1680 Kalorien zum Frühstück - Light-Food ist was für europäische Weicheier |
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Och ab und zu ist so ein McDonalds-frühstück doch auch was feines ...dann aber richtige Burger und nicht diese pseudo Rühreier *in deckung geh*
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02.08.2006 02:17 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
Themenstarter
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@ Seraphia
nope, da hat messias recht. Der Film ist tatsächlich nicht von M.M., allerdings verwendet er dessen Stilmittel, da hast du recht
Hmm, über Polemik kann man sich wahrscheinlich in diesem Fall streiten. Natürlich spricht "supersize me" eine sehr einfache Sprache, soll ja auch, weil es sollen ihn ja auch alle verstehen, nicht nur die Intellektuellen.
Über Statistiken kann man sich sicherlich auch streiten.
Fakt ist aber, und das haben schon mehrere Gruppen immer wieder als Ergebnis zusammen gefasst, das sich die Anzahl der Fettleibigen, insbesondere Kinder (Fettleibigkeit - Adipositas) seit den 80er Jahren in vielen Ländern (nicht nur in den USA) verdreifacht hat. Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) werden mittlerweile in Europa 2-8% der Gesundheitskosten auf Adipositas verwendet. Gar 10-13% der Todesfälle lassen sich auf A. zurück führen.
Fakt ist auch, dass der Mensch seit den 60er Jahren bei weniger Bewegung an die 600 Kalorien mehr pro Tag zu sich nimmt.
Als Quelle z.B. die Seite der WHO:
Adipositas in Europa
Zitat: |
milch mit 0,01 % fetthaltiger milch und Aspartam bis zum anschlag. |
Klar, die Menschheit lebt von Extremen. Aber nicht ohne Grund sind Hungerhaken das ideale Schönheitsbild (zumindest in der Masse und den Medien) und meiner Meinung nach verdeutlicht dieses Extrem wieder nur das Problem auf der anderen Seite: der Mensch ist rein biologisch auf üppige Zeiten im Wechsel mit Hungerzeiten ausgelegt. Teile der Welt hungern aber nicht mehr sondern betrachten Essen mittlerweile als Zeitvertreib. Die Biologie hingegen stellt sich nicht so schnell um und baut halt eben an.
Der Durchschnittsverbraucher sieht leider nur den lecker-fetten Burger in der direkt auf ihn zugeschnittenen Werbung und konsumiert den Werbeslogan "Scheiß auf Diät! Ich lebe und esse gerne!".
Was dieser Burger aber tatsächlich für seinen Tagesverbrauch bedeutet und was er sich damit auf Dauer gesundheitlich antut (ich spreche jetzt nicht von den Hungerhaken, hauptsächlich Kerle, hier in dieser Runde, die sich drei solcher Burger zwischen die Kiefer schieben können und immer noch wie eine Nähnadel aussehen *g*) das weiß er nicht und freiwillig wird er sich auch nie informieren. Wenn er dann irgendwann mal mit 120 Kilo auf den Rippen rafft "ich habe ja tagtäglich 3000 Kalorien zu mir genommen" ist es eigentlich schon zu spät...
Das macht für mich Werbung, vor allem solch eine agressive, psychologisch wirklich gut durchdachte wie die diverser Fastfoodketten, absolut fraglich und grenzt schon fast an Körperverletzung.
Tja, und dann entwickeln sich so Dinger wie das hier:
Fettsucht - Ein Impfstoff als Schlankmacher
Das ist doch absurd irgendwie... Oder?
Grüßli
xyrill
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 02.08.2006 12:56.
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02.08.2006 12:54 |
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Teroon
Erhabener Ritter
Dabei seit: 08.05.2006
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Fakt ist leider, dass die Menschen viel zu ungesund leben, das liegt zu einem großen Teil auch am Fernsehen und zwar nicht nur an der Werbung. Ich habe vor kurzem mal eine Sudie darüber gelesen, dass Essen im Fernsehen mit einem recht hohen Zeitanteil zelebriert wird und ich rede hier nicht (nur) von den zahllosen Kochsendungen. Allein wenn man sich die ganzen amerikanischen Sitcoms ansieht dann gibt es eigentlich fast keine Folge wo nicht ungesund gegessen wird und das reichlich. Das die Schauspieler dabei oft recht schlank bleiben trägt dann auch nicht dazu bei ein realistisches Bild zu vermitteln.
Dazu kommt eben, dass man wenn man vorm Fernseher oder auch PC sitzt in der Regel schneller isst und zudem noch weniger wahrnimmt wieviel man eigentlich isst.
Was den Impfstoff angeht, so ist das eigentlich ein gute Sache, denn Fettsucht ist in manchen Fällen, genau wie Magersucht, ein psychologisches Krankheitsbild und sollte behandelt werden können. Insbesondere, da gerade bei anstehenden Operationen oft ein schnelles Abnehmen nötig ist. Ein solches Medikament sollte dann aber nicht frei verfügbar sein, sondern nur bei entsprecheder Indikation. Zumal ich bei dem geschilderten Wirkstoff das Problem sehe, dass man zwar viel Essen könnte aber nicht dabei zunimmt, man nimmt aber trotzdem die schädlichen Bestandteile der Nahrung auf und hat somit evt. schneller mit Folgen zu kämpfen (Aterienverkalkung, Mangelerscheinungen etc.). Denn Übergewicht sollte man eigentlich als Warnzeichen verstehen.
__________________ Wer seine Mitte nicht verliert ist unüberwindlich
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02.08.2006 13:40 |
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lunafee
Geheime Meisterin
Dabei seit: 10.07.2006
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Zitat: |
Original von Seraphia
und: hierzulande wird doch der gegentrend ausgelöst! milch mit 0,01 % fetthaltiger milch und Aspartam bis zum anschlag. ob das dann so gesund ist ...
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Hmm, so kann man das auch nicht sagen. Denn auch in den USA gibts sowas. Ich denk eher, dass es einen Trend zu Extremen (gerade in Industrieländern) gibt.
Das heißt, dass es in Zukunft kaum noch "normale" Menschen gibt (nicht als Beleidigung gedacht), sondern nur extrem Dünne oder extrem Dicke.
bussi
__________________ Man kann Engel nicht lieben - sie sind tot!
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02.08.2006 16:35 |
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Seraphia
Geheime Meisterin
Dabei seit: 10.04.2006
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uupsi, gleich mal nen bug gelandet *g* ... finde den stil aber wirklich äußerst vergleichbar... aber mit filmen kenn ich mich auch nicht wirklch gut aus *flöt*
@xyrill:
versteh mich recht, ich schau mir das schon auch an - und finde es spooky - oder lese Artikel wie den Spiegelartikel... aber mir ist das alles etwas zu ... hmmm ... eindimensional!
- der mensch neigt zu extremen - wie auch diese Ernährungsexpertin sagt - kann gut sein, dass die neuen menues eine zeitlang gut ankommen, als neues extrem. sie müssen sich aber erstmal auf dauer auf dem markt behaupten...
- filme wie supersize me z.B. zeigen aber nur eine Seite der Medaille - und man sucht dann auch nur einseitig nach der Bestätigung dieser Thesen... :
ja, gerade übergewicht und adipositas nehmen zu.
aber Essstörungen wie Anorexia und Bulimie nehmen ebenfalls zu - haben sich in den letzten Jahren verdreifacht. vielleicht werden die Kids dicker - tatsächlich sind aber 24,5% der 18-25jährigen mit einem BMI unter 19 eher am verhungern (daten gibts beim statistischen bundesamt und ich hab eine studie hier irgendwo rumfliegen, kann ich dir gern zeigen, wenn ich sie wieder finde in meinem chaos... ).
- etwa ab 50 wird übergewicht desöfteren zum problem, richtig. Aber zu sagen: böse werbung und die leute essen soviel und so gerne wie oma und opa (und haben im gegensatz zu diesen auch zugang zu essen), aber bewegen allenfalls noch die Finger an der tastatur ist m.e. wirklich nicht alles. (mal abgesehen davon, dass der stoffwechsel langsamer wird und die nachkriegsgeneration ein anderes Verhältnis zu essen hat)
z.B. ist gerade adipositas eine echtes problem der Unterschicht, ich glaub das verhältnis zur mittelschicht ist 6 oder 7 zu 1, und häufig auch ein folgeproblem von jojoeffekten und diätenwahn! das verhältnis zum essen ist einfach sehr gestört.
- summasumarum: die Essstörungen sind insgesamt (!!) ein echtes problem, nicht nur adipositas und übergewicht, die gerade trendmäßig gefeatured werden.
woran liegts?
zu wenig bewegung? ja.
irreführende Werbung? jain. jeder der sich mal mit essen beschäftigt hat, weiß, was beispielsweise fett bewirkt. wenn es mich interessiert, kann ich mich schlau machen. wenn ich blind bleiben will, bleibe ich eben blind und beeinflußbar. die freiheit des einzelnen...
aber dazu kommen noch punkte wie: essen als positiver verstärker seit der kindheit, essen als gemeinsames ritual mit freunden, essen als ablenkung von frust, essen aus langweile usw. nicht jeder, der sich fett gefressen hat (ums mal ganz überspitzt zu sagen) ist auf die Werbung reingefallen oder es ist ihm egal und viele sind sicherlich nicht glücklich mit ihrem entstellten und einschränkenden körper...
oder: warum haben die medien diese dominante stellung, warum bestimmen sie das Körperbild? warum definieren sich menschen über ihr Körperbild? was sagt eine kultur aus, in der extrem dicke und extrem dünne Menschen immer mehr werden, ist das nicht auch eine aussage über sozialisierung und über wertesysteme? das geht ins unendliche, gerade bei einem so komplexen Thema!
ich wollte jetzt nicht rumklugscheißern und stimmte dir in vielem auch durchaus zu. was ich damit sagen möchte ist: ich hab ein problem mit zweifarbigen bildern, die durch solche berichte gemalt werden...
und zum spiegel habe ich per se ein sehr gespaltenes verhältnis... ich bring dir mal einen artikel mit, zu dem ich mehr sagen kann, weil ich was über die Hintergründe der studie weiß. daran sieht man schön, wie sehr der spiegel mit vereinfachter berichterstattung dinge völlig anders darstellt...
amen. mehr wollte ich eigentlich nicht sagen
__________________ Der Rote Rabe erhebt sich...
visit: www.rabenflug.com
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03.08.2006 08:26 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
Themenstarter
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*wargs* so eine superinteressante Diskussion und ich hab so wenig Zeit *hoil*
@ Seraphia
Zweidimensional ist das eigentlich auch nicht gedacht. Mir ist völlig klar das Fettleibigkeit nur ein Problem von vielen Essstörungen ist, die immer häufiger auftreten. Schlimm finde ich nur wie diverse Marketingstrategien diese Probleme auch noch unterstützen und auf der anderen Seite fließen so viele Gelder und so viel Energie, diese Probs wieder zu beheben... Das finde ich anprangernswert.
Natürlich ist die Werbung nicht alleine schuld und natürlich ist es albern, wenn jetzt ein überfetter Burgerking-Konsument hergeht und eine PR-Agentur auf Schmerzensgeld verklagt weil die ihm tagtäglich den Monsterburger mit 1700 Kalorien eingeredet haben (was aber sicher passieren wird *ggg*)...
Aber es ist mit ein Aspekt. Einer der nicht sein müsste finde ich.
Und ob die breite Masse, die freiwillig dumm bleibt und sich nicht mit dem auseinander setzt was sie zu sich nimmt, nun theoretisch die Wahl hätte frei zu entscheiden oder nicht - das Ergebnis bleibt gleich: eine enorme Belastung der Gesundheitssysteme.
Und jede Menge Kinder, die zu fett sind oder aufgrund einseitiger Ernährung krank oder auch unterernährt, die eigentlich von ihren Eltern zu einer gesunden Ernährung hätten erzogen werden sollten, es aber nicht wurden. Ich glaube kaum, dass man den Kinder selber einen Vorwurf machen kann, sie hätten ja die freie Wahl gehabt.
Den Spiegel weiß ich übrigens auch mit Vorsicht zu genießen ;o) obwohl ich ihn ganz gerne lese. Aber mitdenken ist, meine ich, ein Muss, und zwar bei so ziemlich allen Medien :o/ Der Artikel, den du erwähnst, würde mich übrigens sehr interessieren.
Tja, warum die Medien so eine dominante Stellung haben und unser Körperbild (mit)bestimmen, ist eine Frage die ziemlich in die Tiefe geht, da hast du recht. Interessant ist sie allemal, wobei man die Medien nicht von den Menschen abtrennen kann, denn schließlich machen Menschen Medien, letztendlich sind wir es selber die wir unser Bild entwerfen.
Fakt ist für mich eigentlich, gerade in dieser Diskussion, dass wir oftmals weniger frei sind als wir meinen und zudem enorm beeinflussbar sind, weil unsere Biologie einfach in bestimmten Bahnen sehr gut funktioniert und das kann man berechnen und nutzen. Und wenn Wissen bewußt zurück gehalten, und statt dessen mit guten psychologischen Tricks geworben wird, wieviel Chancen hat dann überhaupt noch ein Verbraucher sich zu wehren?
Ich behaupte, dass sie in diesem Fall enorm zu sinken beginnen.
Und genau da setzt die freie Entscheidung an. Mal ganz platt gesagt, nicht erst bei der Frage: Will ich diesen Burger essen? Will ich diesen Burger nicht essen?
Sondern bei der Frage: wieviel Aufklärung soll sein um die nachfolgende Frage mit einem Maximum an Selbstbestimmung beantworten zu können.
diskussionswütige Grüßli ;o)
xyrill
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 03.08.2006 09:27.
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03.08.2006 09:16 |
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Du liebe Güte. Ich habe zwar nichts dagegen wenn man ab und zu zu Mc oder Würgerking geht. Aber das ist echt der Hammer. Naja aber so sind die Ammis halt. Sie mögen es doch bei allen Dingen immer etwas größer und breiter. Warum dann also nicht auch beim Körpergewicht.
Ich glaube das was die schon zum Frühstück in sich hineinwürgen reicht bei mir für den ganzen Tag. Sicher ist aber eins, mir würde der Schwimmer kommen wenn ich gebratene Eier und Speck zum Frühstück serviert bekommen würde
__________________ das da oben sind keine Rechtschreibfehler,
daß ist nur mein Dialekt
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03.08.2006 17:54 |
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Sera
Meisterin
Dabei seit: 27.07.2006
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Jaja, immer diese Extreme! Mir ist aufgefallen, dass in den USA sowieso in den Schnellrestaurants die Portionen viel größer sind als bei uns. Auch sonst sollen viele Lebensmittel mehr Nährwert haben.
Ich habe vor kurzem gelesen, dass bei uns auch die Burger usw. schleichend größer wurden:
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/i...40216/b_5.phtml
Ich glaube, das führt eher zum Dickwerden, wenn man so an größere Portionen gewöhnt wird, weil jeder will ja immer seinen Teller leer essen.
Auf jeden Fall finde ich aber eine Werbestrategie wie "Milchschnitte ist gesund, weil Milch und Honig drin sind" und "Mc D.-Essen macht schlank" noch viel schlimmer. Bei dieser neuen Werbekampagne wird wenigstens offen und deutlich gesagt, dass man sich gerade die Ober-Kalorienbombe reinhaut. Schließlich hat auch ein normaler Big Mäc mit Pommes und großer Cola an die 1200 kcal.
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03.08.2006 18:55 |
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