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Zum Ende der Seite springen CAN
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Pagan Pagan ist männlich
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Dabei seit: 02.12.2004

CAN Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

diese band müßt ihr antesten. ich habe sie mit 16 das erste mal gehört.
hörtip meinerseits : die komplette "TAGO-MAGO"
irre, verspuhlte arrangements....
zwinkert
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Can ( Biographie)



Can , 1968 in Köln gegründet, galt dem Londoner "Melody Maker" Ende 1972 als die "talentierteste und beständigste Experimental-Rockgruppe in Europa" und als "jedem britischen Ensemble weit voraus". Teils lag das am Format der Musiker, teils an ihrer Ensemblekonzeption. Organist Irmin Schmidt (geb. 29. Mai 1937 in Berlin), laut Kritiker Richard Williams "einer der stärksten Rockmusiker auf diesem Planeten", studierte unter anderem beim Elektronik-Meister Karlheinz Stockhausen acht Jahre lang Musik, wirkte als Theaterkapellmeister und mit Symphonieorchestern und entwickelte aus dieser formalen Schulung ökonomische Rockstrukturen. Gitarrist Michael Karoli (geb. 29. April 1948 in Straubing) arbeitete als Jurastudent in Schweizer Jazz- und Pop-Combos. Baßgitarrist Holger Czukay (geb. 24. März 1938 in Danzig) hatte vor seiner Can-Zeit drei Jahre in den Elektronik-Studios von Stockhausen, Pousseur, König und Brown zugebracht. Schlagzeuger Jaki Liebezeit (geb. 26. Mai 1938 in Dresden) trommelte für prominente Jazzer wie Chet Baker und das Manfred Schoof Quintett. Der japanische Vokalist Damo Suzuki (geb. 16. Januar 1950), der 1970 an die Stelle des schwarzen Amerikaners Malcolm Mooney trat, reiste vier Jahre lang durch viele Länder und machte auf Gitarre, Saxophon und Klarinette unablässig Musik. Ihre ausgefeilten Stücke, schwere Rock-Improvisationen mit elektronischen Filigranen, die "allen gesellschaftlichen Zwängen entgegenwirken" sollten, wurden im eigenen "Inner-Space-Studio" in einem alten Kino 20 Kilometer außerhalb Kölns erarbeitet und ohne kommerzielle Bevormundung plattenreif produziert. Aus einer Underground-Gruppe, deren Privatpressung Monster Movie (Auflage 500) zu Stückpreisen bis zu 60 Mark gehandelt wurde, waren sie zur hochgeschätzten Musikkommune avanciert, deren Klang zahlreiche Kino- und Fernsehfilme untermalte. Von ihrer Singleplatte Spoon, Themamusik des Durbridge-TV-Krimis "Das Messer", wurden in einem Jahr allein in Deutschland mehr als 200000 Exemplare verkauft. Dabei machte die Band keinerlei Kompromiß. "Nach ihrer Musik eine andere Platte aufzulegen", urteilte der britische "Spectator", "ist wie eine Rückkehr zur Schule nach einem Ferienaufenthalt auf Wolke 9." Nach Damo Suzukis Ausscheiden im Winter 1973/74 arbeitete die Gruppe in Quartettbesetzung weiter; Schmidt und Karoli teilten sich die Vocals. Die Personal-Reduzierung führte zu einer weiteren Verdichtung von Material und Spielintensität. 1974 etablierte sich Can im Urteil des englischen Rockpublikums und der Fachkritik endgültig als "eine der bedeutendsten europäischen Bands" ("Melody Maker"). In ihrem Heimatland waren die Musiker immer seltener zu hören. 1975 unternahmen die Musiker ihre fünfte England-Tournee, unmittelbar gefolgt von Konzerten in Frankreich. 1976 holten sie sich in London Rosko Gee (bg) und Reebop Kwaku Baah (perc) von Traffic in die Band. Diese im Musikgeschäft erfahrenen Profis ließen sich ins Can-Selbstverständnis nicht integrieren. Sie bestanden auf individueller Tantiemen-Regelung, wo Can die kompositorischen Anteile bisher gleichmäßig aufgeteilt hatten. Holger Czukay, der zuletzt nur noch Kurzwellen-Aufnahmen aus dem Radio in die Aufnahmen eingespielt und sich um "special sounds" gekümmert hatte, verließ nach der LP Saw Delight (1977) die Band. Die Anschluß-LP Out Of Reach (1978) zeigte die Rest-Gruppe orientierungslos. Was einmal "eine Art revolutionäre Zelle" (Can-Chronistin Gabriele Meierding) gewesen war, existierte nicht mehr. Ende Mai 1977 gab Can in Lissabon vor 10000 Menschen ein letztes Konzert. Die letzte LP erschien im Dezember 1978 unter dem schlichten Titel Can mit einer Single-Auskopplung zum zehnten Geburtstag: einer Paraphrase über Jacques Offenbachs Can Can. Irmin Schmidt lieferte fortan vor allem Film- und Fernsehmusik, die auch in LP-Anthologien veröffentlicht wurde, und arbeitete in den Neunzigern vor allem an seiner Oper Gormenghast nach der britischen Kult-Romantrilogie von Mervin Peake mit einem Libretto von Duncan Fallowell, dem Autor vieler Texte von Can: "Es war mir wichtig, mal etwas zu machen, von dem ich nicht wußte, ob ich das kann."

Die Oper wurde im November 1998 in Wuppertal in englischer Sprache uraufgeführt. Der Techno Groove und die Orchesterstimmen kamen - bearbeitet von Jono Podmore - vom Band. Simon Rekers dirigierte live nur ein Streichquartett. In der Zeitschrift "Scala" nannte Angela Reinhardt die Fantasy Opera "ein kühnes, kompliziertes Werk, das erst die Hörgewohnheiten herausfordert und dann seine ganze Faszination offenbart."

In der Londoner "Times" urteilte Rodney Miles, Herausgeber des renommierten "Opera Magazine": "Hätte Richard Strauss Rockmusik geschrieben, müßte sie so geklungen haben - herrlich üppig, ohne sich dafür zu schämen."

Holger Czukay collagierte kunstvoll Rundfunk-Mitschnitte, Geräuschaufnahmen und elektronische Sounds zu erfolgreichen LPs wie On The Way To The Peak Of Normal oder Der Osten ist rot. Für das Doppelalbum Clash tat er sich 1998 mit dem Kölner Techno-Musiker Dr. Walker (Sektion Air Liquide, Kölner Elektronik Mafia) zusammen, der beinahe sein Enkel sein konnte. Czukay: "Ein echtes Trash-Manöver." Jaki Liebezeit gründete zwischen Rock und Jazz die Phantom Band und nahm mit ihr Platten auf. Michael Karoli richtete sich in einer alten Mühle in einer Schlucht nördlich von Nizza ein Studio ein. Unverändert blieben die Musiker einander verbunden und halfen sich bei Produktionen gegenseitig. Ihre Bezugsperson war über die Jahre Irmin Schmidts Frau Hildegard, die das Can-Œuvre auf dem eigenen Plattenlabel Spoon Records sowie durch Lizenz-Deals international pflegte. Auch das solistische Werk der vier Musiker wurde von ihr betreut. Von 1989 an brachte sie die historischen Meisterwerke aus den Jahren 1968 bis 1978 in CD-Editionen wieder auf den Markt: "Rauschfreie, akustische Weltraumfahrten, die den Konservenstumpfsinn der achtziger Jahre glatt vergessen lassen" ("Der Spiegel").

Eine Reunion-LP mit ihrem in den USA lebenden ersten Sänger Malcolm Mooney nahmen die vier Sound-Pioniere 1988 in Karolis Studio auf. Das Album Rite Time erschien im August 1989 bei Phonogram - offensichtlich zur falschen Zeit. Erst nachdem Autor Julian Cope mit seinem 1995 im Verlag Head Heritage vorgelegten Buch "Krautrocksampler" die englischsprachige Musikindustrie noch einmal nachdrücklich auf die Alternativklänge aus Germany hingewiesen hatte, erwachte neues Interesse an Can oberhalb des Undergrounds. Holger Czukay ging im Winter 1996/97 auf seine erste Amerikatournee. Rockmusiker der Neunziger-Szene lieferten aktuelle Remixe von Can-Titeln für das Album Sacrilege (1997), unter ihnen Pete Shelley von den Buzzcocks (Father Cannot Yell), Bruce Gilbert von Wire (TV Spot), Sonic Youth (Spoon). Hinzu kamen Arbeiten von Mix-Mastern aus der Techno-Szene: UNKLE (Vitamin C); A Guy Called Gerald (Whiskey Tango Man); The Orb (Halleluwah). Sogar Brian Eno stiftete einen Remix von Mother Sky. Parallel dazu veröffentlichte DJ Westbam seine CD-Bearbeitung des Can-Songs and more; sie beweise - so "Der Spiegel" - "die erstaunliche Zeitlosigkeit des Originals genauso wie das Einfühlungsvermögen des jungen Bearbeiters". Zum dreißigjährigen Band-Jubiläum erschien 1999 auf Spoon eine Can Box: zwei CDs mit unveröffentlichten Aufnahmen aus früheren Jahren, dazu eine Biographie und eine Video-Dokumentation. Zugleich gaben die Musiker unter dem Motto "Can Projects" in mehreren Ländern wieder einige Konzerte - nicht gemeinsam, einzeln nacheinander. Schmidt: "Eine Band-Reunion widerspräche dem Can-Geist, wir reproduzieren nicht." Außerdem seien Instrumente wie Baß und Gitarre, mit denen Can einst antraten, mittlerweile "schon klanglich total veraltet". Auf einer weiteren Solo-CD bettete der Can-Kopf seinen Konzertflügel in die Electronics seines Schwiegersohns Kumo alias Jono Podmore ein. Die Musik, aber auch der Plattentitel kam Can-gerecht: The Confusion Musical Academy Presents Irmin Schmidt & Kumo - Masters of Confusion. Am 17. November 2001 erlag Michael Karoli seiner Krebserkrankung. Jegliche Hoffnung auf eine weitere Can-Reunion wurde damit auf immer zunichte gemacht.

Historische Diskografie:

LPs auf United Artists:
Monster Movie (1970)
Soundtracks (1970)
Tagomago (1971)
Ege Bamyasi (1972)
Future Days (1973)
Limited Edition (1974)
Soon Over Babaluma (1974)
Cannibalism (1978)
Classic German Rock Scene (1976)

auf Sunset:
Opener (1976)

auf Electrola:
Unlimited Edition (1976)

auf Harvest:
Landed (1975)
Flow Motion (1976)
Saw Delight (1977)
Can (1978)
Out Of Reach (1978)

auf Spoon:
Delay (1982)
Cannibalism II (1994)
Cannibalism III (1995)
Can Box (2-CD, 1999)

auf Virgin:
Incandescence (1981)

auf Phonogram:
Rite Time (1989)

auf Mute:
Sacrilege - The Can Remix-Album (1997)

Solo-LPs Holger Czukay auf Spoon:
Cannaxis (mit Rolf Dammers, 1969)

auf Harvest:
Movies (1979)

auf Welt-Rekord:
On The Way To The Peak Of Normal (1981)

auf Virgin:
Der Osten ist rot (1984)
Rome Remains Rome (1987)
Radio Wave Surfer (1991)

auf SPV:
Moving Pictures (1993)

mit Phew auf Passport:
Phew (1981)

mit Jah Wobble und Jaki Liebezeit auf Virgin:
Full Circle (1983)

mit Jah Wobble und The Edge auf Island:
Snake Charmer (1983)

mit Arno auf Virgin:
Charlatan (1988)

mit David Sylvian auf Virgin:
Plight And Premonition (1988)
Flux And Mutability (1989)

mit Dr. Walker auf Sideburn Recordings:
Clash (1997)

auf Tone:
Good Morning Story (1999)
La Luna (2000)

Solo-LPs Irmin Schmidt auf Spoon:
Filmmusik (1980)
Filmmusik Volume 2 (1982)
Filmmusik Volumes 3 & 4 (1984)
Gormenghast (2000)

auf Teldec:
Rote Erde (1983 Soundtrack)

auf WEA:
Herr Schmidt - Songs aus kein schöner Land (1985)
Musk At Dusk (1987)
Impossible Holidays (1991)

auf Ariola:
Reporter - Filmmusik Volume 5 (1989)

mit Bruno Spoerri auf Spoon:
Toy Planet (1981)

mit Kumo auf Spoon:
Masters Of Confusion (2001)

Solo-LP Michael Karoli auf Spoon:
Deluge (mit Polly Eltes, 1983)

Solo-LPs Jaki Liebezeit mit Phantom Band auf Sky:
Phantom Band (1980)
Freedom Of Speech (1981)

auf Spoon:
Nowhere (1984)

(auf Spoon)
Can Box Music (Live 1971-77)

Jaki Liebezeit mit Club Of Chaos auf Mute:
Club Of Chaos
auf Les Disques:
The Change Of The Century (1998)

LPs Damo Suzuki auf Net Work:
Vernissage (1998)
P.R.O.M.I.S.E. (1998)

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27.03.2005 17:41 Pagan ist offline Homepage von Pagan Beiträge von Pagan suchen Nehmen Sie Pagan in Ihre Freundesliste auf
NeuroGrapher NeuroGrapher ist männlich
Randgruppen-Fotograf


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Dabei seit: 01.06.2006

Durbridge Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Durbridge-Krimi (das Messer) war ja ein Straßenfeger,
und nach der Filmmusik hab ich ne Can-Platte gekauft...

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29.12.2006 08:33 NeuroGrapher ist offline E-Mail an NeuroGrapher senden Homepage von NeuroGrapher Beiträge von NeuroGrapher suchen Nehmen Sie NeuroGrapher in Ihre Freundesliste auf
ParityBit ParityBit ist männlich
Primordial Atom


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Dabei seit: 17.07.2005

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Eigentlich ein Muss für alle Krautrock/Progrock Fans.

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HAI
CAN HAS STDIO?
VISIBLE "HAI WORLD!"
KTHXBYE


29.12.2006 12:33 ParityBit ist offline Beiträge von ParityBit suchen Nehmen Sie ParityBit in Ihre Freundesliste auf AIM-Name von ParityBit: nein YIM-Name von ParityBit: nein MSN Passport-Profil von ParityBit anzeigen
instroemen instroemen ist männlich
Geheimer Meister


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Dabei seit: 27.10.2006

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Oh ja, CAN sind genial.

Ich empfehle zum Einstieg einen hörbareren Titel, etwa "Soul Dessert grosses Grinsen

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I like it here.

30.12.2006 13:31 instroemen ist offline E-Mail an instroemen senden Homepage von instroemen Beiträge von instroemen suchen Nehmen Sie instroemen in Ihre Freundesliste auf
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