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Geschrieben von Abtreter am 14.09.2006 um 14:56:

  "Leine" oder Ungebundenheit? (rein freundschaftliche Basis)

Irgendwie schwirrt mir in den letzten Wochen ständig der Gedanke an einen ehemaligen Freund im Kopf rum. Er zog damals weg, weg von liebgewonnenen Leuten und weg aus einer für ihn angenehmen Gegend...

Seine Art "Abgang" war seltsam und könnte ich selbst nicht durchziehen. Ich sehe zu, dass ich Freundschaften auf jeden Fall und bessere Bekannschaften nach Möglichkeit aufrecht erhalten kann und die Leute ab und zu mal besuchen kann und das funktioniert.

Ich hatte damals kurz vor seinem Abschied mal eine Unterhaltung mit ihm und auf meinen Kommentar hin, dass er allen und mir selbst sehr fehlen würde, meinte er mit einem halb bitteren Mundverziehen, was wohl ein Lächeln sein sollte:

"Erleichtere Leuten den Abschied, indem Du dafür sorgst, dass sie Dich hassen!"

Ich hab ihm gesagt, dass er spinnen würde und hab das ausnahmsweise mal nicht als Kompliment gemeint, doch ein knappes Vierteljahr später war es soweit. Er hatte es geschafft, dass wir ihn zwar nicht hassten, aber zumindest nicht mehr sehen wollten... Tja, und dann war er weg und nur brockenweise kommt mal etwas von ihm an, wenn ihn jemand zufällig sieht. Er meidet uns noch immer.

Nun, was haltet Ihr von dieser Sache?
Irgendwie clever, weil alle "Verpflichtungen" weg? oder...
Selten dämlich, weil Freunde Freunde sind und bleiben können?
Was denkt Ihr, wie er mittlerweile drüber denkt?
Bereut er irgendwas oder fühlt er sich besser dabei?
Falls letzteres, wie kann man sich dabei besser fühlen?

Abwägungen und Hypothesen pur, weil kein Kontakt mehr, daher in der Philosophie. Falls es nicht passt, woanders hin damit...


Treter



Geschrieben von Tifaly am 14.09.2006 um 15:02:

 

"Erleichtere Leuten den Abschied, indem Du dafür sorgst, dass sie Dich hassen!"

Das lässt sich auch umdrehen:

"Erleichtere dir selbst den Abschied, indem Du dafür sorgst, dass die Leute Dich hassen!"

Wenn ein Abschied naht, kann es ein normaler, unterbewusster Mechanismus sein, die schlechten Dinge an einem bestimmten Menschen hervorzuheben, um den Schmerz des Verlustes mit diesen Gedanken zu überdecken...
Natürlich verlässt man lieber eine schlechte Welt mit unfreundlichen Menschen, als das Paradies...



Geschrieben von Disciplefreak am 14.09.2006 um 15:06:

 

ich find das irgendwie dämlich, srry mit den verpflichtungen...
irgendwas muss er ja getan haben, dass ihr ihn nicht mehr sehen wolltet oder?
du sprichst hier von freundschaft... wenns ne ehrliche&richtige freundschaft war, dann hätte er euch bestimmt nicht so hmm verletzt oder wie sagt man da, dass ihr ihn nicht mehr sehen wollt.
wenn er den kontakt meidet, dann scheint er es nicht nötig zu haben mit euch zu kommunizieren (ok 5 € fürs phrasenschwein) neee aber dann meinte er es net ehrlich mit freundschaft usw.
ich hab viele freunde, die jetzt weiter weg wohnen, z.b. Konstanz oder Karlsruhe und jetz erst vor kurzem wurde mir bewusst, dass die die das ganze ernst meinen auch mal mich hier besuchen kommen im kleinen dorf... und der rest?
der kann mir gestohlen bleiben... die melden sich auch nciht mehr...
das sind halt bittere erfahrungen... aber in deinem fall hier sieht es etwas anders aus...

zu deiner letzten frage, er meidet den kontakt, also scheint es ihm besser zu gehn, sonst würd er sich ja melden oder?
also so seh ich des....



Geschrieben von Abtreter am 14.09.2006 um 15:15:

 

@Tifa
Auch ne Möglichkeit, aber ist das nicht irgendwie sinnlos, sich etwas Angenehmes schlecht zu reden, damit das Loslassen leichter fällt? Mir tun Abschiede immer weh, auch die kleinen, das ist aber nicht Grund genug, alles wegzuwerfen. Meiner Meinung nach zumindest...

@Freak
Er war/?ist? ein ebenso gewöhnungsbedürftiger, wie aber auch bei näherer Bekanntschaft faszinierender Typ und hat immer sein Ding irgendwie abschließend durchgezogen. Aber ich glaube fest daran, dass unsere Clique trotzdem wenigstens eine Weile lang seine absolute Welt war.
So auch bei uns, irgendwie hat er uns als Gemeinschaft plötzlich hintergangen oder sowas. Ich kann das schlecht in Worte fassen, weil ich ungern das Wort "Verräter" im Zusammenhang mit ihm benutze. Vielelicht war es wirklich nur seine Art, mit allem klar zu kommen...


Treter



Geschrieben von Teroon am 14.09.2006 um 17:41:

 

Sicherlich ist es eine Möglichkeit damit fertig zu werden, aber es ist definitiv nicht die beste Möglichkeit. Außerdem gehört schon ein ziemliches Maß an Distanz dazu um bereit zu sein seine Freunde mit Absicht zu verärgern. Oder zumindest eine völlige Fehleinschätzung der Situation.
Ich denke es ist eine bessere Lösung wenn man mit seinen Freunden über das Problem redet anstatt sich völlig zu distanzieren. Auch für die Person selber dürfte es schwer sein einen vernünftigen Abschluss zu erzielen wenn er bewusst seine Freunde kränkt. Ich könnte das auch nicht ohne Folgen machen, ich hätte auf jeden Fall ein ziemlich schlechtes Gewissen dabei.



Geschrieben von miggel am 14.09.2006 um 17:48:

 

Ich kenne auch ein Person, die der Ansicht war es wäre für sie selber und die Bekannten einfacher, wenn eine Trennlinie gezogen wird. So würden beide Parteien gezwungen nach vorn zu sehen.
Obs dadurch wirklich einfacher war, keine Ahnung. Es ist halt so das alle Brücken abgebrochen sidn und man sich damit abfinden musste.
Für manche ist es einfacher, etwas abzureißen als etwas am Laufen zu halten.



Geschrieben von Mulciber am 14.09.2006 um 18:16:

 

Finde ich eine gute Sache, weil Hass einfach gut tut, leidenschaftliches hassen sollte man sowieso wieder Salonfähig machen.

Und ganz ersthaftlich glaube ich, dass er einfach Müll labert, wie eben jeder Mensch zu 78% seines Tages irgendetwas daherredet, dass sich halbwegs nach etwas durchdachtem anhört und überhaupt so einen Satz kann man nur von sich lassen, wenn man es nicht so denkt, wenn man wirklich gehen möchte, dann wählt man die Methode "gehen und nicht mehr melden" das funktioniert immer, macht keinen Stress, man macht noch so einmal im Jahr auf "tolle Freunde", aber weiß, dass man verschiedene Leben führt - Hallo Realität.



Geschrieben von hrabnarwen am 14.09.2006 um 18:45:

 

ich find die von ihm gewählte Variante der "verabschiedung" ziemlich pubertär und idiotisch...
würde ich nie machen
Freundschaften, oder was man dafür hält, gehen oft genug von alleine flöten, da muss man nicht noch idiotischerweise nachhelfen, vor allem, wenn einem die Leute seither wichtig waren...

aber jeder wie er meint machen zu müssen... keine Ahnung



Geschrieben von skadi_njoerd am 14.09.2006 um 22:44:

 

Zitat:
Original von Mulciber
[...] wenn man wirklich gehen möchte, dann wählt man die Methode "gehen und nicht mehr melden" das funktioniert immer, macht keinen Stress, man macht noch so einmal im Jahr auf "tolle Freunde", aber weiß, dass man verschiedene Leben führt - Hallo Realität.


Fragt sich nur, ob einem im Leben dann nicht auch etwas fehlt. Bekanntlich macht erst der Inhalt ein Leben auch lebenswert.



Geschrieben von Mulciber am 15.09.2006 um 07:54:

 

Zitat:
Original von skadi_njoerd
Zitat:
Original von Mulciber
[...] wenn man wirklich gehen möchte, dann wählt man die Methode "gehen und nicht mehr melden" das funktioniert immer, macht keinen Stress, man macht noch so einmal im Jahr auf "tolle Freunde", aber weiß, dass man verschiedene Leben führt - Hallo Realität.


Fragt sich nur, ob einem im Leben dann nicht auch etwas fehlt. Bekanntlich macht erst der Inhalt ein Leben auch lebenswert.


Lebensinhalt ist ein schlechtes Wort, siehe Herr Lehmann und man kann ja einfach alles hineinfüllen ins Leben, so als Inhalt, Wein, Bier, Menschen, Liebe, Gott usw.
Da muss man einfach Existenzialist sein, was man tut ist einem wichtig, sonst würde man es nicht tun, alles andere ist sowieso selbstlügerei und wenn man sich nicht meldet, dann ist das ein Zeichen dafür das man anderen Inhalt verwendet.


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