nie große Probleme.
Hundeschule hab ich hinter mir, mehrere Plätze, von denen ich kopfschüttelnd wieder gegangen bin, bzw. absoluten Mist erzählt bekommen habe, einen teuren Kurs bei einem Trainer, den ich bis dahin als sehr kompetent eingeschätzt hatte... bis mein Hund dann am Ende vom Tag einen wunden Hals hatte (ohne Kralle) und genauso kirre war wie vorher.
Mittlerweile habe ich eine der wenigen Hundeschulen gefunden, der ich jeden Problemhund in die Hand drücken würde, den ich finde, mit dem Wissen, dass sie ihn zu 80% wieder alltagstauglich machen. Nur liegt die leider in NRW, weshalb ich relativ selten hinkomme. Hat natürlich auch ihren Preis, wobei der mich glücklicherweise wenig tangiert...

Zu den Hundewäldern? Ähm gute Frage, ich weiß von keinem. Allerdings herrscht in BaWü keine Leinenpflicht in Wäldern, so lange der Hund die Wege nicht verlässt und sich im abrufbarem Bereich befindet (wo auch immer der endet...) Hundeauslaufgebiete generell sind hier auch eher dürftig und teilweise wird die Leinenplficht in Stätten ziemliche penetrant kontrolliert.

Auf alle Fälle wünsch ich euch viel Spaß mit eurem Hund. Das wichtigste: Das Bauchgefühl muss stimmen!
Grenzen setzen und auf diese auch konsequent bestehen ist das A und O und alles weiter ergibt sich meistens. Denn die Gefahr eines "Knallerhundes" ist relativ gering, zumal ihr schon einen hattet

Und ansonsten: Man lernt nie aus und Fehler passieren immer wieder...

LG

Geschrieben von Consciously am 15.06.2006 um 22:25:

Hallo Bärbel

keine Ahnung ob es in Bawü "Hundewälder" gibt. Aber ich denke dass man bedingt durch eine gute Erziehung oder durch eine gute Hundeschule durchaus sein Hund im Wald alleine ohne Leine laufen oder springen *g*. Aber so wie es aussieht nehmt ihr einen Welpen und ich glaub kaum dass man ihn jetzt schon ohne Leine laufen lassen kann ... denke das muss erst antrainiert werden. Aber ich weiss das nicht genau, weil ich noch nie ein Hund gehabt hatte *leider* wollte gerne einen.

Geschrieben von hrabnarwen am 15.06.2006 um 22:29:

hui, mit sechs Hunden laufen, ne danke, das wär glaub nix für meine Nerven... *g

und Clickertraining ist auch nix für mich, hab ich mit unserem Sandor probiert
außer dass er den Beutel mit den Käsewürfel leergefuttert hat, hatten wir von der Stunde nix *g
ich find das nervig, mir gefällt das ned...

phänomenal fand ich, wie der Trainer toll mit ihm in Obertaufkirchen umgegangen ist
der hat die Leine genommen und ist losgelaufen und wir erkannten unseren Hund nimmer
der war wie ausgetauscht, hat alles super gemacht...
war sehr beeindruckend zu sehen...

das mit dem Hund ohne Leine im deutschen Wald laufen zu lassen, haben sie geändert soviel ich weiß
und zwar zu der Zeit, als vor ein paar Jahren die Kampfhundediskussion aufkam
da wurde auch meines Wissens das baden-württembergische Waldgesetz geändert und es besteht nun auch Leinenzwang im Wald
wir wurden auch immer wieder mal vom Förster drauf angesprochen, wenn wir ihn traufen
einmal auch zu Unrecht, denn da war er an der 12 m-Leine *g

aber es ist natürlich total wichtig, dass er hört, gerade wenn er keine Dackelgröße hat
es gibt viele Leute die einfach auch Angst haben wenn ein zum Spiel aufgelegter Hund auf sie zurennt, das muss nicht sein...

an und mit unserem ersten Hund haben wir viel gelernt
und auch einiges falsch gemacht
zwischendurch wars auch richtig anstrengend
aber im Großen und Ganzen hat die Freude und der Spaß mit der guten Seele einfach überwogen...

Geschrieben von Rose am 15.06.2006 um 23:57:

"Hundewälder" hab noch nie was davon gehört aber bei uns kann man die Hunde so rennen lassen auch ohne leine. Ihr müsst halt bei euch auf die grün – weißen Männchen aufpassen das ist halt alles, die könnten unangenehm werden!!!!!

Geschrieben von Sanuye am 16.06.2006 um 17:10:

Im Landeswaldgesetz BaWü steh nichts von einer generellen Anleinpflicht. Ausnahme sind Naturschutzgebieten und üblicherweise auch Landschaftsschutzgebiete.
Ich glaube im § 29 des BaWü Jagdrechts heißt es jedoch, dass der Hund getötet werden darf, wenn er erkennbar Wild nachstellt. Das gilt jedoch nicht, wenn der Hund eingefangen werden kann oder der Hund sich nur kurzfristig außer Kontrolle befand und dann wieder auf ihn eigenwirkt werden konnte.

Förster und Jäger haben oft auch keine Ahnung von der aktuellen Gesetzeslage. Ich hatte hier noch nie Probleme, kenne aber einige andere Hundehalter, die schon heftige Debatten mit o.g. Personengruppen angefangen haben, weil sie penetrant auf Einhaltung der nichtbestehenden Leinenpflicht bestanden haben.

Wenn ich mal ein wenig Zeit hab, kann ich dir entsprechende Links raussuchen

Lg
Sanuye

Geschrieben von Poison-Ivy am 16.06.2006 um 20:33:

hi bärbel,

na du wohnst doch direkt an der quelle...
in schönaich im schäferhundeverein werden immer (glaub entweder kostenlos oder zumindest nich so teuer) hundekurse (bzw welpenschule) angeboten. haben das mit unserem auch mitgemacht. waren immer samstags von daher auch gut einzuplanen.

und der vorteil ist eben das hundi gleich von anfang an lernt mit anderen hunden umzugehen. die können dir dann bestimmt auch tipps geben wo du bei dir mit ihm am besten laufen kannst bzw findest bestimmt auch leut mit denen de dich dann auch so zum gassi gehen verabreden kannst.

Liebe Grüße

Geschrieben von hrabnarwen am 16.06.2006 um 21:26:

Hai Jule,

ja klar, Hundeschule machen wir schon mit dem Racker, muss sein
denn wenn der kommt, kann der noch absolut gar nix
der hat seine 10 Monate nur im Tierasyl verbracht
kennt keine Leine, kein Haus von innen, ist also auch ned stubenrein, eben nix...
aber das kriegen wir schon hin *zuversichtlich ist

und sozials verträglich ist der Kleine, müssen die sein, wenn sie dort in Rudeln zu 40 - 60 Hunden leben
Stänkerer werden ned geduldet und gleich in ihre Schranken gewiesen...

und mit unserem Sandor hatten wir auch unsere Stellen wo wir spazieren waren
mit und ohne Leine *g

aber ich dachte/hoffte halte es gibt extra Plätze, die nicht unbedingt mit Hundeschulen zusammenhängen...

@ Sanuye
ich weiß noch, dass ich damals extra nachgelesen hab wegen dem ba-wü Waldgesetz
und das mit auf Zuruf und bla, das war vor dem neuen Waldgesetz...
aber Quelle hab ich jetzt natürlich nicht zur Hand
werd bei Gelegenheit wohl mal stöbern müssen...

edith sagt:
ich habs mal nach nem Hinweis von nem Kollegen, dass es hier in Heimatkunde besser passt, verschoben...