Titanic Satiremagazin |
Phabian
Geheimer Meister
Dabei seit: 15.03.2005
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leute das zeug is geil. da kann man nix sagen. muss ich mir auch ma holen...
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05.06.2005 20:46 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Mein Lieblings-Essay von Willi Podewitz aus der Titanic :o)
Von wahren und von falschen Freunden
Der Herbst zieht übers Land. In den Dämmerstunden steigen aus den Straßenpfützen langsam Dunst und Mißgunst auf. Die Tage werden kürzer, weil die Nächte länger dauern und dafür der Vormittag entfällt. Um 15 Uhr wird aufgestanden und zwei Stunden lang geseufzt. Danach trifft man sich in schön bestuhlten Schankstuben, tauscht aktuelle Tagesdepressionen aus, gießt sich Heißgetränke in die Organe und lernt dabei fürs Leben. Denn eine Heißgetränkbestellung ersetzt ein komplettes Persönlichkeitsprofil und hilft, wahre Freunde von falschen Freunden zu unterscheiden: Wahre Freunde bestellen Kaffee, falsche Freunde trinken Tee.
Kluge, charmante und weltgewandte Erdenbürger wissen, daß man Tee nicht einfach so und ohne Not bestellt. Dafür ist Tee nämlich gar nicht vorgesehen.
Tee ist ein Aushilfsgetränk und Anstaltsaufguß und wird nicht umsonst stets da verabreicht, wo man nicht davor flüchten kann: in Krankenhäusern, Schullandheimen und in England.
Tee macht blaß und rothaarig, schmeckt nach infizierten Atemwegen, nach Bettpfanne, Wandertag und Küstennebel und drückt zudem noch mächtig auf die Blase. Ein typischer Teetrinker frequentiert ausgiebig die Aborte und wirkt immer irgendwie entleert. Ein leerer Blick, ein leeres Wort, dann rennt er wieder zum Abort. Tee-Liebhaber sind genau wie ihr Getränk: Man muß sie ziehen lassen.
Von Tee-Aposteln wird immer wieder gern behauptet, daß Kaffee so furchtbar gesundheitsschädlich sei: Nun, das stimmt, aber schließlich schadet das ganze Leben der Gesundheit, und da muß sich der Mensch seiner Umwelt anpassen.
Künstlich gesundgetrunkene Tee-Körper leiden nämlich an Schadstoffarmut und werden von allen einreisenden Krankheitskeimen umgehend überfremdet.
In einem kaffeegeschulten Organismus dagegen sind Schadstoffe keine Fremdkörper, sondern werden im Gegenteil von allen anderen dort bereits anwesenden Schadstoffen fröhlich begrüßt und klaglos integriert. Teetrinker sterben an der eigenen Gesundheit.
Kaffeetrinker sind entschlossene, widerstandsfähige Persönlichkeiten, die immer brav ihr Koffein getrunken haben. In öffentlichen Schanklokalen gefallen sie durch spontane Entscheidungen und unmißverständliche Getränkewünsche.
Teetrinker prahlen mit Expertentum, müssen immer erst eine lange Liste absurder Tee-Mischungen durchhecheln und gutgelauntes Kneipenpersonal mit den unmöglichsten Spezialbestellungen anöden. Manche Teesortennamen klingen wie Geschlechtskrankheiten, andere wie Automarken, Pflanzenschutzmittel, Kinderbuchtitel oder Sprechübungen für Schauspieler. Wer einmal einen "China Yunnan Flowery Orange Pekoe Black" bestellt hat, wird vom Service-Personal zu Recht gemieden und muß fürderhin zu Hause trinken.
Teetrinker wohnen in schlecht gelüfteten Zimmern mit Holzdecken und Hochbetten, wo man auf dem Fußboden sitzen muß und vergilbte Wandposter von philosophierenden Indianerhäuptlingen anstarrt. Die treffendste Teesorten-Sammelbezeichnung wäre daher "Assam Indianerposter" oder auch "Darjeeling Dringend Durchlüften".
Teetrinker werden allmählich einsam, weil sie ihren Besuchern niemals zuhören. Sie können sich immer nur darauf konzentrieren, ihren Teebeutel auszuwringen und mit erstarrter Marmor-Miene ungerührt den Kandis klumpig zu quirlen.
Dann laufen sie nervös aus dem Zimmer, um in abgebeizten Oma-Küchenschränken zwischen rostigen Tee-Eiern und verbeulten Blechsieben nach Tröpfchenfängern und Stövchenkerzen zu fahnden. Den größten Teil ihres Lebens verbringen sie mit Suchen, den Rest mit Umrühren; da bleibt kein Platz für Freundschaften.
Wahre Freunde tragen T-Shirts mit der Aufschrift: "Tee ist kompliziert und schmeckt scheiße!" Sie trinken regelmäßig Kaffee und rauchen ganz viele Zigaretten.
Gute Freunde sind immer Raucher. Nichtraucher sind Trübtröten mit desolaten Themen-Arsenalen, die überall das Fenster aufreißen, das Gesundheitsministerium zitieren, Krebsraten runterbeten und Rauch-Besuch auf den Balkon verbannen. Die meisten Raucher sterben nicht an Krebs, sondern erfrieren auf Balkonen.
Nichtraucher lassen sich aus lauter Eitelkeit zweimal pro Woche die Lunge röntgen und vertreiben sich die langen Winterabende mit eitlen Lungen-Dia-Shows.
Gute Freunde aber haben schlechte Lungen und spucken sich morgens gegenseitig einen ansehnlichen Auswurf in die Waschbecken.
Nichtraucher dagegen bleiben Nicht-Freunde und gehören in ein kaltes, zugiges Abteil gesperrt. Zusammen mit Teetrinkern. Da können sie stundenlang die Fenster aufreißen, Tröpfchenfänger tauschen und sich gegenseitig bitten, nicht zu rauchen; außerdem gerät man nicht in Gefahr, sie versehentlich mit guten Freunden zu verwechseln.
Die besten Freunde sind natürlich immer alte Freunde, denen man ansieht, daß man sich viel mit ihnen beschäftigt hat. Richtiggehend zerfleddert und abgegriffen müssen sie aussehen, mit Kaffeeflecken am Hemdkragen und Brandlöchern in den Fingerkuppen. Davon kann man nie genug haben, und man sollte beizeiten überlegen, eine "Alte-Freunde-Tauschbörse" einzurichten oder auch ein "Alte-Freunde-Antiquariat", wo stets ein großer Posten bereits benutzter Freunde in den Regalen hockt und auf die Kundschaft wartet.
Teetrinker und Nichtraucher wären als langweilige Ladenhüter verpönt, würden in Kartons verpackt, in Garagen aufgestapelt und schließlich ganz vergessen werden.
Und nur an stillen Winternachmittagen, wenn man zufällig an solchen Garagen vorbeikäme, würde man sie hören, wie sie mit ihren Tauchsiedern hantieren. Man vernimmt das gedämpfte Klappern polierter Porzellantäßchen, hört Tee-Uhren rasseln und zieht fröhlich pfeifend, aber kopfschüttelnd seiner Wege, trifft sich mit guten Freunden, trinkt Kaffee, raucht Zigaretten und wartet gemeinsam auf den Sommer.
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06.06.2005 10:33 |
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bunnahabhain unregistriert
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Ich bin also ein falscher Freund. Schade.
*bekennender Teetrinker und Nichtraucher*
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06.06.2005 10:53 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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bin auch nichtraucher und trinke tatsächlich manchmal Tee
lustig isser trotzdem. Die besten Freunde sind einfach die, denen man ansieht, dass man sich viel mit ihnen beschäftigt hat, was ein wahrer Satz
Allerdings bin ich exzessiver Kaffeetrinker, als Grafiker MUSS man das sein *ggg*
Der Eulenspiegel ist übrigens auch superempfehlenswert, wenn auch sein Witz nicht so radikal wie der der Titanic ist.
Grüßli
xyrill
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06.06.2005 11:17 |
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hab mir des geile merkel shirt aus dem shop bestellt is total geil....! *freu* naja
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Wie ein Qaudrat in einem Kreis, eck ich immerwieder an, obwohl ich doch schonlange weis, das ich niemals ändern kann, was sich niemals ändern wird, weil das schlechte immer blebt, und auch die Sonner wieder scheint....
Doch der schmerz ist zuckersüß, und irgendwie auch so vertraut......
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06.06.2005 12:07 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
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und diese aktion war auch geil:
"Und selbst wer das Magazin nicht regelmäßig liest, kennt einige der medienwirksamsten Aktionen der 'Titanic'. Zum Beispiel den Auftritt des Redakteurs Bernd Fritz bei "Wetten dass...?" 1988, der sich mit falschem Namen dort einschmuggelte und wettete, Buntsifte am Geschmack erkennen zu können. Nachdem ihm die Wette scheinbar gelungen war, enttarnte er sich. Die Auflösung des Betrugs war simpel, er hatte unter dem Rand der nicht dicht schließenden Brille hindurchgeguckt."
quelle: www.visons.de
__________________ .SUBAGE [Postpunk Wave Indie] @ facebook
SUBAGE @ bandcamp
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06.06.2005 14:17 |
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Phabian
Geheimer Meister
Dabei seit: 15.03.2005
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was ist jetzt mit rauchenden teetrinkern. ich mein ich bin auch bekennender teetrinker, und bei mir vergrht eigendlich kaum ein tag ohne mindestens 2 kannen. aber ich bin raucher. was soll ich jetzt tun? bitte liebe frau Dr. Sommer. helfen sie mir!!!
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06.06.2005 15:08 |
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*lol*
Ich habe mich schon des Öfteren mit Partei-Mitgliedern unterhalten (u.a. auf dem Abwärtskonzert in Heidelberg).... und muss sagen die sind alle total cool und verrückt. die kamen in anzug und krawatte auf ein punkrock konzert... nur geil... Rod von den Ärzten hat sie sogar persönlich von der Bühne aus gegrüßt!!
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04.07.2005 18:24 |
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