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"Zeit der Wölfe" - Erscheinunghsjahr 1984 |
Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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"Zeit der Wölfe" - Erscheinunghsjahr 1984 |
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Neil Jordans "Zeit der Wölfe" als Verfilmung einer Geschichte von Angela Carter ist die wohl andersartigste Rotkäppchen-Variante, die ich kenne.
Der Film ist absolut zauberhaft umgesetzt, es gibt einen minimal grusligen Wald, durch den sich Rotköppchen bewegt, der für sie allerdings erst abseits des vorgeschriebenen Wege seine Reize hat. Das allen bekannte Märchen erfährt allerdings eine völlig andere Umsetzung, in der die klassische Geschichte um Rotkäppchen noch immer eine tragende Rolle hat, nur werden hier die Abwege etwas anders beschrieben.
Den Wolf als menschenfressendes Biest gibts es hier nicht, er erscheint als Verkörperung der Sehnsüchte und Ängste Rosaleens, die sich als schätzungsweise Dreizehnjährige auf dem Weg zur Frau der Zerrissenheit ihrer Gefühle stellt.
Somit stellt der Weg abseits des Weges eine Verlockung dar, der sie nicht widerstehen kann und damit nimmt eine Art Drama seinen Lauf, das viel kosten wird, Rosaleen aber um einige Erfahrungen bereichern dürfte.
Mehr schreibe ich dazu besser nicht, sonst wird zu viel verraten.
Wer kennt den Film bereits und was denkt Ihr darüber?
Treter
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
Forenbedingte Pseudoschlammschlachten trage ich nur per PN unter Berücksichtigung des Beibehaltens aller zur sinnvollen Klärung des Sachverhaltes notwendigen Sachlichkeit aus.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Abtreter: 14.07.2007 17:14.
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14.07.2007 15:06 |
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mandrake unregistriert
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Ich
Jepp kann ich nur zustimmen, is einer meiner Lieblingsfilme^^ absolut empfehlenswert
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14.07.2007 15:32 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Einer meiner absoluten Lieblingsfilme!
Ich liebe die Bildsprache in diesem Film sehr. Man muss ihn mehrere Male ansehen um all die versteckten Symbole zu finden mit denen die Geschichte sich erst richtig entschlüsseln lässt: Kröten, Kaninchen, Schlangen etc.
Kein Film macht eindringlicher klar, was genau Märchen eigentlich darstellen.
Grüßle
xyrill
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17.07.2007 09:38 |
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Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
Themenstarter
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Zitat: |
Original von xyrill
...Man muss ihn mehrere Male ansehen um all die versteckten Symbole zu finden mit denen die Geschichte sich erst richtig entschlüsseln lässt: Kröten, Kaninchen, Schlangen etc.... |
Klär mich auf! Die Schlange stand für mich lediglich für die abseits des Weges (eben oberhalb) lauernde Gefahr,die Kröte hat fürmich einfach zu diesem sumpfig-seltsamen Wald gepasst... Da bin ich wohl etwas blöde, das richtig zu deuten.
Treter
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23.07.2007 15:31 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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In diesem Film geht es eigentlich ums erwachsen werden, ums emanzipieren und ganz schlicht: ums poppen
Kaninchen, Kröten, Schlangen, Raben (kommen die auch vor? Ich bin mir nicht sicher), das sind alles Hexentiere, Viecher denen man Zauberkräfte (Kröte) nachsagte oder die im Bund mit dem Teufel stehen sollen (Schlange). Allesamt und gleichzeitig Tiere, die mit Wollust in Zusammenhang gebracht werden (besonders Hase, Kaninchen).
Ich bin mir sicher, dass auch symbolkräftige Pflanzen vorkommen. Dazu müsste ich mir den Film noch mal angucken
Die kleinen vielen Babypüppchen im Baum passen dementsprechend auch ins Bild. Immer wieder wird der Verlust von Naivität, von Reinheit visualisiert (weißer Schnee, neuer roter Mantel, der Topf voll Milch und der blutige Kopf darin), und der Konflikt von Lust, Freiheit, Moral und Sünde.
Aber hier eine komplette Deutung hinzuschreiben ist wahrscheinlich zum einen nicht möglich, weil jeder etwas anderes findet, zum anderen wär's schade. Der Film muss immer wieder neu entdeckt werden. Den kann man sich nicht deuten lassen.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 23.07.2007 15:49.
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23.07.2007 15:39 |
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