Aufschrei gegen Sexismus |
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Mir fällt zu dieser Debatte mittlerweile nur ein Zitat ein:
Zitat: |
Andere meinten, ich hätte wohl mein Haar besser unter meinem Kopftuch verstecken sollen, um die Männer nicht zu reizen. Es war kaum auszuhalten. Hatte Gott schöne Haare erschaffen, damit wir sie unter Tüchern verstecken? Wenn Gott die menschliche Schönheit tatsächlich missfiele, wären wir Frauen doch als plumpe Ziegelsteine in die Welt geworfen worden.
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Das ist aus dem Buch "Auge um Auge" von Ameneh Bahrami.
__________________ Edition minus Steinbach punkt DE
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01.04.2013 21:00 |
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Leopatra
Geheime Meisterin
Dabei seit: 29.11.2009
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Hab den Thread nur überflogen und muss sagen ich hätte mir eine Diskussion auf einem höheren Niveau zu dem Thema in diesem Forum erwartet. Oo
Es gibt Sexismus gegen Männer, gegen Frauen, von Männern gegen Männern von Frauen gegen Frauen. Das ist eine Feststellung die ich gemacht habe.
Ich hab auch festgestellt dass der Sexismus von Männern gegen Frauen der Verbreiteste ist.
Trotzdem sollte man gegen den Sexismus an sich etwas tun. Da braucht sich keiner ausgeklammert fühlen.
Wieso gibt es also Frauen und Männer die sich wie wandelnde Geschlechterklischees verhalten?
Ich sehe hier eine mögliche Antwort auf diese Frage:
Zitat: |
Bleibtreu-Ehrenberg warnt hier scharf vor der Gefahr einer möglichen Self-Fulfilling Prophecy, wonach Mitglieder negativ bewerteter Out-group-Minderheiten bewusst und unbewusst – auch durch Unkenntnis anderer Deutungs- und Identifizierungsmöglichkeiten bezüglich ihrer tatsächlichen und fiktiven Gruppeneigenschaften – dazu getrieben werden können, das negative Urteil der herrschenden in-group über sich zu übernehmen. Sie entwickeln dann tatsächlich dasjenige selbst- und mitunter fremdschädigende Verhalten, das ihnen nachgesagt wird. Denn, so Bleibtreu-Ehrenberg, auch die eigene Identität lernt das Individuum zumeist mittels sozialem Lernen: Jede Identität, und sei sie noch so negativ, wird eher akzeptiert als der völlige Verlust einer eigenen Identität. Bleibtreu-Ehrenberg spricht hier auch von einer permanenten Selbststabilisierung des Vorurteils, da jedes kleine scheinbare oder tatsächliche Anzeichen der Anpassung an die gegebene, einmal etablierte Out-group-Identität von Mitgliedern der herrschenden in-group sofort für einen das Vorurteil bestätigenden Beweis genommen wird. Diese vorgeblichen Beweise wirken in dem Sinne numinos und damit einem archaisch-magischen, zugleich spezifisch abendländisch-autoritärem Denken verhaftet, als der angemeldete Zweifel mit der sofortigen Ausstoßung aus der in-group geahndet wird; der Skeptiker wird als der Feind wahrgenommen, den es vermeintlich zu bekämpfen gilt. Das Vorurteil ist dabei in dem Maße nomisch (d. h. als Norm vorgeschrieben), als es in Form eines von der Gesellschaft dem Individuum vorgeschriebenen sozialen Konsenses die Sicht der in-group auf die soziale Wirklichkeit bestimmt; den Mitgliedern der in-group erscheinen die fiktiven Eigenschaften, die Out-group-Mitgliedern zugeschrieben werden, ebenso real wie ihre tatsächlichen. Wer diesem diskursiv-normativ vorgeschriebenen Konsens nicht folgt, der oft als nicht hinterfragbarer Minimalkonsens einer zivilisierten Gesellschaft dargestellt wird, wird als Teil des Feindbildes wahrgenommen. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorurteilsforschung
tl;dr? Es geht darum, dass man ein Vorurteil aufgedrückt kriegen kann und dieses für sich annimmt.
Deswegen sollten wir vorsichtig sein was wir anderen vorwerfen. Wir erschaffen so nämlich eine selbsterfüllende Prophezeiung.
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No, I'm not drunk - I'm just dancing.
No I'm not sick - It's my style.
No, I'm not dead - I'm just sleeping.
Waking up will take a while.
No, I don't care what you're saying.
No, I do not want to talk.
Yes, I've got a mouth to feed so I'll decide what it will speak.
You are you, I am me - you can stare, but don't care.
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08.04.2013 17:18 |
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Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
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28.05.2013 23:35 |
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