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Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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03.09.2010 01:10 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Ok, hat nicht viel mit der Situation in Europa zu tun - ein Fall, las ich, ist in Griechenland - aber danke für den Link. Werde ich mir mal genauer ansehen.

Dennoch finde ich die Situation hier ebenfalls gefährlich. Was woanders möglich ist, ist hier auch möglich. Die Stimmung muss nur dementsprechend verändert werden. Und diejenigen, die leider momentan an den Mikrofonen stehen, arbeiten daran, Stimmungsmache zu betreiben. Und es ist nicht prickelnd. ist nicht einverstanden

Aber vielleicht bin ich hier auch total an der falschen Adresse, vielleicht wisst ihr hier alle schon bescheid, wie der Hase läuft - der Laden funktioniert.

Falls sich in dieser Hinsicht dennoch jemand dafür interessiert, aktiv zu werden oder einfach nur für politische Diskussionen oder kritisches Denken, der darf mein Forum besuchen, das ich nun aufgebaut habe.


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Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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02.09.2010 01:10 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Nein, absolut nicht. Es ist eher so, wie wenn man eine Bildzeitung, die in einem Zug liegen gelassen wurde, nimmt, weil gerade die Playboy ausverkauft ist, um dann die Bilder der nackten Frauen anzusehen und zufällig entdeckt, dass dort ein Artikel drin ist, in dem vorgeschlagen wird, dass man doch den Nationalsozialismus wieder einführen könnte. Ich zahle ja kein Geld, wenn ich Radio Regenbogen höre. Ich werde auch nicht als Hörer erfasst. So funktionieren Einschaltquoten nicht. Dafür gibt es Leute, die einen Vertrag gemacht haben, dass ihr Gerät auf den Sender überprüft werden kann. Da sind dann ein paar tausend solcher Leute und anhand denen werden dann die Einschaltquoten ausgerechnet.

@Goosebump. Es geht hier nicht nur um die Todesstrafe. Es geht um Zensur, Kameraüberwachung, biometrische Ausweise, Nacktscanner, Trojanische Pferde der Polizei. Es wird darüber diskutiert, in neugeborene Babies Chips unter das Fleisch zu spritzen. Hier geht es darum, dass die exekutive Gewalt mit jedem stinkenden Tag mehr Macht in die Hände bekommt um DICH in den Arsch zu fi**en! Und ich wette, dass du dich beschweren würdest, wenn sie dir an die Wäsche wollen. So sind leider die meisten, erst wenn es sie selbst betrifft, werden sie laut. Wenn du meinen Brief gelesen hast, dann können dir auch unmöglich die Worte entgangen sein, die auf andere zusammenhängende Probleme aufmerksam machen. Wie bspw. im 3. Absatz auf die Gefängnisstrafe, die durch sinnvollere Methoden ersetzt werden müsste, und zwar dringend. Willst du dazu etwas sagen?
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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01.09.2010 22:52 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Wow, ist das ein Spaßtext in deiner Signatur oder wurde dein Beitrag wirklich 23 mal editiert?! Zunge

Also: Radio Regenbogen ist tatsächlich ein lachhafter Sender. Und die meisten Leute, die ihn anhören, sind ebenso lachhaft. Warum hab ich ihn überhaupt eingeschaltet, nur weil SWR3 nicht zu erreichen war? Ich denke es war so wie immer, mich interessiert wirklich nur die Musik und wenn dann Gelaber kommt schalte ich meistens gleich um. Aber als ich das hörte, da war ich baff.

Aber zurück zur Stoßrichtung der Diskussion Metal : Ich denke nicht, dass lachhafte Menschen ungefährlich sind. Im Gegenteil: ich denke, dass vor allem lachhafte, dumme, höchstgradig manipulierbare Menschen gefährlich sind. Vor allem in der Masse. Die Frage, über die ich streiten würde, wäre: Inwiefern beeinflussen diese lachhaften Massen die Politik? Wählen macht ja angeblich keinen Unterschied, obwohl ich persönlich diese Denkweise anzweifle. Dann gibt es noch den Faktor, dass Menschen protestieren können. Und dann gibt es ja noch den Fall, dass Menschen, die mit der Situation nicht leben wollen, terroristische Vereinigungen gründen, siehe RAF. Und das will die Regierung offensichtlich verhindern. Was hat das jetzt mit Radio Regenbogen zu tun? Ich denke, dass ein Radiosender das Meinungsbild und somit die Bereitschaft in die eine oder eben die andere Richtung zu wählen / protestieren / terrorisieren etc. beeinflusst. Und zwar nicht unerheblich. Inwiefern das genau geschieht, das wäre eine genauere Betrachtung wert...
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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31.08.2010 20:36 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Du hast ja recht, Chiropterus. Ich hatte den Sender angemacht, weil ich SWR3, mein Lieblingssender, aus irgendeinem Grund nicht empfangstechnisch reinbekam.

Das andere fasse ich als Satire auf, und ja, sicherlich wird Radio Regenbogen nicht die Todesstrafe abschaffen. Wahrscheinlich werden sie auch nichts an ihrem Programm ändern. Wenn, dann minimal. Aber ich bin mir sicher, dass sich ein paar Leute jetzt Gedanken machen. Über den Sender, über die momentane Politik. Und das ist, wie ich finde, momentan extrem wichtig. Sonst sehe ich die Menge schon bald wieder einem Mann mit Bart zuschreien. Vielleicht ist er ja das nächste mal rasiert. Oder eine Frau. Wenn soetwas, das wir schon mal hatten, zurück kommt, dann natürlich unter einer neuen Kosmetik. Aber das Potenzial ist da, glaub mir.
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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31.08.2010 18:38 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Ja, da hast du nicht unrecht. Sagen wir, ich hätte ein bisschen mehr dazu schreiben sollen. Es ist ein bisschen mager, was das angeht und konzentriert sich zu sehr auf die Argumentation gegen die Todesstrafe.

Jedoch habe ich angedeutet, dass eine Moderatorin von Radio Regenbogen diese insofern unterstützte, indem sie sehr unredlichen, primitiven Argumenten eines Anrufer zustimmte. Z.B. dem Argument, wir müssen doch alle zusammen halten und Gemeinschaftsgefühl und bla und mir kommt fast dieselbe Kotze hoch, die mir hoch kommt, wenn ich an Adolf Hitler denke, und die Moderatorin stimmt zu, obwohl hier nichts relevantes gesagt wurde. Desweiteren dem appeal to emotion, dass Kinder ja so klein und niedlich seien, und deshalb müsse man Todesstrafe einführen für Menschen, die Kindern etwas antun. Wieder irrelevant und irrational, weil die Frage nach der Wirkung der Todesstrafe hier überhaupt nicht angesprochen wird. Sie wird einfach ganz frech präsupponiert. Zudem: hier fehlt die Widerlegung der unzähligen Argumente, dass die Todesstrafe eine gesellschaftspolitische Katastrophe ist, die dies alles nur noch schlimmer machen würde und mehr kleine niedliche Kinder würden leiden und getötet werden. Genau das ist ja bei dem Thema bekanntlich die berühmte Streitfrage. Die Wirkung der Todesstrafe zur Bekämpfung von Verbrechen ist jedoch mehrfach wiederlegt. Sie dient nicht einmal als Abschreckung, psychologisch geht der Schuss sogar nach hinten los. Dazu kommt die Tatsache, dass die Moderatorin das Abstimmungsergebnis so kommentierte, dass sie sagte, die Zahl derer, die für die Todesstrafe sind, sei so wenig. Obwohl es fast die Hälfte war, was erschreckend ist, aber es wurden ja auch nur ca. 10 Anrufer durchgestellt, ist also keineswegs aussagekräftig. Viel eher könnte man vermuten, dass sich da gut überlegt wurde, wen man durchstellt. Der Sender griff dort nicht ein, also kann er dieses Verhalten der Moderatorin offenbar gutheisen, vermutlich ebenso die Todesstrafe. Das ist Bild Niveau.
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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31.08.2010 17:30 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Ich bin mir nicht sicher, ob du das Prinzip des offenen Briefes verstanden hast. Und wenn du den Brief gelesen hast, kannst du etwas dazu schreiben, und dann schreibt wieder jemand anderes etwas dazu, oder ich, das nennt sich dann ein Dialog.

Ich halte es für wichtig, dass nicht jeder Mensch glaubt, was die Massenmedien da für eine Hetze betreiben. Von wegen wir sollten alle Angst haben usw., nur um uns noch mehr zu kontrollieren und zu unterdrücken. Es gibt Menschen, die glauben diesen Unfug. Ich persönlich find's ja eher bescheuert...
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31.08.2010 17:14 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Hallo Judas, danke für deinen Tip und die netten Worte. Ich bin gerade am Herumprobieren was das angeht. Ich habe auch schon ein Forum erstellt, musste aber feststellen, dass das Copyright für jegliche Texte, die gepostet werden, bei freeforum.org landet, was natürlich totaler Bullshit ist. Jetzt habe ich einen anderen Anbieter für kostenlose Foren gefunden. Dort ist es glaube ich anders. Muss den Vertrag noch ganz durchlesen.

Ansonsten, hättest du einen Tip, wie ich einen Blog o.ä. am besten einrichten könnte? Vielleicht kennst du dich da ja ein bisschen aus!?

Was dieses Forum angeht, ist es doch für Diskussionen gedacht. Oder etwa nicht? Hier kann über das Thema Todesstrafe und die anderen Dinge, was den Staat und die momentane Politik angeht, diskutiert werden.
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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31.08.2010 16:32 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


...

Wenn so etwas erst zur Debatte ansteht, und es wurde nun immerhin sehr rosig von Ihnen on air behandelt, dann weiß ich jetzt schon, wie man es zu rechtfertigen versuchen wird. Explosive Schlüsselworte: Pädophile! Serienkiller! Terroristen! Ein Schlüsselwort und das Gehirn mancher Zuhörer schaltet auf mentale Abkürzung. Dann stimmen sie zu, und sie wissen gar nicht, was sie da eigentlich genau zustimmen. Freibrief für die Menschenzucht, Ausweitung und Ausnutzung der akzeptierten Unmenschlichkeit für noch ganz andere Dinge. Verbrechen, die keine sind. Etcetera etcetera. Verschwörungstheorie? Sicherlich mag man das so nennen, um es ins Lächerliche zu ziehen; jedoch bin ich nicht der einzige, der sie vertritt. "Verschwörungstheorien" scheinen, gerade in letzter Zeit, immer Lauter zu werden. Wie kann das sein? Woran liegt das? Eine Verschwörung?

"Bei so Sachen wie bei kleinen Kindern[..]" nannte ein Anrufer als Argument (wie überaus kreativ). Wenn ich das schon höre. Wem werden wir diese Verantwortung seelenruhig und ohne Aufstand in die Hände legen? Derselben Regierung, die bereits damit begonnen hat, hinsichtlich sexuellen Missbrauchs die Methoden aus Amerika zu übernehmen? Amerika, ein Land in dem kleine Kinder, darunter ein 4-jähriger Junge aus Arizona - angeklagt wegen sexuellem Missbrauch von Kindern - mit den Geschlechtsteilen an Plethysmographen angeschlossen werden, um die "sexuellen Gelüste zu konditionieren", mittels Amoniak und Elektroschocks. Ein Land, das zwar politisch und gesetzlich prüde ist wie ein Weltmeister, Schutzaltersgrenzen von 16 bis 18 Jahren aufweist, Todesstrafe mit Enthusiasmus anwendet, aber mit stolzen 95.136 jährlichen Vergewaltigungen weltweit der Spitzenreiter im Vergewaltigen ist. Auch bei Morden ist Amerika vorne mit dabei. Platz 5 mit 16.204. Dazu kommen die unzähligen Unfälle mit Schusswaffen. Schusswaffen, mit denen sich die Amerikaner vor bösen Buben beschützen, die sie in ihrem Schlafzimmer angreifen könnten. Kinderüberraschung in Papa's Schublade. Bang! Liegen hier die Vorbilder? Wenn ja, dann wird Kinderkriegen in Deutschland demnächst zu einem Schwerverbrechen. Entweder gesetzlich; oder ethisch. Jeh nachdem in welche perverse Richtung sich das Ganze hier bewegen wird. Esseiden natürlich, man kratzt die Kurve.

Ich möchte Sie bitten, mit diesem Thema von nun an vorsichtig umzugehen. Schon die Art, wie die Debatte eingeleitet wurde; die freundliche, unberührte Stimme des Moderators, als er angekündigt hatte, dass man nun öffentlich die Todesstrafe in Betracht ziehen wolle. Sie gab einem das Gefühl, es handele sich um einen Vorschlag für eine steuerliche Veränderung oder irgendetwas ethisch unbedeutendes, demgegenüber man mit gutem Gewissen verschiedener Ansicht sein kann. Nein, mit gutem Gewissen nicht. Die Todesstrafe ist nicht einfach nur unmoralisch oder menschenverachtend, sie ist gesellschaftspolitisch höchstgefährlich. Ich werde diesen Brief zusätzlich an verschiedenen Orten des Internets veröffentlichen, um an etwaige Korrektheitsmotive übriggebliebener Seltenheiten unserer Menschheit zu appelieren oder an diejenigen, die das Thema einfach aus menschenrechtlicher Sicht anekelt.



Skeptische Grüße,

F. Benjamin Studer



Schwanau, 28. August 2010 18:08 GMT+1




Urheber dieses Textes ist F. Benjamin Studer, Am Krähenäckerle 12, DE-77723 Gengenbach. Er darf jedoch in vollständiger unveränderter Form inklusive diesen Hinweises nach Belieben öffentlich verbreitet werden.
Thema: Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe
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Offener Brief an Radio Regenbogen zum Thema Todesstrafe 31.08.2010 16:31 Forum: Aktuelles - Nachrichten & Politik


Das Folgende ist ein offener Brief, den ich an den Radiosender Radio Regenbogen geschrieben habe. Dessen Darstellung der Diskussion über Todesstrafe empfand ich als sehr unprofessionell und gefährlich. Mein Brief hat im Grunde den Zweck, den Sender anzuregen sich Gedanken zu machen, darüber, was seine Verantwortung ist, wenn er an einem politischen Thema wie Todesstrafe Framing betreibt. Er hat aber auch nicht zuletzt den Zweck, das Volk dazu aufzurufen, das alles als Signal zu nehmen, genauer ins Auge zu nehmen, was momentan in der Politik geschieht. Ich persönlich sehe die momentane Situation als äußerst gefährlich an. Insbesondere hinsichtlich der Stimmung, aufgrund von Angst, alle möglichen Methoden hinzunehmen, vor denen wir eigentlich von allem am meisten Angst haben sollten. Hier der offene Brief:




Sehr geehrtes Radio Regenbogen Team,

auch ich habe in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag den 27. August Ihren Sender gehört und habe die Unterredung über die Todesstrafe mitverfolgt. Ich möchte gleich ehrlich sein: Allein die Form der Thematisierung einer so menschenverachtender Sache wie der Todesstrafe auf Ihrem Sender hat mich schockiert. Ich bin keineswegs gegen konstruktive Diskussionen im Radio, ganz im Gegenteil. Es war hier vielmehr der verharmlosende Rahmen, in den das Thema von Ihrem Radiosender gestellt wurde, der mich empört hat. Ausgerechnet die primitivsten, unredlichsten Argumente mancher Anrufer fanden von den Moderatoren unermessliche Zustimmung. In einer spannenden Abstimmung konnte man verfolgen, wie viele der, zumindest durchgekommenen Anrufer für oder gegen diese Menschenverachtung sind. Ich frage mich, ob Ihr Sender vielleicht deshalb Radio "Regenbogen" heißt, weil er sich auf dem Niveau der Regenbogenpresse bewegen möchte, in der nicht die Information, sondern die Sensation ausschlaggebend ist. Diese praktiziert dennoch Meinungsmache mit ihren Sensationen und sorgt auf lange Sicht für unzählige gesellschaftlichen Probleme. Möchten Sie sich damit messen? Todesstrafe ist menschenverachtend und gefährlich. Man braucht nicht religiös sein, um das zu sehen, keineswegs. Wenn sie behandelt wird, dann muss das in einem Rahmen geschehen, der weder sensationalisiert noch verharmlost. Ein Radiosender muss sich dabei seiner Verantwortung als gesellschaftlich Meinungsprägendes Medium bewusst sein. Ich möchte in diesem offenen Brief zu dem ganzen Thema gerne Stellung nehmen. Ich hoffe, dass ich Sie und andere dadurch zum Nachdenken anregen kann.

Ich sehe darin eine Vereinfachung. Die Todesstrafe unterstützenden Individuen entziehen sich jeglicher Verantwortung. Sie machen es sich einfach. Dabei schüren sie vermutlich zu einem großen Teil eine blinde Rache. Rache gegenüber jenen Fällen, von denen sie in Sensationsnachrichten gereizt wurden. Ein Aggressionsventil. Moralisch betrachtet: Haben wir das Recht Ja oder Nein zu sagen, zu dem Leben eines anderen Menschen? Aber: Moral hin oder her, ich will versuchen dieses schwierig zu behandelnde Thema rational anzugehen. Überspitzt betrachtet: man könnte jetzt behaupten, es hätte damals einen gewissen Zweck erfüllt, Adolf Hitler zu töten. Versucht hatte man derartige terroristische Anschläge, alle schlugen fehl. Letztendlich waren es Juden, Homosexuelle, Behinderte etc. welche die Todesstrafe erhielten. Warum ist das so? Weil so etwas immer von ideologischen Machthabern instrumentalisiert werden wird. Diese Mittel - ausgerechnet in der momentanen politischen Situation - einzuführen, würde das dritte Reich - in einer modernen Aufmachung - viel eher zum Leben erwecken, was keiner haben möchte.

Ich hatte darauf gewartet, dass einmal im Radio diskutiert würde, wie falsch Gefängnisstrafen sind. Es gibt andere Möglichkeiten, Menschen abgesichert unterzubringen, wobei man ihnen dabei gleichzeitig helfen kann, ihre Probleme zu bewältigen. Ja, das ist möglich, sofern man dazu bereit ist. Zumindest insofern als die Menschen in der jeweiligen Kultur nicht zu unethischen Ausfluchtsversuchen geradezu angestachelt werden, um sie anschließend bestrafen zu können. Allerdings ein Gesichtspunkt, der ja in ebendiesen Themenbereich hineinfliest. Man weiß in der Pädagogik seit geraumer Zeit, dass Strafe keinen positiven Effekt hinsichtlich der Verbesserung des Verhaltens hat. In der Gesetzgebung ist dies scheinbar gänzlich unbekannt. Aber der Effekt als aktivistische Motivation für das Volk? Interessiert das irgendjemanden, wie effektiv das Rechtswesen ist, wo es doch so genugtuend sein kann? Nur wo ist hierbei der Nutzen für die Opfer, die hätten verschont werden können? Interesse an effektivem Rechtswesen, momentan trifft das nur auf einen geringen Teil der Bevölkerung zu. Der nämlich, der noch kritisch denken kann. Aber hier trifft mal wieder Arthur Schopenhauers Zitat wie die Faust auf's Auge - und Anrufer haben es unterstrichen - "Denken können nur sehr wenige, aber Meinungen wollen sie alle haben". Die Todes"strafe" ist noch nicht einmal solch eine ineffektive Strafe; sie ist überhaupt keine Strafe. Und es ist aus der Erfahrung in praktizierenden Ländern bekannt, dass es Menschen, die nicht viel zu verlieren haben, nicht abschreckt, sondern geradezu motiviert, eine Straftat zu begehen. Unser aller Aufgabe sollte sein, Probleme zu LÖSEN. Da kann man nicht einfach sagen, "'solche' Menschen sind schlecht, also in den Mülleimer damit". Ja, am besten wir machen das gleich mit unseren Kindern. Wenn ein Kind nicht spurt, weg damit. Später würde das Kind sowieso ein Kinderschänder, weil ja niemand die Motivation hat, sich darum zu kümmern, und Therapie sowieso nichts nützt. So geht das einfach nicht! Diese ganze Sache erinnert mich an den "War on Terror", wie sie ihn damals auf CNN genannt hatten. Warum sagten sie damals nicht "War on War", oder "Terrorizing the Terror". Wie jetzt ernsthaft "Todesstrafe für Mörder" zu einem Thema gemacht wird, ist mir rätselhaft.

Ist denn die Frage hier nicht: Warum gibt es "solche" bösen Menschen überhaupt? Nein, nicht ganz. Die Frage ist ein bisschen eine andere: Warum gibt es sie in gewissen anderen Kulturen NICHT? Etlichen Naturvölkern sind, die hier bei uns in der kapitalistischen Welt alltäglichen Gepflogenheiten wie Vergewaltigungen, Schlägereien, Morde, Todesstrafen etc. überhaupt nicht vertraut (siehe hier (S.19) und hier (zweite Seite). Ein Mensch ist von Natur aus zunächst einmal gut. Niemand wird als “Monster” geboren. Ich arbeite nun seit drei Jahren im erzieherischen Bereich, da ist es mir ungefähr bekannt, wie es zu "Problemkindern" kommt. Die gegenwärtige Politik ist ganz schön pervers, was das angeht, und weiß insgeheim über seine Rolle in dieser Entwicklung bescheid. "Frühförderung", die die Entwicklung von Menschlichkeit beeinträchtigt und Kinder mit akademischem Wissen überfordert, sei mal nur ein Beispiel. Sieht man die Zusammenhänge, die zum Übel führen, müsste man sagen, man müsste die Politik an den Galgen hängen. Ist das durchführbar? Ist es Sinnvoll? Kommt dadurch eine bessere Politik?

Man kann nicht so einfach Gott spielen. Der Respekt vor dem Leben geht daran zugrunde. Falsche Urteile kann man nicht rückgängig machen. In Amerika häufen sich derartige Fälle. Auch von Menschen, die Höllenqualen litten, weil etwas mit der Anwendung der Todesspritze nicht in Ordnung war. Es wird sich später keine bedeutende Gruppe von Menschen finden, die sich um die Form der Exekution von sogebranntmarktem “Abschaum” kümmern wird. Es gab Fälle von Menschen, die 20 Minuten bis über eine Stunde im Prozess des Krepierens waren, weil man mit den üblichen Methoden die Exekution nicht ordnungsgemäß druchführen konnte, oder wollte, wobei viele von ihnen aufgrund der Relaxie ihre höllischen Schmerzen nicht zeigen konnten. Ganz egal WELCHER Mensch da qualvoll vernichtet wird; wen das aufgeilt, der braucht Psychotherapie.

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