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Oma Hardcore im God Mode |
NineBerry
Inquisitor-Meister
Dabei seit: 28.02.2005
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http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultu...,385454,00.html
Sie lieben es, wenn die Zombieköpfe platzen, sie hassen Zensur, sie wollen gute Geschichten, sie geben eine Menge Geld für Games aus - und die Industrie ignoriert sie. SPIEGEL ONLINE hat mit Hardcore-Gamern jenseits der Sechzig gesprochen, der Zielgruppe der Zukunft.
Helge Tantzscher spielt an seinem Flügel gern Chopin. Er hat 300 Opern auf Video, sein Lieblingsautor ist Thomas Bernhard. Abends sieht sich der 65-jährige Rentner mit seiner Frau die Tagesschau an. Und dann schaltet er eine seiner drei Spielkonsolen ein und fängt an, Zombieköpfe platzen zu lassen.
Tantzschers momentaner Favorit ist "Resident Evil 4". Das ziemlich blutige Horrorgame hat er schon neunmal durchgespielt, aber auch "Doom 3", "Splinter Cell" und "Metal Gear Solid". Der Diplomsoziologe gehört zu einer Gruppe, die in den Schlachtplänen von Politikern und Spieleindustrie nicht vorkommt: Ältere Menschen, die Videospiele spielen.
Dabei sind die, zumindest in den USA, gar keine kleine Gruppe mehr. Die Entertainment Software Association veröffentlichte kürzlich Zahlen, denen zufolge 19 Prozent aller Amerikaner über 50 Jahre regelmäßig am PC spielen. In Deutschland sind nach Zahlen, die SPIEGEL ONLINE vorliegen, immerhin schon acht Prozent der Gamer über 40, bei PC-Spielen sind es sogar 13 Prozent.
Tantzscher, der Mitte der Neunziger mit "Tomb Raider" anfing, fühlt sich mit seinem Hobby ein bisschen alleingelassen. Wenn er in Internetforen mit anderen Fans über Spiele diskutiert, verheimlicht der sein 65-Jährige sein Alter. Denn wenn er das preisgibt "werden die andern gleich ganz befangen." Er komme sich vor "wie ein Exot", sagt er. Mit seinen gleichaltrigen Freunden und Bekannten kann er über das Thema nicht sprechen, "wenn ich da was erzähle, kucken mich die Leute scheel an." Dabei würde er gerne mal jemand finden, mit dem er zum Beispiel "über die wunderschöne Musik" reden kann, die David Lynchs Hauskomponist Angelo Badalamenti für das Spiel "Fahrenheit" geschrieben hat.
In den USA ist man schon weiter. GeezerGamers.com zum Beispiel ist ein Internetforum, das sich speziell an "reife" Spielefans wendet. "Wir haben Kinder, Ehefrauen, Exfrauen, Hypotheken und Kombinationen davon", heißt es in der Selbstbeschreibung, "und wir lieben ein gutes Game". Bei einer internen Umfrage kam heraus, dass die meisten zwar zwischen 30 und 40 sind - etwa sieben Prozent sind aber älter als 45, immerhin vier Prozent über 51 Jahre alt. Die ältesten der 4500 Mitglieder sind weit über 60. Gestandene Ehepaare verabreden sich in den Foren zu Onlinedates, um sich gegenseitig bei "Halo 2" mit Laserwaffen zu beharken.
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Barbara St. Hilaire und Helge Tantzscher allerdings wollen keine Therapie-Spiele - nur bessere. "Ich würde mir Spiele wünschen, die mehr in die Tiefe gehen", sagt Tantzscher, "im großen und ganzen wiederholt sich das immer." Was nicht heißt, dass ihm das Ballern in "FarCry Instincts" keinen Spaß gemacht hätte, "dadurch, dass man ja in die Figur hineinschlüpft" gäbe man sich eben auch mit einer weniger ausgefeilten Story zufrieden, "aber das Potential dieses Mediums ist längst noch nicht annähernd realisiert." Seine Frau, die nur am PC spielt, ist da anders - wenn ihr Gatte in einen interaktiven Film einsteigt, spielt sie währenddessen Tetris-ähnliche Geschicklichkeitsspiele.
Barbara St. Hilaire sagt über die Spiele, die sie schätzt: "Ich mag eine gute Geschichte, und wenn es auch den Geist fordert." Das hochgelobte Adventure "Fahrenheit", das genau das versucht, hat sie aber frustriert: "Ich fand die Geschichte toll, aber das Ende war so enttäuschend. Und die Bedienung hat mich in den Wahnsinn getrieben". Helge Tantzscher sieht das genauso.
Mit der oft kritisierten Gewalt in Games haben beide keine Probleme. "Manchmal amüsiert mich das sogar," sagt der Soziologe Tantzscher, "wenn ich gut treffe und dann so ein Kopf explodiert." Seine Frau sei da anders, "die kann das nicht sehen." Barbara St. Hilaire dagegen hat absolut nichts gegen ein gutes Gemetzel. Sie liebt zum Beispiel "God of War" - ein Spiel, das in Deutschland gar nicht erst auf den Markt kam, weil man davon ausging, dass es keine Jugendfreigabe erhalten würde - Oma Hardcore versucht sich gerade an der schwersten Spielstufe, dem "God Mode". Tantzscher hat sogar "Manhunt" durchgespielt, ein extrem brutales Spiel, das in Deutschland verboten ist. "Die indizierten Titel hole ich mir in Österreich", sagt der Opernfan. Das deutsche Zensurgebaren sei "idiotisch". Erwachsene wollen sich eben nicht vorschreiben lassen, wie sie ihre Freizeit verbringen dürfen.
Und bei aller Begeisterung für klassische Musik und gute Literatur - Spiele könnten eben etwas, was andere Medien nicht schafften, sagt Tantzscher, der vor allem Gruseliges wie die Horrorserie "Silent Hill" liebt: "Beim Spielen habe ich manchmal eine Gänsehaut. Das passiert mir mit einem Buch nicht."
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von NineBerry: 18.11.2005 14:18.
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18.11.2005 14:18 |
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Karzinom
Geheimer Meister
Dabei seit: 03.01.2005
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nett...
erinnert mich irgendwie an den mittlerweile 70jährigen, der seine komplette familie (frau, sohn, schwiegertochter, enkelin) mit diablo2 infiziert hat, und der teils 2 charaktere gleichzeitig in den battle.net top10 hatte. mit so viel zeit geht das ja...
__________________ äch bän wieder da!
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20.11.2005 11:43 |
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goregoth
Geheimer Meister
Dabei seit: 19.11.2005
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schon wieder so ein schwachsinn^^
oh ja splinter cell
is ja voll bloodgoremäßig krass
und doom 3 so realistisch...täglich die zombis an der tanke vor einem in der schlange wer kennt das nicht^^
__________________ sind wir nicht alle ein wenig
TOTAL FUCKING DARKNESS
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20.11.2005 12:06 |
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NeoDC
Geheimer Meister
Dabei seit: 10.10.2005
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Also so will ich meine rente auch verbringen
Hoffentlich kann ich mir dann aber noch eine konsole leisten bzw. existiert diese welt noch
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20.11.2005 17:40 |
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Also ich find die Oma cool so eine häät ich auch gern
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20.11.2005 17:53 |
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lol.. welcher Zocker hätt nicht gern so ne Oma
bei den langweiligen Familienfesten erzählt sie vielleicht von ihrem letzten Oma-Clan Match gegen irgendwelche Kinder
__________________ Hilfe, ich sehe schon Rosa-Elefanten
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22.11.2005 19:05 |
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tjo, wieso nich, jeder soll tun was ihm spaßmacht.
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Zitat: |
Original von Judas
Deinen Nazischeiß kannst du dir übrigens in deinen Bauernarsch schieben, ich lass mir ja viel gefallen aber sone Scheiße kannst du dir am Zürcher Stammtisch mit deinen neuen eidgenössischen Homies liefern, jedoch nicht mit mir. |
Ich frag mich bis heute was für Homies Judas meint, ich hab fast nur SpäMies!
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22.11.2005 20:57 |
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Impressum
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