Welchen Film habt ihr als letztes gesehen [und wie hat er euch gefallen]? |
Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
|
|
|
01.09.2010 20:38 |
|
|
Zimmerit
Modiktator
Dabei seit: 10.03.2005
|
|
Gestern:
"Outrage", der neue Takeshi Kitano - Film.
Mein Eindruck ist gespalten. Der Film ist zweifelsohne sehr gut und packend, allerdings fehlen, abgesehen von plötzlichen Gewaltausbrüchen kitanotypische Merkmale wie lange Einstellungen voller Ruhe, die fast schon meditativen Momente und auch sein schräger Humor der bei anderen Werken trotz häufiger Melancholie immer mal wieder zum Vorschein kam.
Outrage ist sehr geradlinig erzählt (wenn auch die Geschichte um Intrigen, Krieg und Verrat innerhalb mehrerer Yakuza-Clans nicht unkompliziert ist) und dabei unerwartet kalt und nihilistisch.
Vielleicht muß sich der Film aber auch noch etwas setzen, bevor ich zu einem abschließenden Urteil komme. Alles in allem jedenfalls meines Erachtens kein typischer Kitano, aber ein sehr gelungener Yakuza-Film, in seiner bereits angesprochenen Kälte so etwas wie ein zynischer Abgesang auf dieses ohnehin schon häufig sehr zynische Genre.
__________________
Die Zeit lässt sich nicht anhalten; es gibt keine weise Umkehr, keinen klugen Verzicht. Nur Träumer glauben an Auswege. Optimismus ist Feigheit.
(Oswald Spengler)
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Zimmerit: 03.09.2010 11:26.
|
|
03.09.2010 11:14 |
|
|
Rose
Groß-Pontifex
Dabei seit: 30.10.2005
|
|
Ich war in Duell der Magier als letztes und ich fand ihn nicht so besonders, hatte mir versprochen davon, allein die Vorschau war gut gemacht, aber der Film war nicht der Bringer.
__________________ Mitleid kriegt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen.
|
|
05.09.2010 11:19 |
|
|
Seleva unregistriert
|
|
Zum zweiten mal Eagle vs Shark
Streckenweise sehr lustige neuseeländische komödie- in erster Linie natürlich dank Jemaine Clement (einem der beiden Flight of the Conchords Darsteller)
Zwar kommt der Streifen nicht an die Serie ran aber.. Hach ich liebe diesen doofen Humor.. :>
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Seleva: 05.09.2010 11:33.
|
|
05.09.2010 11:33 |
|
|
Zimmerit
Modiktator
Dabei seit: 10.03.2005
|
|
Gestern beim Fantasy-Filmfest:
1. "Black Death"
Optisch netter aber inhaltlich leider nur durschnittlicher Mittelalterfilm. Pest, religiöser Wahn, Inquisition und eine deutliche Reminiszenz an "The Wicker Man". Kann man sich mal anschauen, muß man aber nicht.
Persönlicher Aufwerter: Carice van Houten spielt die "Hexe", und die Frau sehe ich ja seit "Black Book" immer gerne auf der Leinwand, selbst auf älter geschminkt.
2. "Symbol"
Ein Film des japanischen Komikers Hitoshi Matsumoto. Schwer zu beschreiben, noch schwerer einzuordnen. Völlig durch. Komisch, albern, seltsam. Ich fand ihn gut.
__________________
Die Zeit lässt sich nicht anhalten; es gibt keine weise Umkehr, keinen klugen Verzicht. Nur Träumer glauben an Auswege. Optimismus ist Feigheit.
(Oswald Spengler)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Zimmerit: 08.09.2010 10:22.
|
|
08.09.2010 10:08 |
|
|
Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
|
|
Zitat: |
Original von Zimmerit
2. "Symbol"
Ein Film des japanischen Komikers Hitoshi Matsumoto. Schwer zu beschreiben, noch schwerer einzuordnen. Völlig durch. Komisch, albern, seltsam. Ich fand ihn gut. |
Ich mochte den Film, auch, wenn er gen Ende ein wenig langatmig wurde. Hat etwas von Beckett auf modern (bzw. "noch" moderner). Und um weiten besser als sein erster Film (dai nippon jin).
Heute ist für mich letzter fff Tag, noch drei Filme, werde bald auch mal ein längeres Resümee versuchen.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
|
|
08.09.2010 10:47 |
|
|
Kairi
Geheime Meisterin
Dabei seit: 10.01.2006
|
|
Habe als letztes "The Happening" gesehen und fand ihn eigentlich ganz gut.. Mir gefällt vorallem die Idee des Films.. zu meinen Lieblingsfilmen werde ich ihn nicht zählen, aber er ist durchaus zu empfehlen..
__________________ It's a glass cage, so I can't pretend.
|
|
08.09.2010 21:45 |
|
|
Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
|
|
My sweet baby I need fresh blood - Ein kleines Resümee zum Fantasy Film Fest
Tag 1
Chatroom
Los ging das Fest(ival) für mich mit dem Centerpiece: Chatroom von Hideo Nakata, den immerhin mit Ringu einer der wichtigsten J-Horror Filme abgeliefert hat. Chatroom folgt dabei zum einen dem Trend der Öffnung für den westlichen Markt, das heißt konkret: gedreht in Großbritannien, englische OV, zum anderen dem Trend Medien als irgendwie kritisch zu betrachten (nun ja, naive Wirkungspsychologie zumeist).
Chatroom wirkt wie eine krude Mischung aus: The Breakfast Club und Myspace-mobbing-teenie-Horror plus ein paar Klischees (ja, SVV und Antidepressiva müssen einfach in den Film), eigentlich eine Kombination die funktionieren kann, tut sie aber nicht. Fokus liegt auf fünf Jugendlichen (wobei mindestens eine Person recht unjugendlich wirkt), die sich in einem Chatroom treffen und dort ihr von den Problemen des Alltags geprägtes Leben besprechen, also all die Klassiker, die man sich vorstellen kann (Geek, Schüchterne, Model, Freak …).
Die Charaktere sind größtenteils langweilig und mir viel es sichtlich schwer das dahin leiden als bemitleidenswert oder interessant zu empfinden. Die Idee Chaträume als Räume zu darstellen hat einen – wenn man bedenkt, dass viele Regisseure vermutlich für solch einen Film massiv CGI verwendet hätten – nostalgischen Flair und erinnert an einen recht bekannten Kurzfilm namens „The Parlor“ (2001), nur das mir der Kurzfilm besser gefallen hat.
Das der Film am endet das digital Medium aufgibt und die quasi Rettung im realen sucht ist langweilig, vermutlich billigst moralisch erdacht und passt nicht wirklich ins Jahr 2010, da haben mir andere Medien-Horrorfilme (One last call, Maributo, etc.) besser gefallen.
Links zu The Parlor:
http://www.youtube.com/watch?v=Ge2FHDf_L78
The Wild Hunt
Habe mich kurzfristig dazu entschlossen den Film anzusehen, hatte spontan Lust auf Genre Kino. The Wild Hunt spielt den größten Teil seiner Zeit in einem LARP Lager irgendwo in den Wäldern von Kanada, wo das unglaublich Böse, die unheimlich betrunkenen Wikinger, Elfen, Ritter und was man sich sonst vorstellen kann versammelt: Das Ende der Welt ist nah.
Protagonist ist Erik – was ja schon klingt, als wäre er ein Wikinger – der seine Freundin zurückholen möchte, die sich ihm immer mehr entzieht. Dazu muss jedoch selbst beim Spiel mitmachen, ob er will oder nicht.
Der Anfang des Filmes ist neben wunderbar Genrehaft an vielen Stellen einfach witzig, vor allem die überspitzen Dialoge (als Charaktere) und Flüche (als nicht mehr Charaktere). Irgendwann ab der Hälfte des Filmes kippt die Geschichte immer mehr und verlässt die lustigen, heiteren Bahnen. Das Ende ist bitter und so vermutlich am Anfang nicht erwartbar.
Das kann man dem Film negativ ankreiden, mir hat der Wechsel und die härtere Gangart sehr gut gefallen. Auch weil es wenige Filme gibt, die so ungeschönt eine Seite des Menschen präsentieren, die man einfach nicht loswird, egal wie oft man davon spricht, dass es nur ein Spiel sei.
Ein Film mit dem man vielleicht manchen Dvd Abend verwandeln kann und definitiv nicht nur für LARPer oder andere Gestalten.
Higanjima viel leider aus …
Tag 2
Corridor
Schwedischer Film mit schöner Atmosphäre und funktionierender Geschichte, dazu angenehm kurzatmig. Anderseits kein Film, der mir lange im Gedächtnis bleiben wird. Das richtige für den kleinen Nervenkitzel zwischendurch.
Kaboom
An der Bewertungs-Pinnwand stand neben Kaboom „Für alle die Ficken mögen“ [oder etwas in der Art], was vermutlich nicht stimmt, sollte es aber stimmen, würde das ja auch nur bedeuten, dass das neuste Werk von Gregg Araki den meisten Zuschauern gefallen müsste (immerhin ist ficken durchaus populär), ob das der Fall ist, weiß ich nicht, man könnte es aber durchaus bezweifeln.
Neben den wunderbar durchgestylten Sexzenen (auf die sich der obere Kommentator wohl bezieht) mit durchgestylten Menschen in einer durch und durch durchgestylten Welt ist Kaboom einfach das, was man cool nennen muss. Verdammt cool und das alles getoppt mit Verschwörungstheorien und Explosionen. Daneben natürlich noch Nonsense – mehr Nonsense für alle.
Eigentlich kann man wenig mehr erwarten, sogar Explosions in the sky kommen indirekt vor und Placebo darf zum Ende hin spielen, relativ kontextlos.
Vielleicht kein Film, den man beim fff eigentlich erwarten würde, aber trifft meinen Geschmack. Ein Hoch auf das queer Cinema.
Amer
Einer der Filme auf die ich mich neben Kitano und Tsukamoto am meisten gefreut habe. Im Programmheft wurde davon gesprochen, dass sowohl Argento, als auch Jodorowsky daran gefallen finden würde, was kann man sich darunter vorstellen? Nur gutes.
Zu erst erinnert der Film teilweise an die Villa aus In a glass cage (Tras el cristal), die Atmosphäre ist auch ähnlich unbestimmt unangenehm. Wirklich überzeugen konnten mich die ersten Minuten jedoch nicht, kein Film, der es einem einfach mich sich hineinfallen zu lassen. Aber spätestens nach dem Farben verrückt spielen und die Pubertät einsetzt war mein unruhiges cineastenHerz restlos begeistert. Selten wurde das Auge so schön ins Szene gesetzt und die lange Szene in welcher die Protagonisten mit ihrer Mutter die Serpentinen empor läuft, den Laden besucht und danach die Horde Männer trifft ist visuell umwerfend und erzählt sich ganz und gar aus diesem visuellen Fundus heraus, … ich komme ins schwärmen, aber verdammt, warum gibt es das nicht öfters? Man kann eigentlich nicht anders als schwärmen.
Der Rest des Filmes ist ebenfalls visuell beeindruckend, aber nicht ganz so dicht und selbst der Akt der finalen Tötung hat etwas von einem Kunstwerk. Zusammenfassend: In jeder Pore des Filmes steckt ein Stück Filmliebe, auch in der Musik, die man hier noch erwähnen sollte. So schön klassisch und thrill ohne dabei retro zu wirken. Allgemein ein Film der bei allen klaren Verweisen (Giallo, Experimentailkino etc.) nicht einfach nur nostalgisch die Zeit zurückdreht
Kenneth Anger konnte ich auch irgendwie mir hineindenken, die restlichen Figuren nicht so stark, aber das ist vermutlich nicht so wichtig, der Film steht auch ohne seine prominenten Verweise sehr gut da.
Sollte man im Kino sehen oder mindestens mit Beamer etc., ansonsten verpufft all das, was den Film ausmacht.
Tag 3
Redline
Nachdem Redline leider der einzige Anime dieses Jahr war, habe ich ihn mir angesehen, obwohl ich nicht überzeugt war von der Beschreibung.
Den Film kann man sich recht einfach vorstellen als eine Mischung aus Have a N.I.C.E. Day! und Heavy Metal / Heavy Metal F.A.K.K. 2 [die Zukunft beginnt mit Punkten!] - viele große schnelle Maschinen mit raubeinigen oder kindlichen oder super coolen Fahrern, ein paar Szenen, die man als direkte Zitat (die Szene am Ende erinnert verdächtig an Akira) verstehen kann oder einfach nur als Bollwerk aus „immer mehr“. Nur wenige Minuten vergehen, ohne das etwas explodiert oder sich beschleunigt, das ist schön anzusehen, verliert sich aber irgendwann in dem Dragonball Syndrom des „wir brauchen noch mal mehr als das mehr des Maximalen“.
Lustig, aber man kann sofort nach dem Film vergessen, was man gesehen hat und wird nichts vermissen, also wohl nur etwas für Menschen, die wirklich Genrefans sind.
Symbol
Der zweite Film des japanischen Regisseures Hitoshi Matsumoto ist weiten besser als sein erstes Werk (Dai Nippon Jin), vermutlich trotzdem ein Film, der nicht jedem gefallen wird. Aber falls man eine nicht ganz ernste Reinszenierung der Moderne erleben möchte oder einfach nur verwundert einem Menschen in einer weißen Bock zusehen, ist man bei dem Film richtig.
Kann man schreiben was man will, es bleibt wenig, als sich den Film anzusehen, davor ist er so oder so unfassbar. Für mich eines der kleinen Höhepunkt des fff. Freue mich schon darauf unwissende Freunde damit auf einem Filmabend zu überraschen
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
|
|
09.09.2010 13:01 |
|
|
Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
|
|
Tag 4
Tetsuo – Bullet Man
Der Film auf den ich mich am meisten gefreut habe, beinahe schon gefiebert. Zwei Tage nachdem ich ihn gesehen habe, bin ich mir noch immer unsicher, wo ich ihn einordnen will. Im gewissen Sinne einer der schwächeren Filme von Tsukamoto. Zum einen bin ich nicht glücklich über dieses Hybrid Wesen, japanischer Film mit zwei englischsprachigen Schauspielern in Japan, englische OV. Das mag geschickt sein, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass Tetsuo dadurch mehr Zuschauer erhalten wird. Ein wenig geht damit eine Ästhetik verloren, die mir gefallen hat.
Daneben fehlen mir ein paar offene Räume (ich mochte die Straßenfahrten von Teil 1 und Phantom of regular size) und ungeschliffene Ästhetik. Die Geschichte überzeugt mich auch nicht, zu sehr in die psychologische / naturwissenschaftiche Richtung und damit weg vom eher soziologischen oder gesellschaftlichen Spiel.
Neben diesen Mängeln macht der Film über viele Strecken unheimlich Spaß, NIN liefern das richtige Atmosphäre und die Verwandlungsszene, das ist einfach ein „so soll es sein“ Gefühl. Nicht zu viel, nicht zu wenig, in die Fresse! Davon hätte der Film mehr haben können, anstatt irgendwelche Kellerverstecke zu filmen.
Bleibt für mich auf der Liste der gespaltenen Filme, ist für jeden Freund des japanischen Body Horror sehenswert, sollte man Tetsuo noch gar nicht kennen empfehle ich aber weiterhin den ersten Teil.
Ansonsten sagt dieser Podcast recht viel von dem, was ich auch so gesehen habe und fängt in beiden Meinungen ein wenig meine Gespaltenheit ein:
http://www.f-lm.de/2010/08/24/wutgeschoss/
The Loved Ones
Hat mich nicht wirklich überzeugt, aber was ich so heraus gehört habe, stehe ich da eher alleine da. Vielleicht habe ich Filme der Art schon zu oft gesehen, er hat ein paar wirklich wunderbare Szenen, aber darüber hinaus eher nicht mein Fall.
Nebenbei: Wer auch immer den Trailer konzipiert hat, ist ein Idiot …
Monsters
Monsters ist ein Film, bei dem ich stark überrascht bin, dass die Kritiken / Meinungen so stark auseinander gehen. Vor allem da letztes Jahr sowohl District 9 als auch Moon erfolgreich waren und man Monsters recht problemlos irgendwo zwischen den beiden Varianten vom modernen Sci-Fi einordnen kann.
Mir persönlich hat der Film gut gefallen, auch wenn er mich nicht restlos überzeugt hat.
Alleine jedoch die Tatsache, dass Menschen nicht schreiend umher rennen, das hat etwas. Als einen realistischen Film mit Aliens würde ich ihn nicht bezeichnen, aber er kommt immerhin in die Richtung und wenn man sich anhört / ansieht, wie der Film gedreht wurde, wirklich beachtlich und schon daher wünsche ich dem Film / seinem Team Erfolg.
Q&A mit dem Regisseure vom fff Berlin, sehr interessant:
http://www.f-lm.de/2010/08/19/infected-zone/
Tag 5
Vampires
Die Geschichte erinnert an den ebenfalls belgischen Film Mann beißt Hund (1992) und auch, wenn er nicht an den berühmten Vorgänger heranreicht ist Vampires einer der interessantesten Umsetzung des gerade überpopulären Vampir-sujets ohne Kitsch, ohne das einem die unsterblichen Wesen dabei wirklich sympathisch werden, also ohne die vielen Elemente, die an den zu vielen anderen Vampirfilmen stören.
Was dem Film fehlt ist, das er neben den an und an zu offensichtlich auf (sozial)kritischen Stellen getrimmten Szenen ein wenig mehr Absurdes (oder fantastisches) hätte zulassen können, so zieht sich manches an dem Film unnötig in die Länge, wobei das Ende wiederum mir gefallen hat.
Aber so oder so, ein Film, den man durchaus ansehen kann und wenn man Vampire etwas abgewinnen kann sogar ansehen sollte, muss aber nun nicht im Kino geschehen.
Outrage
Der zweite japanische Film auf den ich hin gefiebert habe: Kitano is back in Yakuza-town. Immerhin 8 Jahre sind vergangen seit Brother (2002) auf der Leinwand lief, dazwischen hat sich Kitano ein wenig der Liebe und dem MetaKino verschrien. Nun ist er zurück und zwar nicht zu schlecht. Outrage ist alles andere als die Filme davor und unterscheidet sich aus massiv von seinen früheren Filmen mit Yakuza Elementen (Sonantine, etc.): Outrage ist da, mit einer unheimlichen Präsens, klar, direkt und darin angenehm unangenehm brutal. Nicht so, dass die Brutalität die Geschichte übernimmt, aber es klar ist, worum es hier wirklich geht: Kampf, jeder gegen jeden. Slapstick und andere Elemente fehlen, Genre ohne Kompromisse.
Nachdem seine früheren Filme Yakuza teilweise sogar verniedlicht haben oder immerhin in keinem schlechten Licht darstellten (als eine Gruppe in der Ehre und das Wort etwas zählt), ist in Outrage davon nichts mehr übrig, jeder betrügt jeden und Worte sind reine Formalitäten.
Dieser Abgesang wird wohl nicht nur glückliche Gesichter hinterlassen, ist aber sowohl als einzelner Film, als auch im Kontext von Kitanos Werken beeindruckend und daher definitiv sehenswert.
Rubber
Großartiger Anfangsmonolog über die No Reason Theorie (bisher ist mir das in JFK gar nicht aufgefallen …) und ein sexy Protagonist, der Hollywood den Krieg erklärt.
It´s all in there!
Wunderbare Mischung aus Trash und non Trash und darin nicht nur perfekter closing Night Film, sondern einfach zum liebhaben
Fazit (oder etwas, was in die Richtung geht)
Das asiatische Kino hat mich einmal wieder begeistert (Outrage, Symbol), anderseits stehe ich dem Trend entweder Hybride zu produzieren (Tetsuo) oder gleich für den westlichen Markt (Chatroom) zu drehen nicht so Freude strahlend gegenüber. Ich verstehe die kommerziellen Vorteile und den Fakt, das viele J-Horror Streifen dann sowieso nochmal in der USA nachgedreht werden, falls sie nicht bereits „amerikanisch“ genug sind (also Ring, Grudge, Dark Water, etc.) … aber es überzeugt mich nicht.
Da wiederum ist Brother (2002) von Kitano ein Beispiel, wie man kulturelle Differenzen produktiv nutzen kann und nicht einfach übergeht. Das würde ich mir mehr wünschen, bin aber gespannt, was daraus noch wird.
Die Filmauswahl fand ich dieses Jahr sehr gut (wobei ich ja auch nur einen Teil aller Filme gesehen habe), schade, dass es nur einen recht trashigen Anime gab, hätte mir den neuen Evangelion gewünscht oder etwas in der Art.
Alleine wenn ich an Amer denke, bemerke ich, wie schön es ist, Filme im Kino zu sehen …
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
|
|
09.09.2010 13:02 |
|
|
|
|
|
Impressum
|