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Zum Ende der Seite springen Buch über die 52 deprimierendsten Songs aller Zeiten
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Buch über die 52 deprimierendsten Songs aller Zeiten Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Quelle: yahoo: http://de.news.yahoo.com/30052006/3/laqu...ngs-zeiten.html


«Toxische Metaphern» - Die 52 deprimierendsten Songs aller Zeiten



Berlin (dpa) Die britische Band The Cure liebt Molltonarten wie Samuel Beckett die Sinnlosigkeit. Dementsprechend apokalyptisch und urwüchsig sei deshalb der Sound der Gruppe, meint Tom Reynolds, und er muss es wissen. Schließlich hat er sein Gefühlsleben monatelang mit dem CD-Spieler strapaziert.

Der US-Musiker und Schriftsteller suchte die deprimierendsten Songs aller Zeiten, und er hat in der dumpfen Düsternis schleppender Akkorde und hallender Gewölbe reiche Beute gemacht. Als Ergebnis liegt sein Band «I hate myself and want to die» (Ich hasse mich und will sterben) vor, eine Art Anatomiebuch der musikalischen Melancholie. Dabei lag besonders der Weg zur britischen Band The Cure nahe, liefert deren Kopf Robert Smith doch seither vorzugsweise Soundtracks für einsame Fahrten mit ungewissem Ziel durch die diffusen Schemen zähen Herbstnebels.

Zum Beleg zitiert Reynolds aus dem Vokabular des Titels «Prayers for Rain» (1989), der durchaus als charakteristisch für die Band gelten kann: «zerschmettern, ersticken, freudlos, verwüstet, niederdrücken, müde, zerbrechen». Nun brauche man nur noch die Pronomen «ich» und «du» sowie ein paar Konjunktionen einzufügen, und schon habe man ein Lied aus «aschfahlem Bildmaterial und toxischen Metaphern». Musikalisch übrigens lasse sich der niederschmetternden Klangcollage durchaus etwas abgewinnen, schließlich arbeite die Band hoch professionell, lautet Reynolds kollegiales Lob. Besonders eine Klavierschleife habe es ihm angetan, sie erinnere an Nachtigallen, die gegen eine Mauer fliegen.

Es sei gar nicht so leicht gewesen, den deprimierendsten Cure-Song herauszuhören, klagt er allerdings, «das ist nämlich so ungefähr so, als wolle man aus einem Heuschreckenschwarm seine Lieblingsheuschrecke auswählen: Man hat eine große Auswahl, aber kommt es überhaupt darauf an?»

Sein Kapitel «Sie hasst mich, ich hasse sie» beginnt der in Los Angeles lebende Autor mit einer nicht minder schwungvollen Abhandlung über den ewigen Klassiker «Love will tear us apart» (1980, Die Liebe wird uns auseinander reißen) der Post-Punk-Band Joy Division. Das Lied stehe an der Spitze einer «gigantischen Ansammlung von Songs über Liebe, die nicht mehr ist, was sie sein soll.» Auch Sänger Ian Curtis er brachte sich in jungen Jahren um fühlt in dem Song allenfalls noch Widerwillen für seine Frau Deborah. Weil auch die Band selbst im Bann dieser schweren Trübseligkeit stehe, vergesse sie völlig, zwischendurch mal die Melodie zu wechseln.

Ähnlich zugespitzt und voll schwarzen Humors sind die weiteren Beispiele der fast 300 Seiten starken Depri-Auswahl, durch die sich glücklicherweise niemand ganz alleine hindurchzuschleppen braucht: Die Illustratorin Stacey Early hat den Kapiteln mit dünnem Strich jeweils ein kleines morbides Mädchen vorangestellt, das sich mal vom Bahnsteig stürzen, dann mit Tabletten vergiften oder mit dem Gasherd in die Luft sprengen will. Ähnlich festen Halt, um zwischendurch Luft zu holen, bieten die Kapitelüberschriften: «Ich blase Trübsal, also bin ich», «Ich erzähle eine Geschichte, die keinen interessiert», «Wenn ich über Drogen singe, wird man mich ernst nehmen», und so fort.

Die Liste der prominenten Stimmungsmiesmacher ist ausgewogen und umfasst «männliche Heulbojen» wie Barry Manilow, Langweiler vom Schlage eines Phil Collins und Drama-Queens wie Whitney Houston. Besonders deutlich wird Reynolds bei der Analyse der von ihm verhassten Céline Dion, die mit ihrer Version von «All By Myself» (Original von Eric Carmen, 1975) und der dabei eingesetzten «Vokaltheatralik» wohl besonders tiefe Kratzer in seinem musikalischen Empfinden hinterlassen hat. Dion gehe mit einem «wagnerianischen Organ» auf das Lied los, als wolle man mit Kampfhubschraubern auf Fuchsjagd gehen.

Eine kurze Kulturgeschichte deprimierender Songs ist der Sammlung vorangestellt, nebenbei erzählt Reynolds viel über die Bands, wenngleich er sich meist auf Gruppen aus den USA beschränkt. Sein Buch ist trotzdem ein brillant leuchtender Wegweiser durch die pechschwarze Welt der Popmusik.

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Kurzbeschreibung von Amazon:

Kurzbeschreibung
Dieses Buch handelt nicht nur von traurigen Songs, sondern von deprimierenden, und das ist ein gewaltiger Unterschied. Von Songs, die die Laune in den Keller sacken lassen, egal wie gut man sich gerade noch gefühlt hat. Autor Tom Reynolds hat ein Jahr mit der leidvollen Aufgabe zugebracht, die deprimierendsten Lieder von Bands aus mehreren Jahrzehnten zu durchforsten. Das Ergebnis dieser latent selbstzerstörerischen Tätigkeit heißt »I Hate Myself and Want to Die«. Hier sind 52 Lieder versammelt, von Pink Floyd bis hin zu Metallica. Manche Songs waren Nummer-eins-Hits, wie Mariah Careys pathetische Cover-Version von »Without You«, andere wiederum sind Kulthits, die den Mainstream nie erreicht haben. Ob es um Einsamkeit geht, um Drogen oder kaputte Beziehungen – diese Songs ziehen einen garantiert runter! Gut findet Reynolds das nicht unbedingt. Er unterteilt die ausgewählten Songs in repräsentative Kategorien wie »Teenieleiden«, »Ich hasse sie und sie hasst mich« oder »Noch deprimierendere Remakes von Songs, die vorher schon deprimierend waren«, zu denen er das Mariah-Carey-Lied zählt. Bei jedem Lied forscht Reynolds zunächst danach, warum es eine derart deprimierende Wirkung hat. Liegt es an den Umständen ihres Entstehens, an morbiden Moll-Melodien oder herzzerreißenden Texten? Reynolds stützt sich bei seinen Analysen auf prägnante Liedzeilen. Er trifft bei seinen Beobachtungen jedes Mal den Nagel auf den Kopf, und zwar auf eine so gewitzte und urkomische Weise, dass man garantiert laut loslachen muss. Was nicht heißen soll, dass dem Leser das Lachen zwischendurch nicht auch im Halse stecken bleiben kann. Es handelt sich um eine originelle Mischung, die gut ankommt. Die Los Angeles Times schreibt in einer furios-positiven Rezension des Buches: »Reynolds Leiden hat sich gelohnt – für uns Leser!«

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Ich habs mal hier reingestellt, falls es im Schwarzen Humor oder der Gruft besser aufgehoben ist, bitte verschieben. Der Artikel ist zwar irgendwie doof, aber irgendwie wärs mal interessant, das Buch zu lesen...

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Wer ist gerufen, wenn der Mensch verreckt?
Das Insekt! Das Insekt!
Wer ist der Retter und lebt ganz versteckt?
Das Insekt! Das Insekt!
Wer macht das Paradies auf Erden perfekt?
Das Insekt! Das Insekt!
Kri kri kri, kra kra kra
das Insekt ist endlich da
um uns zu erlösen
von allem Bösen -
was wär' der Mensch,
wenn er nicht hätt'
das Insekt, das Insekt?

(Der Plan)

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von inner_conflict: 30.05.2006 18:18.

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