Vorurteile und Toleranz |
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Ja, die Szene ist intolerant, dass hab ich zum ersten Mal richtig beim WGT erlebt. Schade eigentlich, aber gut, es ist halt so. Und ich bin ja den schwarzen Gesellen gegenüber ja auch manchmal recht intolerant, wenn ich zum Beispiel die mir anschaue, die in Uniformen rumrennen, die an das NS-Regime erinnern oder so.
Aber was sarain da gerade geschildert hat, find ich schon irgendwie leicht übertrieben: Kleidungsrumgemotze. Mal sehen, wann ich was zu hören krieg, wenn ich in Jeans und rotem Pulli mit wenig Schmuck und keinem Make-Up rumlaufe!
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
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26.05.2005 20:42 |
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Zitat: |
Original von Mme Groteske
Ja, die Szene ist intolerant, dass hab ich zum ersten Mal richtig beim WGT erlebt. Schade eigentlich, aber gut, es ist halt so. Und ich bin ja den schwarzen Gesellen gegenüber ja auch manchmal recht intolerant, wenn ich zum Beispiel die mir anschaue, die in Uniformen rumrennen, die an das NS-Regime erinnern oder so.
Aber was sarain da gerade geschildert hat, find ich schon irgendwie leicht übertrieben: Kleidungsrumgemotze. Mal sehen, wann ich was zu hören krieg, wenn ich in Jeans und rotem Pulli mit wenig Schmuck und keinem Make-Up rumlaufe! |
Das WGT ist halt leider Gottes ein totales Schaulaufen für viele... Schön von der Straßenbahnhaltestelle zum Eingang der Agra-Halle... Rumstolzieren ohne Ende... Da wird man doch sofort schief angeguckt, wenn man etwas "schlichter" (also nicht nach dem Motto "Ich brauche 2 Stunden bis die Klamotten sitzen und dann hab ich nicht mal Make Up, Haare und Schmuck fertig") rumläuft...
Leider ist das so - aber ich denke nicht, das sich das irgendwann ändern wird... Leider... oder zum Glück? Ich weiß es nicht.
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=|...IrregulaR TimeS...|=
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27.05.2005 01:53 |
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Karzinom
Geheimer Meister
Dabei seit: 03.01.2005
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hm, irgendwie artet das wie immer in die mode-klamotten-schaulaufen-lästern-intoleranz diskussion aus. (ich werd hier wohl auch irgendwann in die schiene einschwenken, aber egal)
dass jede gesellschaftliche gruppe eine gewisse intoleranz gegenüber aussenstehenden hat, ist nun mal fakt. sinn des ganzen ist wohl der versuch, sich von anderen abzugrenzen. von daher ist es nicht verwunderlich, wenn gewisse vorurteile usw auftauchen. und manche leute spielen mit eben jenen vorurteilen (ich auch), sei es um das gegenüber zu schocken, oder einfach nur aus spass, so dass die andere person meint, das irgendwann ernst nehmen zu müssen. und sowas sickert dann immer weiter, bis gewisse vorurteile quasi zu 'tatsachen' werden. und weils eben so viele leute schockt, spielt man umso mehr mit den klischees. (ja, das macht spass
)
dass es irgendwelche leute gibt, die diese klischees völlig verinnerlichen und ausleben, kann man nich ändern, ausser man beseitigt diese probleme (dann is man selber wieder intolerant, egal was man predigt) oder man toleriert sie, dann gibts wieder mehr stress mit den aussenstehenden. die geistigen tiefflieger werden aber später sowieso nochmal erwähnt.
ein anderes thema ist die interne intoleranz, man könnte es auch als gewisse art der selbstzerfleischung betrachten. diese ist eigentlich nix neues, wie mir von irgend nem ü30 mal gesagt wurde (keine ahnung mehr, wer das war, muss mal rumfragen), der die frühen phasen noch miterlebt hat.
dass es im moment vielleicht immer schlimmer wird, liegt wohl unter anderem auch daran, dass viele früher eigentlich eigenständigen richtungen (was grundtendenzen in verhalten und lebenseinstellung, sowie optik und akustik angeht) quasi annektiert wurden, und diese sich dadurch vielleicht gegen das aufgehen in der breiten masse wehren. oder gibts sonst noch ne szene, in der z.b. ein so breites spektrum an musikstilen existiert? mir fällt spontan nix ein. dazu kommt noch, dass es viele gibt, die meinen die absoluten individualisten sein zu müssen.
zugegeben, ne gewisse individualität hat jeder, selbst wenns nur darin besteht, andere auf ne eigene art und weise zu imitieren, aber wenn genau diese leute (hab ich nich oben schon erwähnt, dass ich auf die tiefflieger zurückkommen werde?) meinen, ihre nase höher als den iro tragen zu müssen, dann wirds kritisch. irgendwann kommt nämlich der punkt, an dem sogar die (naja, zumindest die meisten) einsehen, dass sie nur ne billige kopie von irgendwem sind, und anfangen, die anderen kopien, die vielleicht näher am original sind (schon vergessen? sie versuchen ja, jemand zu imitieren, und wenn dabei irgendwer besser is, kommt unweigerlich neid auf) runterzumachen, um selber besser dazustehen. das sind dann auch meistens die, die immer und überall toleranz predigen, ohne zu merken, dass sie genauso intolerant sind, wie der rest von dem ganzen pack.
oder als alternative suchen die sich irgendwelche leute, die ihrer meinung nach nicht ins klischee passen und ziehen dann darüber her, evtl weil die leute mehr individualität besitzen als sie selber, oder weil sie wieder dem 'feindbild' entsprechen.
bevor ichs vergesse: ich gehöre zu den uniformträgern, und mir gefällts. genauso wie es sicher irgendwem gefällt, mit nem roten stern (das beispiel kommt nur, weil die meisten mit der uniform ausschliesslich ne politische einstellung verbinden) an den klamotten oder mit ner praline im hintern durch die gegend zu rennen. wenn irgendwer ein problem damit hat, dann kann er das ruhig haben. es bleibt nämlich noch die frage, wen das interessiert. mich tangiert das nämlich nicht mal periphär (vulgäre formulierung: es geht mir am arsch vorbei), ausser wenn die person meint, mich deswegen dumm anmachen zu müssen. dann gibts entweder ne entsprechende von der laune abhängige antwort oder sie wird schlicht und ergreifend ignoriert, wenn sie in meinen augen unwürdig is, mich anzusprechen.
k.
p.s.: irgendwas wollte ich noch schreiben, wenns mir wieder einfällt mach ich das...
__________________ äch bän wieder da!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Karzinom: 27.05.2005 04:48.
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27.05.2005 04:48 |
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Poison-Ivy
Geheime Meisterin
Dabei seit: 14.10.2004
Themenstarter
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@Karzinom:
ey in der Uniform siehst du verdammt lecker aus
__________________ Solange wir Träume haben, leben wir. Solange wir leben, geben uns Träume Hoffnung. Solange es Hoffnung gibt, habe wir keine Angst vor der Zukunft. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Träumen wir sie nicht nur, sondern erleben wir sie.
Petra Heierhoff
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27.05.2005 11:02 |
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Naja, auch wenn ich Nazi-Imitat-Uniformen nicht gerade so toll finde, wird die Person, die das trägt, eigentlich nicht von mir dumm angemacht. Kann manchmal sein, dass ich blöd glotze, aber mehr auch nicht. Obwohl, aufm WGT hab ich sogar eher interessiert geglotzt. Nun denn...
Schaulaufen aufm WGT: sogar in den Duschen! Auf dem Weg dahin und zurück und zwischendrin. Wer nicht schwarz war, wird blöd angegrinst... Aber was noch schlimmer ist: eine schlicht schwarz gekleidete Person blöd anzumachen, nur weil sie etwas mehr auf den Rippen hat. Aber das sieht man ja nicht nur in dieser Szene, sondern ÜBERALL.
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
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27.05.2005 11:53 |
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Zimmerit
Modiktator
Dabei seit: 10.03.2005
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Daß sich Menschen Vorurteile bilden ist an sich ja gar nicht das Problem, das tun alle, und warum sollte die Szene da besser sein als andere gesellschaftliche Gruppen. Unangenehm wird's, wenn Leute es nicht bei Vorverurteilungen und dummen Kommentaren (wie von Karzinom angesprochen) bleiben lassen, sondern sich unmittelbar berufen fühlen auch physisch "aktiv" zu werden (das durfte ich auch schon erleben, und damit stehe ich leider nicht allein).
Intolerantes Gehabe, Arroganz und Vorurteile sind aber wohl leider ein fester Bestandteil dieser Szene, das war vor Jahren auch schon so, und ich glaube, ganz frei davon sind nur sehr wenige (ich jedenfalls bin es leider auch nicht).
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Die Zeit lässt sich nicht anhalten; es gibt keine weise Umkehr, keinen klugen Verzicht. Nur Träumer glauben an Auswege. Optimismus ist Feigheit.
(Oswald Spengler)
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27.05.2005 13:32 |
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Wenn man eine Uniform anzieht die an den NSstil angeleht ist bewegt man sich nunmal sehr hart an der Grenze. Dass dann bestimmte Gruppen (Punks ?) schonmal agressiv werden gehört zu dem Risiko dass eine derartige Bekleidung mitsich bringt.
Natürlich ist derartiges Verhalten nicht korrekt aber diese Uniformen wirken auch ein klein bisschen provokativ. Bei Naziaufmärschen rennen die braunen Dumpfbacken genauso rum. Für den "angagierten" Antifaler gibts zwischen denen und euch Uniformträgern nunmal keinen Unterrschied.
"Ich wurde in meiner SS-Uniform von intolleranten Punks zusammengeschlagen" klingt für mich eher belustigend. Wer derart provoziert muss mit solchen Reaktionen rechnen
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27.05.2005 15:21 |
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sarain
[Hüpfboje]
Dabei seit: 13.10.2004
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Zitat: |
Original von Mme Groteske
Aber was sarain da gerade geschildert hat, find ich schon irgendwie leicht übertrieben: Kleidungsrumgemotze. Mal sehen, wann ich was zu hören krieg, wenn ich in Jeans und rotem Pulli mit wenig Schmuck und keinem Make-Up rumlaufe! |
Ich hab da vielleicht n Extremfall geschildert, aber meist is das doch so, wenn man nicht so rumläuft wie die breite Masse!Aber ich finde das gerade das eigentlich die Szene ausmacht, jeder zieht das an in dem er sich wohlfühlt und zwängt sich nicht in irgendein Optimum!
__________________ Rauchen
= Ein Ritual, um böse Geister, wie zum Beispiel Nichtraucher, zu vertreiben.
Leben
= zu 100% tödlich und durch Sex übertragbar.
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27.05.2005 15:28 |
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