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Zum Ende der Seite springen Babel
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ArtAndLife ArtAndLife ist männlich
Erhabener Ritter


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Dabei seit: 12.01.2005

Babel Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich wollte mal fragen, wer von euch noch Babel gesehen hat.

Der Film ist wirklich sehr gut und alle positiven Kritiken sind absolut angemessen. Wer die anderen Filme von Iñárritu (z.B. 21 Gramm, Amores Perros) kennt, wird schon mit entsprechend hohen Erwartungen in den Film gehen. Bei mir wurden diese Erwartungen dann nochmal Maximiert, da fünf Dozenten (3 Kulturwissenschaflter, 2 Medienwissenschaftler) den Film in höchsten Tönen gelobt haben und allen Studenten empfohlen haben, den Film unbedingt zu sehen.

Ich bin also wirklich mit enormen Erwartungen in diesen Film gegangen - und wurde vollends beglückt. Der Film wird dem Anspruch gerecht.

Der Film ist enorm komplex erzählt, sowohl die narrativen, die visuellen als auch die auditiven Zusammenhänge sind perfekt ausgearbeitet. Der Film ist enorm vielschichtig, zum einen in der Geschichte selbst, zum anderen aber auch in historischen, mythischen und auch kulturellen Kontexten, die alle in Verbindung zueinander stehen und sich selbst jeweils durch ihre Anordnung zueinander nochmal um Bedeutungsebenen erweitern.


Ein wirklich sehr gelungener Film mit starkem Tiefgang. Definitiv kein Enspannungskino; trotzdem wohl einer der gelungensten Filme 2006 und ich kann ihm wirklich jedem nur empfehlen.


Wie ist eure Meinung zu dem Film? Wer hat ihn gesehen?


Liebe Grüße,
Manuel

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Die Wirklichkeit bricht, durch die Kraft meines Herzens und so kann ich schweben, ganz lautlos und sacht.
- Samsas Traum: Heute Nacht ist mein Tag
27.01.2007 18:43 ArtAndLife ist offline E-Mail an ArtAndLife senden Homepage von ArtAndLife Beiträge von ArtAndLife suchen Nehmen Sie ArtAndLife in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie ArtAndLife in Ihre Kontaktliste ein
Distortion Distortion ist männlich
Geheimer Meister


Dabei seit: 23.10.2006

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Komme grade quasi aus dem Kino und muss dir vorbehaltlos zustimmen. Ein großartiger Film...

Hatte vorher noch nix von dem Film gehört, da ich keinen Fernseher besitze oder Radio hören würde.
Hervorzuheben ist sicherlich auch die schauspielerische Leistung der Nebenrollen.
28.01.2007 02:35 Distortion ist offline E-Mail an Distortion senden Beiträge von Distortion suchen Nehmen Sie Distortion in Ihre Freundesliste auf
xyrill xyrill ist weiblich
...huch!...


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Dabei seit: 23.03.2005

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Sehr atmosphärisch mit tollen Bildern und einem Wahnsinnssoundtrack. Da stört selbst das (fast)-HappyEnd nicht zwinkert

Ein Film den man auf mehreren Ebenen begreifen kann. Sowas gefällt mir.

Grüßle
xyrill
29.01.2007 10:08 xyrill ist offline E-Mail an xyrill senden Homepage von xyrill Beiträge von xyrill suchen Nehmen Sie xyrill in Ihre Freundesliste auf
Alex Alex ist männlich
Groß-Pontifex


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Dabei seit: 25.06.2006

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So, ich habe es jetzt auch geschafft, "Babel" anzuschauen.

Erst einmal danke für den Tipp, Manuel, ohne den Thread hier hätte ich von dem Film nichts mitbekommen.

Mir hat er ebenfalls sehr gut gefallen; tolle Bilder, passende Musik, gute Schauspieler und ein größtenteils (siehe unten) gutes Drehbuch. Das ganze dann angenehm ruhig erzählt und, was ich besonders schön fand, auch mit dem Mut, den Ton manchmal in den Japan-Szenen komplett wegzulassen.

Gestört haben mich nur ein paar Kleinigkeiten (hier bitte nicht weiterlesen, wer den Film noch nicht gesehen hat):

- Der zweite Teil der Mexiko-Handlung, die Rückkehr in die USA, fand ich unnötig, da er nicht so recht zum Rest des Films gepasst hat. Der erste Teil hat mir gut gefallen, vor allem der Kulturschock beim Töten des Huhns, der sehr deutlich gemacht hat, dass man in einer globalisierten Welt zwar die Nachrichten aus dem entferntesten Winkel der Ecke mitbekommt, aber keine Ahnung hat, was ein paar Meilen weiter normal ist. Aber die Flucht über die Grenze fand ich schlecht motiviert und hat für mich wenig zum Hauptthema des Films hinzugefügt.

- Gegen Ende des Films wurde an ein paar Punkten zu dick aufgetragen, wie wenn sich der Regisseur gesagt hätte, dass er es jetzt allen Zuschauern, die es noch nicht kapiert haben, überdeutlich machen muss. Ich denke zum Beispiel daran, wie der Junge in Marokko das Gewehr zerschlagen hat; der ganze Film hat schon deutlich gemacht, was das Gewehr angerichtet hat, das Zerschlagen war ein so konventionelles Bild dafür, dass ich es trivial fand. Ähnlich bei der medialen Vermittlung von "Wirklichkeit"; dass das japanische Mädchen über eine Nachrichtensendung zu den Ereignissen in Marokko einfach hinwegzappt, fand ich genial, dass der Polizist am Ende die Auflösung der Ereignisse im Fernsehen verfolgt, hat dem wenig hinzuzufügen.

Aber wie gesagt, das sind nur ein paar Kleinigkeiten, insgesamt ein sehr schöner Film, hat sich auf jeden Fall gelohnt, ihn anzuschauen.

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"Abwärts wend ich mich zu der heiligen, unaussprechlichen, geheimnisvollen Nacht."
- Novalis, "Hymnen an die Nacht"

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Alex: 11.02.2007 14:49.

11.02.2007 14:49 Alex ist offline Beiträge von Alex suchen Nehmen Sie Alex in Ihre Freundesliste auf
VigilNoctis VigilNoctis ist weiblich
MODernisierte Irre


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Dabei seit: 19.10.2004

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Naja, gesehen hab ich ihn, toll fand ich ihn nicht...
Ich bin künstlicherisch total unterbewandert. Das nur als "Entschuldigung", denn der Film hat mich gelangweilt.

Es ist fast nix passiert, und die meisten Ereignisse konnte man schon vorahnen. Die Story hatte für mich nen Unterhaltungswert von grob geschätzt 30 Minuten. Die restliche Zeit war aus meiner unkünstlerischen, unterhaltungsgewillten Sicht absolut leer.
Das einzige Bild, was ich schön fand, war die Tokio-Skyline am Ende. Bei den Bergen in Marokko hat man schon nach 5 Minuten verstanden, was ausgesagt werden sollte und hätte nich noch die folgende halbe Stunde gebraucht (Zeitangaben nur gefühlt...).
Mexiko ist ein einziges Klische - ich kenn Mexikaner und die haben noch keinem Huhn den Kopf abgerissen -.-
Japaner und Marokkaner kenn ich nicht - deshalb spar ich mir da ne Meinung.

Ich würd niemandem empfehlen, dafür Geld im Kino auszugeben.
Aber, für die Relation nochmal wiederholt, ich würd mir auch nur im Ausnahmezustand Kunst in sonstiger Form gegen Eintritt antun. Der Kunstbegeisterte sei wohl eher an die oben stehenden Rezensionen verwiesen.

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People are more violently opposed to fur than leather because it's safer to harass rich women than motorcycle gangs.

The single biggest problem with communication is the illusion that it has taken place. - George Bernard Shaw

My opinions may have changed, but not the fact that I am right. - Ashleigh Brilliant

Just remember: if the world didn't suck, we'd all fall off.

11.02.2007 15:16 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
ArtAndLife ArtAndLife ist männlich
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Hm, dass die Story nen geringen Unterhaltungswert hat, darin stimme ich dir zu :-) Aber in meinen Augen geht es weder um Story noch um Unterhaltung.

Den Film auf das Ästhetische zu reduzieren wird ihm auch nicht gerecht, er hat zwar einige sehr schöne Aufnahmen, aber die machen den Film immer noch nicht zu dem Meisterwerk.

*Spoiler*

Erst der antike Kontext, der Verlegung des Turmbau von Babels in die Neuzeit, der Wunsch des Menschen nach dem Paradies (welcher in der Schlußszene im Film sogar in Erfüllung geht) macht den Film so großartig. In jeder Szene kommen mindestens zwei Sprachen vor. Manchmal übersetzt, manchmal untertitelt und manchmal als Unverständlichkeit, als leeres Signifikat.


Und bei Mexiko als "einziges Klischee" muss ich dir auch widersprechen und das, ohne je in Mexiko gewesen zu sein. Allein die Tatsache, dass der Regisseur Mexikaner ist (!) schließt für mich aus, dass Mexiko nur als Klischee in Erscheinung tritt.


Nicht die Geschichte macht Babel so großartig, vielmehr die treffende, äußerst komplexe Kultur- und Sprachanalyse in narrative Formen gefasst machen den Film zu einem sehenswerten Erlebniss, für dass man getrost Geld ausgeben kann...

Alex: Ja, die Grenzflucht fand ich auch etwas unpassend. Und mit deinem zweiten Kritikpunkt hast du auch recht, für mich hätte der Film auch nochmal etwas subtiler sein können. Allerdings glaube ich, dass der Regisseur es den Zuschauern auch etwas einfacher machen wollte. Nicht jeder betrachtet Filme wie du und ich, die wir alleine schon durch unser Studium im Rezipieren gelehrt werden...

Ich hoffe ich konnte nochmal ein paar Leute in den Film locken *g*

Liebe Grüße,
Manuel

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13.02.2007 02:10 ArtAndLife ist offline E-Mail an ArtAndLife senden Homepage von ArtAndLife Beiträge von ArtAndLife suchen Nehmen Sie ArtAndLife in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie ArtAndLife in Ihre Kontaktliste ein
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Zitat:
Original von ArtAndLife
*Spoiler*
Und bei Mexiko als "einziges Klischee" muss ich dir auch widersprechen und das, ohne je in Mexiko gewesen zu sein. Allein die Tatsache, dass der Regisseur Mexikaner ist (!) schließt für mich aus, dass Mexiko nur als Klischee in Erscheinung tritt.


Nunja, mir wurde von einem anderen Mexiko berichtet. Und ein Mexikaner als Regisseur ist auch kein Garant für Klischelosigkeit, wie du sicherlich zugeben mußt zwinkert
Allerdings ist das auch nicht wirklich der entscheidende Punkt des Films.

Im großen kann ich dir absolut zustimmen. Die fehlende Story, die Ästhetik, die "Kultur- und Sprachanalyse"... Hättest du den Post verfasst, bevor ich den Film gesehen hätte, hätte ich ihn mir wohl tatsächlich nicht angeguckt. zwinkert

So, und jeder, der sich für künstlerisch begeistert und aufgeschlossen hält, ist ja auch in dem Film gut aufgehoben. Alle, die sich fürs Gegenteil halten, werden sich wohl nicht wirklich gut unterhalten fühlen.
Und da hier erstens nen Haufen Künstler aller Arten rumrennen und zweitens Japan im Film vorkommt, brauchst du dir doch eigentlich gar keine Sorgen machen, dass nicht genügend Leute den Film schauen gehen. Das deckt doch etwa drei Viertel der schwarzen Szene ab... Zunge

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13.02.2007 10:43 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
Seleva
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RE: Babel Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

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Original von ArtAndLife
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Habe bisher leider nur 21 Gramm und -eben auch- Babel von Iñárritu gesehen, stehen beide aber ganz weit oben auf meiner "lieblingsfilm"liste (Wobei mir 21 Gramm fast noch ein bisschen besser gefällt als Babel)

Beide atmosphärisch sehr dicht, tolle schauspielerische leistungen, tolle bilder, toller soundtrack.
Mao :>
21.07.2010 14:38
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