Bohren und der Club of Gore |
Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
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Bohren und der Club of Gore |
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Hallo Freunde der dunklen, langsamen und morbiden Klanglandschaften ...
Ich möchte Euch eine meiner Favoriten vorstellen bzw. empfehlen. Ich war mir unschlüssig bezüglich der Platzierung weil Bohren schwer einzuordnen ist. Theoretisch benötigten wir dazu ein Subforum "Jazz" ...
www.bohrenundderclubofgore.de
Bohren und der Club of Gore musikalisch zu beschreiben bedarf einer Katalogisierung namens "Dark-Doom-Apocalyptic-Jazz". Ich habe noch nie eine langsamere Combo gehört - ausgenommen St. Vitus oder Anathema - Bohren schlägt alles ...
Beginnend mit einem Rhodes-E-Piano, Kontrabass und Schlagzeug - mit Besen gespielt versteht sich ja von selbst ... - dann komplettiert mittels einem der geilsten Saxophone ( für mich als Sax-Laie auf alle Fälle ).
Klangwände apokalyptischen Ausmasses mittels traditioneller Instrumentierung wie sie im Buche steht.
Folgende Ausschnitte aus dem Review zur CD "Black Earth" [ die beste CD von Bohren ] verdeutlichen meine Beschreibung:
Zitat: |
Rein instrumental verbreiten Bohren und der Club of Gore eine Stimmung mit einem Faible für das Mysteriöse und Zwielichtige. Black Earth. Ein typischer Novembertag geht zu Ende, es wird allmählich zappenduster, der schwarze Kater schnarcht. Fröstelndes Schauern, der Atem wird sichtbar und die Wanduhr scheppert zur vollen Stunde. Midnight Black Earth. Arschkalt da draußen, Nebelschwaden kriechen umher, türmen sich auf zu schier undurchdringbaren Mauern.
In einem Mal, gänzlich unvorbereitet, schreckt der Körper zusammen, wenn der tief doomige Kontrabass einsetzt in den Rhythmus des schleppend langsamen, mit dem Besen gespielten Schlagzeugs. Der Bass geht durch Mark und Bein, umklammert Dich mit festem Griff. Mami. Kein Entkommen. Mein Gore, äh Blut stockt. Eine unglaubliche, kriechende Schwere macht sich breit. Maximum Black. In einem Scénario extraordinaire, umrandet von Totenkopf & Konsorten erzeugen Fender Rhodes und Mellotron eine Düsternis im Sensenmann-Format. Grave Wisdom auf großer Fläche. Willkommen, der Eintritt in den Hades, die dunkle Schattenwelt ist heute mal für umme.
Undefinierbare Gestalten huschen umher, knöcherne Stolperfallen, Skeletal Remains, zieren den Weg der Särge an den Ort ihrer Bestimmung, den die formvollendet samtschwarzen Klänge des Saxophons begleiten bzw. umgeben. The Art of Coffins eben oder wenn die Gondeln Trauer tragen. Wo andere ihre Instrumente malträtieren und bemüht evil ins Mikro röcheln, zeigen Bohren und der Club of Gore wie man gekonnt mit wenigen schlichten Mitteln, ohne Pentagramm und sonstigen Kokolores, eine authentische Atmosphäre der Finsternis schaffen kann, die auch Alptraum-Fredi von der Elmstraße gut zu Gesicht stünde. Gute Nacht. |
Quelle: www.laut.de/lautstark/cd-reviews/b/bohre...ore/black_earth
Diese Beschreibung finde ich auch ganz treffend:
Zitat: |
Von sanften Klavierklängen meint man sich in die düstere Geborgenheit des Schlafes geleitet. Dann plötzlich, wie wenn eine Faust auf die Augen drückt, wird alles blendend weiß, kalt strahlend, und eine eisige Hand greift nach deinem Herzen, welches prompt sein Tempo auf ein paar wenige Schläge pro Minute reduziert. Ausharren, ausharren und genießen.
Nach dem letzten, komplett in schwarz gehaltenen Album „Black Earth“ haben Bohren & der Club of Gore nun ihr nächste Platte veröffentlicht. „Geisterfaust“ heißt das Werk und besteht aus fünf Liedern, die die fünf Finger der Faust hörbar machen. Noch langsamer. Noch reduzierter. „Abwechslung ist was für Weicheier.“ Sagt Christoph Clöser von Bohren. Was die Band noch so zu erzählen hat – seht selbst ! |
Quelle: http://www.wennsrockt.de/index.php?optio...&id=37&Itemid=1
Dort ist auch ein Interview-Clip verfügbar. Sympathische Menschen sind das ...
Vorenthalten will ich ich Euch auch nicht eine - wie ich finde - geile Konzertkritik ...
Zitat: |
Nach ausgedehnter Pause dann – weder während Lesung (zu laut) noch während Konzert (zu dunkel) konnten, wie deprimierend, Getränke ausgeschenkt werden – betraten vier schwarz gekleidete Männer vorsichtig die Bühne. Für das Konzert von Bohren & der Club of Gore waren alle Lichter gelöscht worden – bis auf die wohl literarisch induzierten, rotweinkompatiblen Teelichte, leider. Über den Köpfen der Musiker baumelten schwach leuchtende Lampen, auf dem Fell der Basstrommel griente ein glimmender Totenkopf. Minimalismus und Düsterkeit: zwei Markenzeichen der morbiden Mühlheimer, die stoisch zwischen allen Stühlen der internationalen Musikszene herumstehen. Das vielleicht prägnanteste dritte: Langsamkeit. In der klassischen Besetzung Tenorsaxophon, Keyboards, Bass und Schlagzeug spielen sie unklassischen Zeitlupen-Sound, der sich jeder Kategorisierung entzieht und vor allem einzigartig ist, faszinierend und seltsam. Für manche zu seltsam: Nach einer Minute verließ der Erste den Saal. Da waren allerdings erst ganz, ganz wenige Takte gespielt, denen in den folgenden anderthalb Stunden viele, nicht zu viele, folgen sollten.
Nicht zu vergessen die melancholisch-lapidaren Ansagen. Als der Trommler mal austreten musste, hob der Saxophonist an, die Band vorzustellen: „Der Trommler muss mal austreten; dann stell ich die Band vor. Da ist der Bassist, der Trommler ist aufm Klo, da Keyboards, ich bin der Saxophonist.“ Weniger ist eben doch mehr: kein Solo da, keine Verbeugung hier, kein Spot an. „Das nächste Stück ist ein Liebeslied. Es handelt von unserer Liebe zu Mord und Totschlag, zu Leichen und deren Beseitigung.“ Die Titel von Bohren & der Club of Gore tragen Titel wie „The Art of Coffins“, „Grave Wisdoms“ oder „Destroying Angels“, das schwärzer als schwarze Cover ihrer grandiosen aktuellen CD „Black Earth“ ziert ein Totenkopf. Ähnlich wie z. B. Laibach spielen sie mit Zeichen, deren Bedeutung felsenfest zementiert scheint – so fest, dass sie oft zur völligen Bedeutungslosigkeit verdammt sind.
So manches Dark- oder Death-Metal-Cover wirkt selbst auf Fans eher mitleiderregend; eine lustige Vorstellung, wie ein mutiger Metaller sich „Black Earth“ nach dem scheinbar eindeutigen Cover zulegt. Möglich und gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass ihm die Musik trotzdem gefällt – die in einer weiteren verschwiemelt-schwermütigen Ansage ausgedrückten Grundhaltung von Bohren & der Club of Gore dürfte nicht allzu weit vom metallig-melancholischen Weltbild entfernt sein: „Das Leben ist ein langsamer, dreckiger Fluss“. |
Quelle: http://www.triggerfish.de/magazin/home_p2512.html
Diskographie:
LUDER, SAMBA UND TAVERNEN DEMO
Release: 1993
BOHREN UND DER CLUB OF GORE 7” e.p.
Label: Burt Reynolds Mustage Records
Release: 1994
GORE MOTEL CD
Label: Epistrophy
Release: 1994
Reissued in 2005 from Epistrophy as 2 LP`s in a black box
BOHREN / WALD Split 7” e.p.
Label: Epistrophy
Release: 1994
MIDNIGHT RADIO Double CD
Label: Epistrophy
Release: 1995
SUNSET MISSION CD
Label: Wonder
Release: 2000
BLACK EARTH CD and Double LP
Label: Wonder
Release: 2002
Reissued in 2004 from IPECAC
GEISTERFAUST CD
Label: Wonder
Release: 2005
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29.05.2006 21:53 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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30.05.2006 07:56 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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Bohren auf Tour !!!
05.10. Düsseldorf (D), Zakk
06.10. Jena (D), Kassablanca
07.10. Opwijk (B), Nijdrop
06.11. London (UK), The Spitz
08.11. Leuven (B), Stuk
09.11. Hamburg (D), Markthalle Kunstraum
10.11. Berlin (D), Maria am Ufer (w/ Don Caballero, Daughters)
11.11. Köln (D), Kulturbunker Mülheim (w/ Wolfgang Müller)
12.11. Genf (CH), L’usine
13.11. Innsbruck (A), Treibhaus
14.11. Budapest (HU), A38
16.11. Bielefeld (D), AJZ
Quelle => http://www.bohrenundderclubofgore.de/html/index.html
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12.09.2006 10:36 |
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hey die haben ja letztes jahr ein neues album rausgebracht und ich habs garnicht mitbekommen. da muss ich doch gleich mal den cd-händler meines vertrauens aufsuchen...
schade das die nicht im süden touren, die würd ich gern mal live sehen.
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12.09.2006 11:07 |
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miggel
Groß-Pontifex
Dabei seit: 29.05.2006
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Mh, hört sich recht interessant an. Schade das die auf der homepage keine Hörprobe haben.
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Gesundheit?Was nützt einem Gesundheit, wenn man sonst ein Idiot ist?
Theodor W. Adorno
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12.09.2006 11:16 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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12.09.2006 11:17 |
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miggel
Groß-Pontifex
Dabei seit: 29.05.2006
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Danke sehr.
Könnte ich mir gut vorstellen um auf dem Bett zu liegen und etas zu entspannen. Bis jetzt wird dieser Platz bei mir noch von Tiamat's Wildhoney-Album belegt.
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12.09.2006 11:27 |
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BadAcid
Geheimer Meister
Dabei seit: 24.08.2006
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Genialste Band! höre sie nun auch schon seit mehr als einem Jahr und sie begeistern mich immer wieder...
Definitiv mein Lieblingsalbum: Sunset Mission, insb. on demons wings und painless steel sind lieder, zu denen ich sterben könnte
__________________ Fliegt zurzeit durch meine Ohren...
"Ich spiele nicht, ich bin das... verstehen Sie? Und deshalb bin ich nichts."
-Klaus Kinski im WDR; Je Später der Abend
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17.09.2006 04:55 |
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Razor
Meister
Dabei seit: 28.09.2007
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Die Band ist ziemlich gut! Bin irgendwann durch rumgooglen auf MySpace bei denen gelandet, und fand's sofort recht lauschig!
Ich finde die Musik hat was von Badalamenti und seinem Soundtrack zu Twin Peaks...
__________________ Those who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night
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28.09.2007 21:12 |
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Das klingt wirklich fein. Ich habe für Jazz eigentlich nichts übrig da zu quietschig, aber die machen fein. Da wird wohl mal eine Cd kommen.
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28.09.2007 22:26 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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28.09.2007 23:33 |
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Man müsste Geld haben. So viele Cds die her müssen.
Ich fordere 200 € im Monat staatliche Förderung für Musikfreunde. Zweckgebunden für Tonträger.
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29.09.2007 11:06 |
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Razor
Meister
Dabei seit: 28.09.2007
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Zitat: |
Original von Pagan
Dann musste Dir die Black Earth besorgen. Das ist die Beste. |
Constant frear... GENIAL
Zitat: |
Original von Chiropterus
So viele Cds die her müssen.
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Auf die Dauer wird der MySpace-Player auch eintönig, gelle?!
__________________ Those who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night
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29.09.2007 11:20 |
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Es werden nicht nur die Hörproben langweilig, wenn mir Musik gefällt möchte ich die Cd. Keine Mp3s sondern was handfestes.
Gibt es ausser den Videos und Myspace noch irgendwo legal die Möglichkeit etwas von denen zu hören ? Komplett wäre fein. Nicht diese doofen 30-Sekundenschnipsel.
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29.09.2007 13:28 |
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Blendwerk
Geheimer Meister
Dabei seit: 18.06.2005
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Hört sich nach David Lynch Soundtrack an. Oh hey sie haben David Lynch als Top Friend. Na wasn Zufall...
__________________ http://zeitzeuge.blog.de
"Don`t be afraid to try something new. Remember that amateurs build the Ark. Professionals the Titanic."
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29.09.2007 21:07 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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18.10.2007 16:41 |
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Impressum
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