Vorurteile und Toleranz |
Poison-Ivy
Geheime Meisterin
Dabei seit: 14.10.2004
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Zum Thema Vorurteile und Toleranz den Goths gegenüber wurde ja hin und wieder schon einiges geschrieben, aber sind wir zum teil nicht selbst dran schuld das solche vorurteile existieren?
zum einen gibt es doch genug spinner, die unter "goth sein" was anderes verstehen und genau diese "Vorurteile" ausleben mit der Begründung "ich bin ein Goth- da macht man sowas"
zum anderen merk ich es an mir selbst. wenn ich von irgend jemand dumm angemacht werd kommen eben auch sprüche wie "schließ deine katze in nächster zeit besser ein sonst saug ich sie eines nachts aus"
das die das dann irgendwann glauben das wir so n mist wirklich machen und blutrünstige monster sind liegt eigentlich auf der hand.
ist mir in dem moment aber auch egal, weil ich nicht denke das mein gegenüber eine solch geistige reife besitzt das er mir folgen kann wenn ich ihm zu erklären versuchen würde was für mich "goth sein" bedeutet.
oder wie erklärt ihr euch diese vorurteile? muss sich da nicht mal jeder an der eigenen nase packen und sagen das er zu einem gewissen teil dazu beiträgt?
Sind „die anderen“ alle so intolerant, oder wollen wir es nicht anders?
Ich mein, wer erfreut sich nicht daran das man auf der Straße, in der Tanke etc. schief angeschaut wird bevor man in die Disse geht? Ich glaub ich würde mich da schon wundern, wenn das eines wochenendes nicht mehr so wäre und würde ernsthaft an meinem outfit und styling zweifeln.
Klar sagen Kleidungsstücke und Make-up nur bedingt was von der inneren Einstellung aus, aber es ist doch der äußere Aufschrei um zu sagen „ich bin anders, ich denke anders, fühle anders und stehe dazu“ – mal davon abgesehen das sich die meisten von uns in schwarzen klamotten nun mal wohler fühlen. Aber das ist ein anderes Thema...
Was würde geschehen wenn wir voll und ganz toleriert werden würden?
-die szene würde mehr zuspruch finden, weil sich vielleicht mal jemand nähers mit den Hintergründen beschäftigen würde und dabei feststellen würde das wir ja gar nicht „so übel“ sind
-sie würde überlaufen sein (wie viele ja heute schon denken), eben aus oben genanntem Grund -> das einzelne Individuum würde immer weniger zur Geltung kommen, bzw würden sich die einzelnen immer mehr zurückziehen weil es nicht mehr die szene ist die sie mal war (auch das kommt einigen bekannt vor)
-die klamottenstile würden man versuchen billig zu kopieren (h&m lässt jetzt schon grüßen)
- ...
-Billig Zugtickets für Familien zum WGT bei Lidl, schwarze Haarfarbe im Doppelpack, Zerrissene Strumpfhosen als Aktionspreis, Gothic night spezial- Supermarktöffnungszeiten bei nacht... ok ok jetzt wird’s albern
Wie denkt ihr drüber?
__________________ Solange wir Träume haben, leben wir. Solange wir leben, geben uns Träume Hoffnung. Solange es Hoffnung gibt, habe wir keine Angst vor der Zukunft. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Träumen wir sie nicht nur, sondern erleben wir sie.
Petra Heierhoff
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25.05.2005 17:08 |
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Vorurteile werden zum einen durch Nichtwissen, durch Angst und durch Beobachtungen von falschen Handlungen wie du sie beschreiben hast, hervorgerufen - glaub ich.
Auch ich lebe manchmal die Vorurteile aus: ob es jetzt das gegenseitige an die Kette nehmen mit guten Freunden oder kleine Kinder, die große Augen machen, wenn ich nur leicht schwarz durch die Stadt renne, mit einem "Buh" zu "erschrecken" oder riesige umgekippte Kreuze überall am Körper zu tragen oder oder oder...
Naja, vielleicht würde die Szene überfüllt sein, wie du sagst, wenn alle verstünden, um was es ginge. Aber viele, die heute in der Szene drin sind, wissen auch nicht wirklich, um was es geht.
Nur denke ich, dass solche großen Aktionen, wie du da genannt hast, nie gemacht werden. Erstens: Vorurteile bleiben IMMER bestehen (siehe das Schwaben-Badner-Gedöns an [sorry, aber anders seh ich das nicht]). Zweitens: ob der Mensch freiwillig ein Freidenker sein will und ein Individuum, sei dahingestellt. Wieso gibt es nämlich so Sachen, dass viele Menschen nicht sich selbst sondern andere Idole sein wollen oder sich gleichschalten lassen. Sie werden zwar in unserer Szene auch irgendwem nacheifern können, aber sollte das in dieser Szene so sein?
Ich glaub, ich schweif ab und laber Quatsch... aber egal, so glaub ich das jetzt grad mal...
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
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25.05.2005 17:33 |
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Poison-Ivy
Geheime Meisterin
Dabei seit: 14.10.2004
Themenstarter
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Weißt mein Problem ist einfach das immer gejammert wird bis zum geht-nicht-mehr von wegen was wer schon wieder über die schwarzen denkt, wie wir dargestellt werden etc., aber insgeheim wollen wir es doch gar nicht anders, was beschweren sich so viele dann darüber?
klar ich finde es auch nicht immer lustig wenn ich zum x-ten mal gefragt werde ob ich denn wirklich auf den Friedhof gehe und Gräber schändel bzw Tiere abschlachte und Tote anbete, aber das macht die Momente in denen ein "Normalo" erkennt das man mit einem ganz normal reden kann und man nicht schlimm ist bzw mal n Lob von nem normalo wegen klamotten etc bekommt doch umso schöner.
Genauso kotzt es mich an, das die Szene von den meisten Schwarzen immer so dargestellt wird als wären WIR so tolerant, aber dabei sind die meisten kein deut besser als andere! In welcher szene wird denn sonst so über andere hergezogen als in unserer? - und da nehm ich mich jetzt auch nicht aus, nur dann die behauptung das wir ach so tolerant sind und wir toleranter sind als andere bla bla ist einfach lachhaft bzw traurig und falsch.
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Petra Heierhoff
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25.05.2005 17:48 |
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Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
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Die Szene als Ganzes hat keine Toleranz verdient. Alleine schon, weil sie selbst nicht Tolerant ist. Mehr noch: Es herrscht teilweise Krieg. In der Szene und von der Szene aus.
Man darf nicht vergessen, das unsere Szene einen extremen, teilweise militanten, Flügel besitzt. Bestehend aus Christenhasser, Misanthrope, Satanisten, gewaltgeilen Schläger.. wir reden hier ja schließlich von der schwarzen Szene und nicht von irgendwelchen melancholischen Grufties, die keiner Fliege etwas zu Leide tun können. Also packen wir den ganzen Haufen eben zusammen.
Dazu kommt, das Gothic aus der Punk-Szene kommt. Und eben genug Punks beinhaltet. Diese sind größtenteils Autonome und damit Gesellschaftsfeindlich.
Weiterhin existiert ja auch ein rechter Flügel. Die Szene ist immerhin unpolitisch und bietet deshalb beiden Lagern zulauf.
Dann beachte man noch das Gedankengut des Black Metal. Das ist auch nicht gerade Gesellschaftsfreundlich.
Toleranz für die Szene? Ja, genau.. dazu beinhalten wir zuviel Feindbilder. Und die Gesellschaft ist selbst zu vielen ein Dorn im Auge.
__________________ Ey yo, frisches Magazin, Business Waffendeals
Und wir lassen Fetzen fliegen so wie Disneys Aladdin
Ich bin betrügerisch, bei Drugdeals mit dir fühl' ich mich
Ähnlich wie ne Hausfrau, denn ich zieh den Lappen übern Tisch!
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25.05.2005 19:14 |
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Seleva unregistriert
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@Raistlin is bisschen hart formuliert oder? jede "szene beinhaltet mehr oder weniger Feindbilder. Ich denke nich, dass die schwarze Szene besonders agressiv bzw. (wie sich das deinerseits fast angehört hat) krank ist und ebenso handelt. sicher gibts extremfälle und ausnahmen, aber die sind ebenso in anderen gruppierungen zu finden. ich finde sehrwohl dass die szene toleranz verdient hat. eine andere denkensweise und weltanschauung dürfte normalerweise nicht zu übertriebener intoleranz führen.
ich denk, diese ganzen vorurteile entstehen _nur_ durch diese extreme, satanisten, gewalttaten oder Rechte. Was die "friedlichen Grufties, die keiner Fliege was zu leide tun" betrifft -dies ja wohl mehr als genug gibt- müssen die eben wegen nichtigen tatsachen wie kleidungsstil, make-up und diese ganzen äusserlichkeiten intoleranz wohl oder übel gefallen lassen..
hm hoffe bin nich zusehr abgedriftet
so far
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25.05.2005 20:27 |
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Wir legen es doch durch auftreten, styling, Symbolik, Musik etc. drauf an intolerant behandelt zu werden !
Sicher, für uns ist klar dass wir nicht die krassen Misantrophen sind die wir darstellen. Der Aussenstehende weiß dies allerdings nicht und wir können uns über die "intolerante" Gesellschaft aufregen nur weil die Leute sich bei uns umdrehen.
Komisch auch dass die Durchschnittsbürger an Gestalten die ausehen wie dass was sie als absolut böse halten ausehen.
Also kurz gesagt: Wir sind grötenteils selber Schuld an den Vorurteilen, zumindest befeuert die Szene sie nach Kräften.
Aber mal andersrum gefragt: Ist der Durchschnittsbürger nicht eines der Feindbilder in der Szene ? ALso. Wir sind selber zu intollerant um akzeptiert zu werden.
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25.05.2005 20:32 |
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psychaotic
she knows you're worthless
Dabei seit: 25.11.2004
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*raistlin vollkommen recht geb*
die szene ist null tolerant... wenn ich mir schon anhören muss "zieh nächstes mal bitte ne schwarze hose an", da rollen sich mir echt die fußzehennägel hoch. ich glaub inzwischen dass die mehrheit hochgepushtes, modegeiles (die szene hat ihre mode) und arrogantes volk mit ner knallharten hierarchie ist (siehe dresscodes usw). und das halt ich für bullshit. ich für meinen teil hab jedenfalls keinen sonderlichen bock, mich nach ner szene auszurichten, in der mir immer mehr arschlöcher begegnen, die diesen ganzen müll von wegen friedhöfe, depressionen, ich-bin-böser-als-du und so weiter wirklich verinnerlicht haben und dran glauben.
und vorurteile kommen doch immer von irgendwo her... die zieht sich
ja keiner aus der nase...
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25.05.2005 23:57 |
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Leviathan
Geheimer Meister
Dabei seit: 02.11.2004
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Hm, wollte jetzt wieder massenhaft Zitate und nen Riesentext schreiben, aber eigentlich hab ich gar keinen Bock mehr die ganze Scheiße zu diskuzieren deshalb sag ich nur kurz:
FÜR Intoleranz! Nicht leben und nicht leben lassen, um tolerant (bei dem Wort könnt ich echt schon kotzen) sein zu können gibts zu viele Idioten auf der Welt...
Jo Raistlin, gewaltgeile Schläger in der schwarzen Szene, SCHÖN WÄRS!!! Die sind mir nämlich tausendmal lieber als die ganzen "Ich lass mir aufs Maul schlagen und kämpfe für Toleranz"-Schwuchteln!
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26.05.2005 00:14 |
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Cainte unregistriert
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Wenn ich an Szene und (In)Toleranz denke muss ich irgendwie sofort an "Name eines gewissen DJs" und die Kuru denken... aber ebenso ans WGT.
Beides sind gewaltige Modenschauen und auch Ego-Schauen.
Wegen der Musik geht wohl eher der kleinere Teil hin.. der grössere Teil will hin gehen um gesehen zu werden.
Und Mozart.. naja.. ihr wisst ja was ich von ihm halte
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26.05.2005 02:19 |
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sarain
[Hüpfboje]
Dabei seit: 13.10.2004
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Zitat: |
Original von ^*b|utêge|*^
*raistlin vollkommen recht geb*
die szene ist null tolerant... wenn ich mir schon anhören muss "zieh nächstes mal bitte ne schwarze hose an", da rollen sich mir echt die fußzehennägel hoch. ich glaub inzwischen dass die mehrheit hochgepushtes, modegeiles (die szene hat ihre mode) und arrogantes volk mit ner knallharten hierarchie ist (siehe dresscodes usw). und das halt ich für bullshit. ich für meinen teil hab jedenfalls keinen sonderlichen bock, mich nach ner szene auszurichten, in der mir immer mehr arschlöcher begegnen, die diesen ganzen müll von wegen friedhöfe, depressionen, ich-bin-böser-als-du und so weiter wirklich verinnerlicht haben und dran glauben.
und vorurteile kommen doch immer von irgendwo her... die zieht sich
ja keiner aus der nase... |
Kann ich nur voll und ganz zustimmen, die Szene is nunmal intolerant aber da sind alle die so rumlaufen auch selber schuld daran
Ich lauf zwar auch oft schwarz rum aber ich lass jetzt nicht den großen Gruft raushängen, das bin ich nicht
und wenn ich mal nicht schief angeschaut werde dann is das halt so!
Ich kleide mich nunmal nicht so wie viele in der Szene, ok ich trag n Rock und auch Schmuck aber meist is das Alltagskleidung und ich trag nur das in dem ich mich auch wohl fühle und wenn andere ein Problem damit haben, dann haben sie es nunmal!!!
__________________ Rauchen
= Ein Ritual, um böse Geister, wie zum Beispiel Nichtraucher, zu vertreiben.
Leben
= zu 100% tödlich und durch Sex übertragbar.
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26.05.2005 03:19 |
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Impressum
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