Kafka |
Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Original von Alex
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Original von Mulciber
Amerika und das Schloß habe ich noch nicht gelesen, irgendwie bin ich mehr Prosa Anhänger. |
Hm? Verstehe ich nicht ganz, was ist an beiden Texten für dich nicht Prosa? |
Das war natürlich von mir hier falsch benutzt, gemeint war "Kurzprosa", also im Sinne von Kurzgeschichten, Beobachtungen und dergleichen, warum ich das praefix kurz fallen gelassen habe, kann ich mir nur damit erklären, dass ich das alles geschrieben haben, während ich in der Uni gesessen bin ...
Bin übrigens auch überrascht, dass >in der Strafkolonie< so beliebt ist, aber freut mich zu hören.
Diese wunderbare detailreiche Erzählungen und diese Art der Bestrafung, es ist eine Freude.
Ich persönlich lese ja die Texte meist auf das Zwischenmenschliche Leben bezogen, wobei ja auch (laut Interpretatoren) viel Kritik an Gesellschaft, Vaterrolle und weiß ich was darinsteckt, aber irgendwie kann ich dem auch nichts abgewinnen.
In Albert Camus Werk "Der Mythos von Sisyphos" (jedenfalls in meiner Ausgabe) ist am Ende ein Aufsatz über Kafka und das Absurde, dieses Verbindung verstehe ich noch und macht vielleicht Kafka zum literarischen Gegenüber von Camus Philosophie (von der ich ebenfalls großer Anhänger bin).
Ich möchte noch sagen, was mich immer wieder beindurckt, ist wie Kafka Fragen - die so finde ich triviallerweise gestellt werden müsste - nicht stellt und damit einen Text beschreibt, also zB. die Frage "Warum bin ich ein Käfer?" und "Wie kann ich kein Käfer sein?" anstatt von "Wie kann ich als Käfer noch funktionieren?" (gleiches findet sich in das Schloß und der Prozess), damit greift er - so finde ich - einen Punkt auf, den man sich am eigenen Leben ab und an vorhalten kann.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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04.07.2008 12:57 |
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Alex
Groß-Pontifex
Dabei seit: 25.06.2006
Themenstarter
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Original von inner_conflict
Nun ja, dieser Tötungsapparat ist einfach unglaublich cool, irgendwie...
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Okay, das ist zugegebenermaßen ein guter Grund
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Original von Mulciber
Das war natürlich von mir hier falsch benutzt, gemeint war "Kurzprosa", also im Sinne von Kurzgeschichten, Beobachtungen und dergleichen, warum ich das praefix kurz fallen gelassen habe, kann ich mir nur damit erklären, dass ich das alles geschrieben haben, während ich in der Uni gesessen bin ... |
Ah, ist ja ein bekanntes Problem, dass die Uni dem Sprachgebrauch schadet
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Ich persönlich lese ja die Texte meist auf das Zwischenmenschliche Leben bezogen, wobei ja auch (laut Interpretatoren) viel Kritik an Gesellschaft, Vaterrolle und weiß ich was darinsteckt, aber irgendwie kann ich dem auch nichts abgewinnen. |
Die Texte Kafkas wurden ja auf so ziemlich alles bezogen, von seiner Biographie über Politik und Religion zur Psychologie; aber das angenehme ist, dass die Deutungsoffenheit es praktisch jedem erlaubt, etwas für sich aus den Texten mitzunehmen, auch wenn es wohl für jeden etwas anderes ist.
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"Abwärts wend ich mich zu der heiligen, unaussprechlichen, geheimnisvollen Nacht." - Novalis, "Hymnen an die Nacht"
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04.07.2008 16:59 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Original von Alex
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Original von Mulciber
Das war natürlich von mir hier falsch benutzt, gemeint war "Kurzprosa", also im Sinne von Kurzgeschichten, Beobachtungen und dergleichen, warum ich das praefix kurz fallen gelassen habe, kann ich mir nur damit erklären, dass ich das alles geschrieben haben, während ich in der Uni gesessen bin ... |
Ah, ist ja ein bekanntes Problem, dass die Uni dem Sprachgebrauch schadet
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Man fängt an zu denken "die Leuten werden schon meine Gedanken lesen und das richtige herausfiltern" oder so etwas vergleichbares.
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Original von Alex
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Ich persönlich lese ja die Texte meist auf das Zwischenmenschliche Leben bezogen, wobei ja auch (laut Interpretatoren) viel Kritik an Gesellschaft, Vaterrolle und weiß ich was darinsteckt, aber irgendwie kann ich dem auch nichts abgewinnen. |
Die Texte Kafkas wurden ja auf so ziemlich alles bezogen, von seiner Biographie über Politik und Religion zur Psychologie; aber das angenehme ist, dass die Deutungsoffenheit es praktisch jedem erlaubt, etwas für sich aus den Texten mitzunehmen, auch wenn es wohl für jeden etwas anderes ist. |
Definitiv, deswegen wohl auch heute noch ein so gerne gelesener, zitierter, bedachter, geachteter Schreiberling.
Falls du einmal die Briefe lesen willst (Domination: Du willst die Briefe lesen!), werfe ich sie dir einmal vorbei.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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04.07.2008 17:39 |
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