Feuchtgebiete |
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Original von Blutrünstig C.
Ich hab davon auch oft was gehört daraufhin hab ichs mir gestern gekauft 14,95
bin jetzt bei seite 87 angekomen und finds echt krass ekelhaft
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genau so gings mir auch und ich sags mal in raistlins worten
ich find dsa ganze werk shice... punkt, ende, aus!!!
__________________ Klar, wenn du schon auf der Titanic fährst, dann stellste am besten noch Hein Blöd ans Steuer
Bernd Stromberg
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04.12.2008 00:27 |
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Rezension Teil 2:
Meiner Ansicht nach könnte die Geschichte an sich ganz interessant sein: Protagonistin liegt nach einem Mißgeschick im Krankenhaus,und mit der Zeit gewinnt der Leser den Eindruck,daß sie nur einen sehnlichen Wunsch hat,nämlich ihre geschiedenen Eltern wieder zusammen zu sehen. Da gibts eine Szene,wo sie nacheinander mit beiden Elternteilen telefoniert,um zu besprechen,wann sie zu Besuch kommen sollen.Als sie der Mutter erzählt,der Vater wolle um vier zu Besuch kommen,meint die Mutter,dann käme sie um fünf vorbei.
Dann gibz noch nen anderen Aspekt,wo selbst der am wenigsten belesene Hobbypsychologe gleich ein Trauma wittern würde...
Das ist der meiner persönlichen Meinung nach interessante Teil der Geschichte.
Bei der oftmals sehr detaillierten Beschreibung des Sexuallebens der Ich-Erzählerin kann man auch die Frage stellen, ob mans denn wirklich so genau wissen will.
Was mich an dem Ganzen hauptsächlich stört,ist,daß anscheinend einer ignoranten und intoleranten Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten werden soll,die Äußerungen der Ich-Erzählerin aber selbst oft genug eine gewisse Intoleranz erkennen lassen. Beispiele gefällig?
*Schwangere,die mit Rückenmarksnarkose entbinden,werden wörtlich als "Memmenmütter" tituliert.[Man kann sagen,da spricht eine 18jährige Romanfigur,aber ich für meinen Teil stelle mir da fast schon die Frage,wie die Autorin eigentlich ihre eigene Tochter zur Welt gebracht hat. Bestimmt nicht ganz allein im Wald an einen Baum geklammert.]
*Die Protagonistin schwärmt davon,quasi als Erinnerung an gerade zuende gegangene sexuelle Handlungen,noch längere Zeit mit der Samenflüssigkeit des Bettgenossen bekleckert zu sein. Frauen,denen dies nicht zusagt,sollen ihrer Ansicht nach sexuelle Handlungen doch gleich ganz unterlassen.[Für mich persönlich sieht das eindeutig nach einer quasi gespiegelten Version dessen,wogegen protestiert werden soll,aus; Negierung angeblicher gesellschaftlicher Zwänge.]
*Die Protagonistin hat die letztlich mißglückte Rasur unterhalb der Gürtellinie nur durchgeführt,weil die böse Damenrasiererwerbung es gesagt hat.
[Da seh ich Schafsmentalität par excellence.Niemand ist verpflichtet,auf Werbung zu hören.Es steht jedem frei,dies zu tun,oder nicht. Wers trotzdem tut...na ja.]
Dies war Teil 2,Fortsetzung folgt. Hoffe,ich bin nicht allszusehr ins nicht jugendfreie abgedriftet.
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
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04.12.2008 01:32 |
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Hab gestern Abend den Jahresrückblick im ZDF gesehen.
Charlotte Roche war Studiogast. Und ich muß sagen,sie kam eigentlich ganz sympathisch und lustig rüber.
Übrigens,als der Moderator gegen Ende eine Persönlichkeit zitiert hat- wen,hab ich allerdings vergessen -,die von ihr als "würdige Enkelin von Alice Schwarzer" gesprochen hatte,schien sie auch nicht gerade erbost darüber.
Ich möchte an dieser Stelle nur den "Neufeminismus"-Rummel ins Gedächtnis rufen...
Es wurden Mitschnitte von Lesungen gezeigt. Eine Besucherin von einer Lesung ließ sich freudig darüber aus,in diesem Buch dürfe die Frau wieder Frau und das Mädchen wieder Mädchen sein,mit eigenem Körpergeruch und allem. Oder so ähnlich.
[Wie im ersten Teil meiner persönlichen Rezension kann ich da auch nur sagen: Guten Morgen. Die Frau von heute wird trotz aller Werbung nicht zur Entfernung von Körperbehaarung oder zum Ekel vor dem eigenen Körpergeruch gezwungen. Sie muß es nur kapieren und über Werbung und Schönheitsidealen stehen.]
Rezension Teil 3
Letztlich scheint es mir,als sei dieses Jahr mehr in das Buch hineininterpretiert worden,als die Autorin damit auszusagen beabsichtigt hat. Ich halte es schon für möglich, daß da irgendwo eine oppositionelle Haltung gegenüber zeitgenössischen Schönheitsidealen sein soll.
Aber für mich ist die Protagonistin des Romans weniger eine Frauenrechtlerin denn eine bedauernswerte Figur,die ihre geschiedenen Eltern wenigstens in ihrem Krankenzimmer gern noch einmal zusammen sehen würde und wahrscheinlich durch einen Selbstmordversuch ihrer Mutter traumatisiert ist.
Daher scheint mir der ganze Rummel hauptsächlich von der Beschreibung u.a. des Sexualverhaltens der Ich-Erzählerin ausgelöst zu sein.
*eine Ausdrucksweise,bei der Eltern die Hände über dem Kopf zusammenschlagen,wenn ihre Kinder so etwas auf dem Schulhof aufgeschnappt haben
*seitenweise Beschreibungen von Geschlechtsorganen respektive sich auf rückwärtige Körperöffnungen konzentrierende sexuelle Handlungen
*mit Menstruationsblut eingesaute Geldscheine und Aufzugkabinen
*Austausch von benutzten Tampons mit der besten Freundin auf der Schultoilette
...da sind die vor Verabredungen mit Jungen zerschnittenen Schlüpfer und die Klage,daß die Protagonistin von ihrer Mutter immer gründliche Intimhygiene gepredigt bekam,ihr Bruder hingegen nicht,noch das harmloseste.
[Man könnte theoretisch spekulieren,obs nicht einfacher wäre,gleich ohne U-Hose auszugehen,oder ob der Bruder sich in Sache Hygiene auch einfach an den Vater gewandt haben könnte...]
Aus Platzgründen folgt das Fazit demnäxt.
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Striga Jawbreaker: 08.12.2008 14:32.
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08.12.2008 14:29 |
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nessa
Groß-Pontifex
Dabei seit: 19.10.2005
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Zitat: |
Original von Disciplefreak
Zitat: |
Original von Blutrünstig C.
Ich hab davon auch oft was gehört daraufhin hab ichs mir gestern gekauft 14,95
bin jetzt bei seite 87 angekomen und finds echt krass ekelhaft
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genau so gings mir auch und ich sags mal in raistlins worten
ich find dsa ganze werk shice... punkt, ende, aus!!! |
och du freak... ich hab an guten tagen nur dieses buch zitiert^^
ein glück warsch da dann nich dabei =)
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08.12.2008 16:52 |
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Ich hab die Autorin einmal bei Kerner und einmal im Dritten bei dieser Einschlaftalkshow, deren Namen ich vergessen habe, gesehen. In beiden Fällen kam klar zum Ausdruck, daß der eigentliche Kern des Buches und im übrigen auch der autobiografischste Teil die Sache mit den Eltern ist. Zumindest hat Roche es so dargstellt.
Daß natürlich für skandallüsterne Medienvertreter der Rest viel interessanter ist, ist klar.
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09.12.2008 15:53 |
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Absolute Zustimmung zum letzten Satz.
Gossensprache und Schweinkram - um mal ein paar stark vereinfachende Ausdrücke zu verwenden - ziehen halt immer Aufmerksamkeit.
Wieso eigentlich?
Ausbruch aus der gesitteten Erziehung?*grübel*
Aber lustig war ja,wie bereits im Jahresrückblick erwähnt, daß die Autorin irgendwie ganz und gar nicht darüber erbost zu sein schien,als "würdige Enkelin von Alice Schwarzer" bezeichnet zu werden. Die armen Seelen in Not,die die "Feuchtgebiete" jetzt als gegen letztgenannte Persönlichkeit und ihre ach wie altmodischen Vorstellungen gewandtes Pamphlet interpretiert haben...
Rezension Teil 4, Zusammenfassung
Lassen wir mal die Gossensprache und den Schweinkram beiseite,was haben wir dann? Die Geschichte eines traumatisierten Scheidungskindes,das durch ein Mißgeschick im Krankenhaus landet.Das im Buch geschilderte ausschweifende Sexualleben könnte man theoretisch auch als Versuch der Protagonistin interpretieren,das Negative in ihrem Leben zu kompensieren.
Sogar die Geschichte mit dem Krankenpfleger kommt glaubwürdig rüber; man merkt irgendwo,daß da wirklich tiefere Gefühle dahinter stehen,daß sie beim Gedanken an ihn nicht einfach nur läufig wird.
Demnach steckt da durchaus noch mehr dahinter; und ich bleibe bei meiner Ansicht,daß zumindest ein Großteil des ganzen Rummels,der um dies Buch gemacht wurde,eben dem "Gossensprache und Schweinkram"-Teil zuzuschreiben ist.
Fazit:
Ich glaube,man sollte das Buch zumindest gelesen haben,um informiert zu sein und mitreden zu können.Was man nach der Lektüre macht,ob mans toll oder ekelig findet oder ob man nur sagt "Na und?",bleibt jedem selbst überlassen.
Aber man muß bedenken,es ist ein Roman,die Geschichte einer erfundenen Figur,deshalb sollte man nicht allzuviel hineininterpretieren.
Wenn dran denke,was da für ein Terz gemacht wurde;als müßten insbesondere weibliche Leser das Buch wörtlich nehmen.
Auch wenn ich dem Buch eine gewisse Kritik an gesellschaftlichen Schönheitsidealen nicht abspreche,eben dieses Hineininterpretieren hat die Gesellschaftskritik doch wieder in Schafsmentalität umgewandelt; Protest gegen angebliche gesellschaftliche Zwänge,die am Ende gar keine sind,wird zu einer Geisteshaltung,die selbst keine Abweichung von der Linie duldet.
Ich glaube,daß sich eine echte Feministin darüber im Klaren ist,was wirklich noch erkämpft werden muß und darüber,daß sie entgegen der deutschen Sitte keine Erlaubnis mit dreifachem Durchschlag und x Stempeln
braucht,egal,ob es ihr Sexualleben oder ihre Körperhygiene betrifft.
Also,Gemach,Leute,laßt die Kirche im Dorf und nehmt das Buch nicht allzu wörtlich.
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Striga Jawbreaker: 11.12.2008 15:37.
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11.12.2008 15:34 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von Striga Jawbreaker
Also,Gemach,Leute,laßt die Kirche im Dorf und nehmt das Buch nicht allzu wörtlich.
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Echt?
Ich habe es wörtlich genommen und einen Termin zur manuellen Arschhautverletzung beantragt.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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12.12.2008 08:37 |
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Na so was,ein Neufeminist!...he he. *rofl*
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
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12.12.2008 14:33 |
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Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
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12.12.2008 16:57 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von Raistlin
Zitat: |
Original von Mulciber
Ich habe es wörtlich genommen und einen Termin zur manuellen Arschhautverletzung beantragt. |
In welches SM-Studio gehst du denn? |
SM-Studio ist mir zu teuer, aber ich dachte, wenn ich beim nächsten NPD Treffen laut "RAF Olé Olé" rufe wird mir schon jemand den Arsch aufreißen.
Und/oder Schwulentreffen (dann mit "Heterosexuell Olé Olé).
Sollte es - wieder erwarten - nicht funktionieren werde ich ein Spendenkonto einrichten: Bank für Soziales - Konstanz - Stickwort "Arschgebiet e.v"
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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12.12.2008 17:08 |
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Impressum
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