Auf den Tod warten... |
plushy
persona non grata
Dabei seit: 14.07.2005
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Ich war unschlüssig, in welchen Bereich dieses Thema passt, aber ich glaube, hier ist es schon ganz richtig.
Kann ein Mensch an gebrochenem Herzen sterben? Kann man sich vor lauter Kummer ins Bett legen und einfach auf den Tod warten? Es wurde oft beobachtet, dass Menschen, die einen Partner verlieren, mit dem sie über viele Jahre gelebt haben, kurz darauf ebenfalls sterben.
Der Vergleich ist vielleicht unpassend, aber ich hatte früher mal ein Mausepärchen. Als die eine Maus starb und wir sie aus dem Terrarium nahmen, starb die andere einen Tag später und lag sogar ziemlich an der gleichen Stelle, an der sie zuvor mit der bereits toten Maus noch "gekuschelt" hat. Naja ok, die zwei waren aus dem selben Wurf und es könnte am Alter gelegen haben, dennoch bin ich davon überzeugt, dass mein Norbert an gebrochenem Herzen starb, als sein Partner weg war. Und ich bin auch davon überzeugt, dass Menschen des Lebens müde werden und dass sie den Kummer nicht verkraften und dann den Tod erwarten, akzeptieren und letzten Endes herbeiführen können (ohne dass sie Selbstmord begehen). Wie denkt ihr darüber? Glaubt ihr, dass sowas geht?
Ein Bild aus glücklicheren Tagen:
__________________ blah, blah...
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17.08.2006 22:46 |
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Miss Mina
Hermaphrodit
Dabei seit: 11.04.2005
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Ja ein Mensch kann an gebrochenem Herzen sterben. Unsre Vorfahren wussten das noch. In unsrer medizingläubiogen Zeit ist das in Vergessenheit geraten...
erst in den letzten Jahren wird immer öfter deutlich welch großen Einfluss unsre Psyche auf unsren Körper hat...
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17.08.2006 22:52 |
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ich denke auch, dass es das gibt
gerade bei lang eingespielten Paare, also jahrzehntelang zusammen
da kann einer ohne den anderen nix mehr anfangen...
der Lebensinhalt und auch der Lebenswille sind weg...
__________________ alles fließt...
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17.08.2006 23:15 |
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Teroon
Erhabener Ritter
Dabei seit: 08.05.2006
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Ja, ich bin auch davon überzeugt, dass das möglich ist.
Gerad im höheren Alter wenn man den Partner lange genug gekannt und die Gesundheit nicht mehr so besonders gut ist. Da spielt der Lebenswille eine wirklich entscheidende Rolle für die Länge des Lebens.
Bei jüngeren Menschen glaube ich weniger, dass so etwas von alleine funktionieren kann. Das endet dann leider eher mit Depressionen und evt. Selbstmord.
Was die Mäuse angeht, so hat man inzwischen nachgewiesen, dass Tiere über emphatische Fähigkeiten verfügen, sie können also Schmerz eines anderen Tieres nachfühlen, bzw. erleben diesen sogar als eigenen. Von daher ist es denke ich durchaus möglich, dass die 2. Maus deshalb gestorben ist.
__________________ Wer seine Mitte nicht verliert ist unüberwindlich
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17.08.2006 23:44 |
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Antilicht
Geheime Meisterin
Dabei seit: 12.04.2006
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Wie Miss Mina schon angedeutet hat - diese Tatsache mag vergessen / verdrängt worden sein... Manche Menschen verlieren denjenigen, den sie am meisten lieben und nichts bringt ihnen mehr den Willen, weiterzumachen. Vielleicht ist es kein direkter Suizid, mehr ein Selbstmord auf Raten. Man nimmt größere Risiken in Kauf, setzt sich Gefahren aus, denen man früher ausgewichen wäre... oder man kümmert sich insgesamt einfach so wenig um das eigene Wohlbefinden, bis der Körper aufgibt.
Und selbst die, die noch Jahre danach weiterleben, scheinen wie tot zu sein. Keine Emotionen, keine Aktivitäten. Ein gebrochenes Herz wirkt sich nicht immer auf den Körper aus.
Denke ich.
__________________ Und du, Herzlose.
Suchst du etwa nach ... Absolution?
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"Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam!"
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18.08.2006 00:34 |
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Auch ich denke, dass es durchaus möglich ist, an einem gebrochenem Herzen zu serben, wenn der "Bruch" tief genug geht.
Bedenkt man wie weh es alleine schon tut sitzengelassen zu werden oder von einem guten Freund an dem vileicht nicht einmal das ganze Herz hing enttäuscht zu werden, wie weh muss dann erst ein Abschied für immer tun? Wenn man weiß, dass es keine versöhnung mehr geben wird, dass man einen Fehler nie wieder gut machen kann?
Ich denke das passiert am ehesten dann, wenn der Tod plötzlich und unerwartet kommt und man so keine Gelegenheit mehr hat, sich damit abzufinden, das der Partner/ die Partnerin bald serben wird.Oder aber gnz besonders dann, wenn ein böses Wort oder villeicht sogar ein Streit einem plötzlich Tot voraus gegangen sind und man weis ganz genau, dass man nie wieder die Gelegenheit haben wird sich zu Entschuldigen oder es wider gut zu machen.
Grüße schickt
der Manteldieb
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Und dann, wenn sich der Mantel der Nacht erneut über die Dächer der Häuser legt,
dann werde ich da sein ihn zu hohlen,
und mit ihm nehme ich euch
all eure träume und euer Glück
Bin ich nicht lieb?
; Natürlich bin ich nicht lieb
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18.08.2006 07:11 |
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Ich denke die Seele (Wozu ich jezt mal das "Herz" im phylosophischen Sinne zähle)
hat grossen Einfluss auf den Körper (nur mal als Beispiel : Placebos)
Ich habe schon erlebt das Menschen die im sterben liegen und noch einen Herzenswunsch haben,
das Sterbren solange herauszögern können bis dieser Wunsch erfüllt ist.
Und so sehe ich im Umkerschluss das Menschen sterben können wenn Sie verlieren was Sie am meisten lieben .
Aber wie oben schon erwähnt wird das bei jüngeren Menschen kaum der Fall sein .
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18.08.2006 07:17 |
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C:r:y:s
Inquisitor-Meister
Dabei seit: 14.04.2005
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Wie schon von anderen oft gesagt hier bin ich auch der Meinung das man an einem gebrochenen Herz sterben kann, oder zumindest erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
In der Medizin gibt es dafür seit einiger Zeit den Begriff "Broken-Heart-Syndrom".
was ich dazu noch so auf die schnelle gefunden hab:
Zitat: |
Wissenschaftliche Studie
Todesursache: Gebrochenes Herz
Von Linda Staude, WDR-Hörfunkstudio Washington
Wenn verlassene Liebende Pech haben, dann enden sie in der Leichenhalle. Die Wissenschaft hat jetzt - mit ein paar Jahrhunderten Verspätung - bestätigt, was der Volksmund schon immer gewusst hat: Der Mensch kann an gebrochenem Herzen sterben. Er kann sich zu Tode fürchten oder vor Schreck tot umfallen. Und das hat nichts mit einem Herzinfarkt zu tun, so Dr. Ilan Wittstein von der Johns Hopkins Universität. "Patienten können nach plötzlichem emotionalen Stress mit allen Zeichen eines Infarkts ins Krankenhaus kommen: Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Herzversagen. Bei näherem Hinsehen sind ihre Arterien aber normal und ihr Herzschlag zeigt ganz charakteristische Merkmale."
Konzentration von Stresshormonen drastisch erhöht
Wittsteins frisch veröffentlichte Studie listet 19 Fälle von Stress-Cardiomyopathie in vier Jahren auf, so der trockene medizinische Fachbegriff für das Broken-Heart-Syndrom. Sharon Lawson etwa wurde bei einer Krebskontrolluntersuchung zur Herzpatientin.
"Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl bei meiner Biopsie. Aber als sie die vierte Gewebeprobe entnehmen wollten, war ich kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Ich hab um Hilfe gerufen und natürlich kamen dann alle sofort angerannt", beschreibt sie das Geschehen. Ein gewaltiger Schreck, aber im Gegensatz zu einem Herzinfarkt ohne bleibende Folgen.
Wie es zum gebrochenen Herzen kommt, kann Dr. Wittstein vorerst nur vermuten. "Die Konzentration von Stresshormonen im Blut dieser Patienten ist drei oder vier Mal so hoch wie bei einem Infarkt. Die Hypothese ist, dass das hohe Adrenalin-Niveau den Herzmuskel buchstäblich betäubt. Wir wissen, dass zu viel Adrenalin das Herz schädigen kann."
Männer nur selten betroffenen
Das ist im Extremfall lebensbedrohlich, vor allem wenn der Arzt den vermeintlichen Infarkt mit noch mehr Adrenalin behandelt. Ohne solche Komplikationen ist das Broken-Heart-Syndrom längst nicht so gefährlich wie ein Arterienverschluss. Die emotionslosere männliche Bevölkerung ist seltener betroffen. Gebrochene Herzen haben fast ausschließlich Frauen ins Krankenhaus gebracht - aus ganz unterschiedlichen Gründen, so Dr. Scott Sharkey vom Herzinstitut Minneapolis. "Einer Patientin ist die eigene Tochter unter den Händen gestorben - trotz all ihrer Wiederbelebungsversuche. Eine andere wurde nach der Tsunami-Tragödie von Trauer überwältigt. Wieder eine andere hat alle Ersparnisse ihres Lebens am Spieltisch verloren."
Ein plötzlicher Lottogewinn oder 70 ungeladene Partygäste, die unerwartet "Überraschung" brüllen, können frau allerdings genauso schnell auf die Intensivstation befördern. Warum ist unklar, aber Männerherzen stecken emotionalen Stress besser weg - um dann um so häufiger von einem echten Infarkt außer Gefecht gesetzt zu werden. |
__________________ Die Tatsache das Menschen anders denken als ich ist lange nicht so schlimm wie die Tatsache das Sie überhaupt existieren...
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18.08.2006 08:07 |
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Abtreter
Schwaflibus everytimus sinnlosicus
Dabei seit: 06.07.2005
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Ich halte das durchaus für möglich. Wenn ein sooo wesentlicher Lebensbestandteil plötzlich fehlt, ist das manchmal vielleicht ein kaum zu umgehender Ausweg.
Bei älteren Leuten sieht man das schließlich immer wieder, dass es dann vorbei ist. Wie das in unserem Alter ist, lässt sich anhand einiger Kummerkastenbeiträge auch ganz gut ablesen, oder?
Man verschließt sich, blockt ab, da mag Antilicht mit ihrer These des Abstumpfens leider recht haben.
Solange ich aber noch immer mal wieder im Stande bin, mich zu verlieben oder irgendwie anders noch kleine Erfüllungen zu finden, liegt der oben besagte Tod für mich persönlich jedoch noch fern.
Ist in dem Zusammenhang des Themas der "absolute Tod einer Beziehung" dem Tod des Partners für den Betroffenen eigentlich gleichzusetzen?
Treter
__________________ Schlussklausel vor der Werbung:
Forenbedingte Pseudoschlammschlachten trage ich nur per PN unter Berücksichtigung des Beibehaltens aller zur sinnvollen Klärung des Sachverhaltes notwendigen Sachlichkeit aus.
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21.08.2006 13:07 |
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