Welchen Film habt ihr als letztes gesehen [und wie hat er euch gefallen]? |
Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Tokyo Gore Polic
Titel und Inhalt sind identisch, also: Tokyo Gore Polic (2008) - Der Film spielt in Tokio, es gibt Gewalt (nicht zu wenig) und seltsamen futuristische Samurai-Polizisten. Das einzige was der Titel nicht beinhaltet ist das Gegenüber (Antagonist und Protagonist): Die Maschinen.
Dabei sehen die Polizisten verdächtig nach Jin-Roh Kopien aus (zum Vergleich: http://verleih.polyfilm.at/jin-roh/jin_01.jpg versus. http://bilder.filmstarts.de/r_760_x/medi...36/19425476.jpg) und die Maschinen sind keine Maschinen sondern Verbrecher-Gen-Tumor-gesteurte-Mutations-Monster (da hat jemand den body horror von Cronenberg und Tsukamoto übernommen), aber: who fucking cares?
Der Film jedenfalls nicht, die latent „Sozialkritik“, aka. Dystopie-Macht-1984-Masche (wieder mal Jin-Roh kopiert) Story ist sowieso hanebüchen und höchstens ab und an skurril lustig (vermutlich gewollt – but who cares?), das Ende ist so absolut unglaublich langwelig und schrottig, dass man den Film getrost nach 4/5 der Spielzeit abschalten kann, aber: nobody cares!
Statt einer kreativen Geschichte erhält man ein paar der wunder schönsten Splattereffekte aus dem – sowieso ja nicht Splatterlosem – Japan, garniert mit eine Mischung aus Fetisch, Body Modification und der weisen Annahme, dass jedes menschliche Körperteil ungefähr 100 Liter Blut beinhaltet, daher kann es auch gerne verbreitet werden.
Im Regiestuhl sitzt Yoshihiro Nishimura, der die Spezialeffekte für The Machine Girl (2008) erledigte, so sieht der Film auch auch, wie The Machine Girl, nur mit noch mehr (sic!) Blut. Zu erwähnen, dass man den Film überhaupt nur uncut sehen sollte und es nicht für jedermann/frau ist, erspare ich mir, das ist beim Genre Splatter ist das ja evident.
Wie die meisten Filme des Genres leidet der Film immer genau dann, wenn er nicht witzig oder blutig ist, was leider gen Ende immer mehr wird. Eine Ambivalenz aus „zu viel“ und „zu wenig“.
Alles in allem ist der Film eine durchaus gekonnte Mischung aus „Wen kümmert's, wer spricht?“ (oder: wer dreht´s, wer sieht?“) und Blut. Oder vielleicht auch nur Blut,
mir hat es gefallen, vor allem mit Pizza und Cuba Libre: 6,66 / 10
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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18.08.2010 14:32 |
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Raistlin
Battlesheep > Battleship
Dabei seit: 06.01.2005
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18.08.2010 17:22 |
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Seleva unregistriert
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So –nun auch verspätet- Inception.
(ich werde mich unglaublich kurz fassen)
Nolan hat - im Gegensatz zu mir- anscheinend wirklich kein Problem damit, nichts vollkommen Neues produzieren zu müssen. Ist auch gut so, er darf das.
Ich mochte die -gelegentliche- surreale Atmosphäre des Films, die immer dann so schön aufgekommen ist, als die unglaublich tiefen Bässe das ganze Kino erschütterten und Hans Zimmer auf die fabelhafte Idee gekommen ist, dieses simple aber absolut eingängige Gitarrenriff einzubauen. Das zu hören, hat dem Film in diesen Momenten die dringend nötige Tiefe verliehen. Fand ich klasse.
Ich mochte auch die Spielereien in puncto innerlich Loslassen von Gewohnheit, physikalischen Gesetzen, etc (wurde ja schon drüber gesprochen)
Der prozentuale Anteil an überflüssiger und (nicht spannungssteigernder!) Action - wie diese nervtötende dritte Schneeebene- war mir leider definitiv zu hoch, genauso wie der Cobbs-Frau Anteil.
Die Rahmenhandlung war irgendwie schon ein Witz,
und wenn man zudem bedenkt (ja, zumindest wenn’s nach mir geht ;p) dass Cobb’s Frau schlichtweg Recht hatte (und zum „Todeszeitpunkt“ tatsächlich nicht mehr unter dem Einfluss des eingepflanzten Gedankens stand) und der Arme sich sein vermeintliches Leben unnötig schwer gemacht hat (statt schlichtweg zu tun, was frau sagt)……… DANN war sogar die eigentliche Inception Handlung ein Witz.
Dennoch.. wie ich finde kein schlechter, der mir kein Gähnen entlockt hat und trotz Lücken seine Momente hatte und es daher auch definitiv nicht verdient, gänzlich zerrissen zu werden.
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31.08.2010 00:54 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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The Expendables (2010)
Die Idee hinter Expendables kann man sich als ein Rollenspielabend vorstellen und zwar im Sinne von gute alte hack and slay Variation. Es gibt Aufträge, vermittelt von Mickey Rourke [der einmal mehr einen fertigen, alten Typ spielt – spielt?] und eine Party von Muskelmenschen unter der Führung von dem ewige charmanten Sly, mit dabei Jason Statham, Jet Li, Randy Couture, Terry Crews und – dem großen Charakterschauspieler - Dolph Lundgren. Nebenbei sagen noch Bruce Willis und Arni Hallo, also sind – bis auf Van Damm und Chuck Norris – alle dabei, die lange Zeit auf Celluid damit verbracht haben vielen Menschen das Leben empfindlich zu verkürzen.
Nennenswerte Story gibt es nicht – hey, es ist hack and slay – und der Slogan: Was nicht mit Gewalt lösbar ist, ist mir viel Gewalt lösbar wird in voller breite ausgelegt. Da es sicher um einen Action Film handelt und so viele altbekannte Gesichter mitspielen fällt das aber auch kaum auf. Ein wenig „Moral“ ist auch dabei, kann man aber getrost ignorieren.
Das Bemerkenswerteste an dem Film ist sicherlich seine vollkommene Durchschnittlichkeit. Es ist beinahe eine Kunst einen Film mit einem Haufen so bekannter Alt- und Neustars des ExplosionsCinemas zu drehen ohne dabei eine Sekunde lang von dem klassischen Genre abzuweichen, sowohl was Geschichte, als auch Ästhetik betrifft.
Die einzige nennenswerte Ausnahme ist die historische Arni trifft Sly Szene, der Rest ist unglaublich trocken, teilweise auch ein wenig zäh und davon abgesehen höchst „männlich“.
Was mich zu einem Film bringt, der auch einen alten KnochenbrecherStar neu in Szene setzt: JCVD aus dem Jahre 2008. Jean-Claude Van Damme spielt (und zwar nicht zu schlecht) in diesem Meta-streifen einen gealterten Aktionschauspieler mit diversen sehr weltlichen Problemen namens Jean-Claude Van Damme, das ist schon beinahe zu offensichtlich meta, aber – und damit habe ich nicht gerechnet – der Film rührt an, bzw. lässt nachdenken und vor allem: er spielt mit seinem Ausgangsmaterial. Und das Ausgangsmaterial ist in diesem Fall, dass die Person den Film überragt. Filme mit Sly, Arni und Co. leben massiv durch die Präsenz (oder Optik, Coolness, je nachdem) der Person, die – je nach schauspielerischen Fähigkeiten – meistens die Rolle überdeckt. Sly spielt nicht Rambo, er ist Rambo, etc.
Daneben spielt JCVD mit der Frage, was eine Person, die jung, fit, sportlich sein muss – Körpereinsatz ist gefragt – macht, wenn sie spürt, dass sie alt wird. The Expendables schneidet das an, aber schneidet auch gleich ab und zeigt dann eben doch Sly rennend zu einem Flugzeug, eine Szene, die sich am ehesten nach Fremdschämen anfühlt.
Ich bin nicht der Meinung, dass jeder Film ein meta-Film sein sollte (würde auch nicht funktionieren), aber The Expendables verballert sinnbildlich viel Potential und versucht so massiv die vollkommene Männlichkeit zu re-inszinieren, dass es schmerzt. Schnell mal ein paar Männer auf dem Basketballplatz verprügeln, weil man Mann mannt.
Und wenn von dem Fehlen als Spielerei absieht, bleibt nichts als ein durchschnittlicher Aktionfilm. Mehr extreme oder mehr Mut, schwer zu sagen, was fehlt. Aber ein wenig Wehmut macht sich bei mir breit, es ist doch deprimierend die geballte Kraft der Helden meiner Jugend (oder Kindheit, ich erinnere mich gerade an seltsame Poster an den Wänden …) zu sehen, ohne die gleiche Faszination.
Trailer:
the Expendables
http://www.youtube.com/watch?v=C6RU5y2fU6s
JCVD
http://www.youtube.com/watch?v=4z_6UfkQ-c0
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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01.09.2010 13:10 |
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