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Zum Ende der Seite springen 20 Jahre nach Tschernobyl
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plushy plushy ist weiblich
persona non grata


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Dabei seit: 14.07.2005

20 Jahre nach Tschernobyl Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

26. April 1986 - Ich spare mir die ganzen Infos, ich denke, dass jeder weiß, um was es geht.

Was mich interessieren würde, zumindest von den paar Leuten, die alt genug sind sich daran zu erinnern, ist die Frage wie ihr diese Katastrophe damals erlebt habt. Wie seid ihr, sind eure Familien damit umgegangen? War das weit weit weg oder war es ein Thema in eurem Leben? Dieser Unfall ereignete sich einen Tag vor meinem 11. Geburtstag und dementsprechend war das alles für mich schwer zu verstehen. Ich kann mich aber gut daran erinnern, dass es mich sehr beschäftigt hat und ich sogar teilweise Panik hatte, irgendwas zu essen, was aus dem eigenen Garten kam (klar, gekaufter Salat ist bestimmt nicht belastet...) ich hab meine Eltern damit wahnsinnig gemacht, dass man alles furchtbar oft und viel abwaschen muss (mich inklusive). Aber naja, für meinen kindlichen Geist war das alles irgendwie nicht zu begreifen, auch wenn lange Zeit in Schule und Medien kein anderes Thema so wichtig war und so viel Aufklärung betrieben wurde.

Seid ihr euch noch dieser Katastrophe bewusst? Hat irgendwer in letzter Zeit, Infos über das Leben heute in Tschernobyl gelesen? Jetzt die Frage an die Jungen hier: Gibt es dieses Thema in irgendeiner Weise noch an den Schulen?

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blah, blah...
12.04.2006 12:49 plushy ist offline Beiträge von plushy suchen Nehmen Sie plushy in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie plushy in Ihre Kontaktliste ein
Pagan Pagan ist männlich
[ vivere militare est ]

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Dabei seit: 02.12.2004

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Mhm - ich kann mich erinnern. Aber war für mich damals groß kein Thema *was mich heute wundert* ...

Komisch an der Sache war aber. Meine Familie in Frankreich [ Raum Lothringen ] haben uns immer ausgelacht, weil wir beim Salat und so halt langsam machten. Haben es heruntergespielt. Aber paar Monate hinterher, war die Vorsicht bei den Lebensmitteln dann in Frankreich auch aktuell.

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SUBAGE @ bandcamp

12.04.2006 12:54 Pagan ist offline Homepage von Pagan Beiträge von Pagan suchen Nehmen Sie Pagan in Ihre Freundesliste auf
Norja Norja ist weiblich
Geheime Meisterin


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Dabei seit: 02.01.2005

RE: 20 Jahre nach Tschernobyl Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von plushy
Jetzt die Frage an die Jungen hier: Gibt es dieses Thema in irgendeiner Weise noch an den Schulen?

Als wir ein AKW besucht haben, haben die uns da erzählt, was damals genau passiert ist in Tschernobyl und warum ihr AKW sicher ist und sowas dort nicht passieren kann.
In der Schule selbst wurd's nicht angesprochen.
Vor einigen Jahren... glaub am 10. jahrestag... wurd's mal in der Sendung mit der Maus besprochen. Und in der Familie haben wir dann auch drüber geredet.
Vor 1-2 (3-4?) Jahren hab ich mal ne Sendung über die Menschen in Tschernobyl gesehen... dass sehr viele Krebs haben und einige haben von der Katastrophe erzählt, wie sie sie erlebt haben.
Da ich ein 86er Jahrgang bin wurd das in meiner Klasse auch öfter mal als Hänsel-Methode angewandt... von wegen einer hätte damals zu viel Strahlung abbekommen, was seine Entwicklung geschädigt hätte oder sowas. Ist also nicht in Vergessenheit geraten, das Thema.

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Drink up me hearties yo ho!
12.04.2006 13:03 Norja ist offline E-Mail an Norja senden Beiträge von Norja suchen Nehmen Sie Norja in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Norja in Ihre Kontaktliste ein
Abtreter Abtreter ist männlich
Schwaflibus everytimus sinnlosicus


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Dabei seit: 06.07.2005

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Es ist erstaunlich, wie wenig bei uns in Ossiland davon bekannt wurde, wo es doch um unsere "Waffenbrüder" ging, die wir ach so sehr zu schätzen hatten.
Letztendlich erfuhren wir aus dem ARD oder ZDF davon. Dann wurde es auch offiziell bei uns als Katastrophe bekannt, aber heruntergespielt. Später gab es tatsächlich noch Spendenaufrufe, aber leider war ich einen Tick zu jung, um das ganze Drama mitzubekommen.

Wen ein paar Einblicke in das Gebiet interessieren, klicke mal hier und sehe unten Chapter 1 - sonstwas durch.
Es hielt sich eine Zeitlang recht hartnäckig das Gerücht, die Seite inkl. Bilder wär ein Fake, ich finds dennoch bewdrückend, was da an Bildern geboten wird...


Treter

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Schlussklausel vor der Werbung:
Forenbedingte Pseudoschlammschlachten trage ich nur per PN unter Berücksichtigung des Beibehaltens aller zur sinnvollen Klärung des Sachverhaltes notwendigen Sachlichkeit aus.



12.04.2006 13:14 Abtreter ist offline E-Mail an Abtreter senden Homepage von Abtreter Beiträge von Abtreter suchen Nehmen Sie Abtreter in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Abtreter in Ihre Kontaktliste ein
VigilNoctis VigilNoctis ist weiblich
MODernisierte Irre


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Dabei seit: 19.10.2004

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Ich hab damals auch fast nix mitbekommen. War auch viel zu jung.
Trotzdem bestand natürlich der Informationsmangel - zudem wir in einer Gegend weit entfernt von Westfernsehen lebten - damals liebevoll das Tal der Ahnungslosen genannt zwinkert

Dafür werden heute noch die in Polen oder an der polnischen Grenze angeboteten Pilze nicht gekauft - es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass sie aus verstrahlten Gebieten stammen und immernoch schädlich sind. Aber davon habe ich erst recht keine Ahnung...

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People are more violently opposed to fur than leather because it's safer to harass rich women than motorcycle gangs.

The single biggest problem with communication is the illusion that it has taken place. - George Bernard Shaw

My opinions may have changed, but not the fact that I am right. - Ashleigh Brilliant

Just remember: if the world didn't suck, we'd all fall off.

12.04.2006 13:33 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
Spezies 242 Spezies 242 ist männlich
Geheimer Meister


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Dabei seit: 14.02.2006

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Moin,

vermutlich bin ich hier der einzige, der sozusagen "hautnah" das Zeug mitbekommen hat. Ich bin nämlich in Kiew geboren. Diese Stadt liegt ca. 100 km Luftlinie von Tschernobyl entfernt. Zur Zeit der Katastrophe war ich sieben Jahre alt. Ich habe nur einige Erinnerungen an die Zeit, den Ausmaß des Zwischenfalls konnte ich aufgrund des Alters nicht voll begreifen:

Uns hat man natürlich nicht sofort von der Katastrophe berichtet. Es geschah, glaube ich, erst Wochen später. Auch dann gabs es Disskussionen um Wahrheitsgehalt der Nachrichten. Es war wohl so ähnlich, wie in den neuen Bundesländern.

Soweit ich es mitbekommen habe, durften nach dem Vorfall die Kinder in Westeuropa nicht in den Sandkasten, man sollten nicht alles essen usw., bei uns gab es sowas natürlich nicht. Das Leben ging wie gewohnt zunächst weiter. Ich kann mich nicht errinnern, dass es irgendwie "Ausgangssperren" gab oder bestimmte Lebensmittel nicht gegessen werden durften (Salat hat bei uns ehe niemand gegessen, sondern es waren die Grundnahrungsmittel im Vordergrund). Erst später haben die Kinder in der Schule wöchentlich eine Packung Milch als "Gesundheitsverpflegung" bekommen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass die Landwirtschaft irgendwelche Auflagen bekommen hat, dass die verseuchten Produkte nicht an die Menschen gelangen.

Allgemein herrschte bekanntlich Konsumgütermangel, was sich auch auf die Lebensmittel bezog. Meine Eltern hatten deshalb außerhalb von Kiew einige Grundstücke, wo sie diverses Obst, Gemüse und sogar Federfieh züchteten. Diese Grundstücke waren ca. 60. km Luftlinie von Tschernobyl entfernt. Diese Lebensmittel waren trotz des Vorfalls eine wichtige Nahrungsquelle und wurden gegessen.

Viel schlimmer ist die Erinnerung an die damalige Katastrophenbeseitigung. Es wurden nämlich unmittelbar nach der Katastrophe freiwillige Helfer gesucht, die in Tschernobyl bei Aufräumarbeiten helfen sollten. Die Strahlungsschutzmaßnahmen für diese Leute brauche ich nicht zu erwähnen. Die Aufenthaltsdauer in kritischen Bereichen des Reaktors war überzogen. Man kann nur ahnen, wieviele Leute von diesen Helfern (heute noch) schwer krank sind.

242 (mit einem strahlenden Grinsen grosses Grinsen )

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:: My black is (much) blacker than your black ::
12.04.2006 15:45 Spezies 242 ist offline E-Mail an Spezies 242 senden Beiträge von Spezies 242 suchen Nehmen Sie Spezies 242 in Ihre Freundesliste auf
plushy plushy ist weiblich
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Dabei seit: 14.07.2005

Themenstarter Thema begonnen von plushy
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Zitat:
Original von Spezies 242
242 (mit einem strahlenden Grinsen grosses Grinsen )


Junge, Junge, das nenn ich schwarzen Humor...

Es ist ja echt erschreckend, auch wenn man sowas irgendwie erwartet hat, zu hören, dass die Menschen, die unmittelbar betroffen waren, nicht geschützt, sondern künstlich dumm gehalten und regelrecht verarscht wurden.

Das mit der Milch hat mich stutzig gemacht. War nicht gerade das auch so ein riesen Problem, dass bergeweise Milchpulver verstrahlt war und man nicht wusste, wohin mit dem Klump? Irgendwie erinnere ich mich schwach daran.

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blah, blah...
12.04.2006 15:51 plushy ist offline Beiträge von plushy suchen Nehmen Sie plushy in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie plushy in Ihre Kontaktliste ein
VigilNoctis VigilNoctis ist weiblich
MODernisierte Irre


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Dabei seit: 19.10.2004

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Im Online-Spiegel vom 9.April steht:

"Sie [Kathrin Göring-Eckardt, die grüne Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags] stammt aus Thüringen und erinnert sich noch gut an die Regale, die plötzlich voll waren mit Obst und Gemüse, das im Westen keiner mehr kaufen wollte. Im Osten allerdings auch nicht. "Wir wussten doch alle Bescheid." Auf der Straße, unter Freunden und in der Kirche flüsterten sich die Menschen die Warnhinweise von drüben zu. Den liegen gebliebenen Salat verteilte die DDR-Führung in Schulen und Kindergärten."

ganzer Artikel

Ich wage zu behaupten, dass die Zustände nicht besser wurden, je weiter man in den Osten Europas kam...
Man wußte also leider sehr wohl, "wohin mit dem Klump"...

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12.04.2006 15:58 VigilNoctis ist offline E-Mail an VigilNoctis senden Homepage von VigilNoctis Beiträge von VigilNoctis suchen Nehmen Sie VigilNoctis in Ihre Freundesliste auf
Consciously Consciously ist männlich
Ritter der Sonne


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Dabei seit: 23.11.2005

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Ich habe von dem Vorfall in Tschernobyl nur von den Nachrichten mitbekommen. Ich habe mich zwar schon ziemlich genau informiert was da gewesen ist, aber so richtig diskutiert habe mich mit meinen Eltern oder meinen Freunden darübner nicht. Aber ich finde es schon irgendwie krass dass die Staaten die "kilometerweit" Entfernt sind ehr beschützt werden und auf die Gefahren der Seuche hingewiesen werden als Diejenigen die quasi unmittelbar in der Nähe wohnen. Bleibt zu hoffen, dass bei uns die Akw's so sicher sind dass so etwas nicht passieren wird. Aber ausnahmen bestetigen bkanntlich die Regel. Aber auf diese Art von "Regel" kann ich gerne verzichten

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Das Bewußtsein bestimmt das Sein

Alfred Selacher (*1945)




Durch mein Körper tödlich das Gifte fließt,
das mir bis zum Kopfe schießt.

Die Atmung schwer, die Blicke leer,
hab keine Angst gib mir mehr.

Freuend kein Ende ich vor Augen seh,
so dass ich ewig neben dir steh.

Doch sehe ich dass du mir hilfst,
weiß ich das du mich nicht willst.
12.04.2006 16:18 Consciously ist offline E-Mail an Consciously senden Beiträge von Consciously suchen Nehmen Sie Consciously in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Consciously in Ihre Kontaktliste ein
hrabnarwen
Groß-Pontifex


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Dabei seit: 23.10.2004

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ich war "schon" 20 damals
und es hat mich doch sehr verunsichert

ich war grad in der Ausbildung, und wir haben im Betrieb und in der Schule schon davon gesprochen
und natürlich die Nachrichten verfolgt

ganz ganz bös fand ich ne Sendung über die Ersthelfer dort
weiß nimmer ob das noch im gleichen Jahr oder erst später kam
von den Ersthelfern sind viele gestorben weil sie ungenügend geschützt waren
Worte dafür zu finden, gelang mir schon damals nicht

einerseits musste was getan werden
musste "bereinigt" werden was konnte
andererseits opferte man Menschenleben um andere Menschenleben zu erhalten


wenn ich das oben les, dass die Menschen dort von Obst und Gemüse leben mussten, das nur 70 km vom Unfallort angebaut wurde, könnt ich heulen...

ich versteh auch nicht, wie die deutsche Regierung sich nun mit dem Gedanken trägt die GKNs weiterlaufen zu lassen
bzw. ich versteh schon, dass da Geld eine große Rolle spielt
aber was ist Geld gegen Leben?

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alles fließt...
12.04.2006 17:13 hrabnarwen ist offline Beiträge von hrabnarwen suchen Nehmen Sie hrabnarwen in Ihre Freundesliste auf
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