[Netzeitung 20. Sep 16:37] Experte will Erziehungsschule für Eltern |
Pagan
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[Netzeitung 20. Sep 16:37] Experte will Erziehungsschule für Eltern |
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Experte will Erziehungsschule für Eltern
Der Sozialwissenschaftler Hurrelmann warnt vor volkswirtschaftlichen Schäden durch schlecht erzogene Kinder. Als Abhilfe schlägt er verbindliche Erziehungskurse für Eltern vor
Auf Deutschlands Bürgersteigen sind sie zu sehen: Eltern, die ihren Nachwuchs wegen Kleinigkeiten schlagen, Halbwüchsige, die sich rumtreiben müssen, weil sie sonst ihre Eltern beim Fernsehen stören. Sie kommen morgens hungrig in Schulen und Kindergärten, weil Eltern kein Frühstück bereiten oder dringender Zigaretten holen müssen – So oder ähnlich sieht der Alltag in rund 15 Prozent der deutschen Familien aus, fand der Sozialwissenschaftler und Autor der Shell-Jugendstudie, Klaus Hurrelmann, heraus.
Um dem abzuhelfen, setzt die Politik auf den Staat: Der Ausbau von Kindergärten und Horten oder etwa bezahlte Tagesmütter sollen nicht nur Eltern den Anschluss im Berufsleben sichern. Der seit Jahren angestrebte Ausbau der Kinderbetreuung dient auch dazu, Defizite bei den Erziehungsberechtigten zu kompensieren.
Der Berliner CDU-Politiker Friedbert Pflüger schlug im August vor, Eltern durch die Kürzung von Sozialleistungen dazu zu bringen, Geld für ihre Kinder auszugeben und nicht vorrangig für sich selbst. «Ich habe viele Fälle erlebt, wo die Eltern das Kindergeld abkassieren und sich einen Teufel um die Kinder scheren», hatte Pflüger der Netzeitung gesagt. «Das darf nicht sein.»
Pflicht zum Trainingskurs
Sozialforscher Hurrelmann dagegen setzt auf verpflichtende Erziehungskurse für Väter und Mütter. Schätzungsweise 15 Prozent aller Elternhäuser seien überfordert, sagte Hurrelmann der Wochenzeitung «Die Zeit». Zudem seien zehn bis 15 Prozent der Jugendlichen durch materielle Armut, schlechte Bildungschancen und andere Nachteile belastet.
Für eine Volkswirtschaft sei es wirtschaftlich riskant, wenn eine derart nennenswerte Gruppe sozial und leistungsmäßig absacke, sagte der Bielefelder Sozialwissenschaftler, der seine Studie am Donnerstag in Berlin vorstellen will. Die Trainingskurse für Eltern müssten deshalb verpflichtend an die Anmeldung eines Kindes im Kindergarten oder der Grundschule geknüpft werden, betonte Hurrelmann. Wer sich in Erziehungsfragen beraten lasse, könne etwa von Bonusregelungen profitieren. Dem entgegen steht, dass extrem einkommensschwache oder erwerbslose Eltern vielfach zuerst beim Kindergartenbesuch sparen.
Pflicht zur Erziehung
«Wir wissen, dass ökonomisch schwache Eltern mitunter problematische Erzieher sind», wird Hurrelmann zitiert. «Aber wir alle, auch und gerade die Vertreter der Wirtschaft, müssen begreifen, dass schlecht erzogene Kinder einen gewaltigen ökonomischen Nachteil für das Land bedeuten.» Auch Schulen müssten durch bessere Verteilung von Finanzmitteln und mehr Autonomie dazu ermutigt werden, sich schwierigen Kindern offensiv anzunehmen.
CDU-Politiker Pflüger will Erziehung nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht verstanden wissen: Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, dürfe der Staat mit der Kindergeldzahlung nicht noch finanziell belohnen. «Sie müssen wissen und spüren, dass sie Verantwortung tragen.»
Millionen arme Kinder
Von den im Rahmen der Shell-Studie befragten gaben mehr als zwei Drittel der 15- bis 29-jährigen an, sich vor Arbeitslosigkeit zu fürchten. Für die Mehrheit hat dies vor allem eine Ursache: 58 Prozent sprachen sich dafür aus, in Zukunft weniger Zuwanderer in Deutschland aufzunehmen.
Allein in der Bundeshauptstadt gilt jedes dritte Kind als arm, in Deutschland wachsen mehr als 2,5 Millionen Minderjährige in Armut auf. Die Folgen sind aus Expertensicht verheerend: Nur vier von 100 Kindern aus armen Verhältnissen schaffen es aufs Gymnasium, von den nicht armen streben 30 das Abitur an. (nz)
Quelle => http://www.netzeitung.de/deutschland/441907.html
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Wenn ich mir manche Erziehungsberechtigte anschaue frage ich mich auch: für alles braucht man einen Nachweis seiner Eignung wie z.B. den Führerschein. Aber die Qualifikationen zur Elternschaft werden immer negiert.
Diese Lösungsansätze wie oben beschrieben sind - wie ich finde - aber schon ziemlich übertrieben.
Ich meine, daß die Erziehung immer mehr von den staatlichen Einrichtungen mitübernommen werden muss, ist schon lange klar.
Das bekam ich in meiner Zeit als Elternbeirat zu Genüge mit.
Aber "Pflichtkurse" in Verbindung mit der Anmeldung im Kindergarten sind Massnahmen, welche zu spät greifen. Die ersten 3 Lebensjahre sind die wichtigsten und prägensten für ein Baby bzw. Kleinkind.
Wenn dann unmittelbar ab dem Zeitpunkt der Geburt und der Nachweis des Besuches eventuell an die Auszahlung des Kindergeldes gekoppelt.
Was den Nachweis des Kindergeldes betrifft, mag das für die sozialschwachen Familien sicher helfend sein, aber für mich z.B. wäre es sehr nervig. Wäre ja quasi ne kleine Buchführung mit Nachweise in Form von Quittungen des Einkaufes.
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21.09.2006 07:46 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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Es ist der Weg zu einer vereinheitlichenden Erziehung.
Aber es stimmt .... vielen Eltern ist es auch total egal, was ihre Kinder tagsüber machen oder wie z.B. die Methoden der Erzieherinnen aussehen. Kind "abgeben" - arbeiten - Kind abholen. Das wars. Viele sehen die KiGa nur als Aufbewahrungsort, nicht als den Ort, an dem ihre Kinder den Grossteil ihres Tages verbringen und der dann selbstverständlich mitprägend für das Kind ist. Elternabende sind schlecht besucht - gemeinsame Veranstaltungen für die Eltern wurden mangels Beteiligung wieder abgesagt. Wir hatten z.B. das Juze organisiert - wollten ne Party für die Eltern aufziehen [ ich hätte aufgelegt *fg* ] nur, damit mal genügend Eltern zusammenkommen, um vernünftig ne Elternbeiratswahl durchzuziehen.
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21.09.2006 08:04 |
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Diirgec
Geheimer Meister
Dabei seit: 29.11.2004
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Naja ich bin ja eigentlich auch nicht so der Mensch den interssiert was auser in meiner Welt so passiert.
Aber wenn ich doch Kinder habe dann würde ich schon wissen wollen was sich in dem leben meines eigen fleisch und blutes so ereignet.
Klar prägt der Kindergarten und trägt auch viel dazu bei wie sich das Kind später in der Gesellschaft benimmt aber Erziehung kann konsequent nur daheim erfolgen denn nur die eigenen Eltern könne voll auf das Kind eingehen und entsprechend Reagieren. Kindergärtnerinnen haben überhaupt nicht die Möglichkeit dies zu tun da einfach zuviel zwischen ihren Beinen umherwuselt.
Am besten find ich ja dann immer noch die Eltern die milde gesagt nen scheiß auf ihre kinder und ihre erziehung geben aber dann immer schön rummäckern warum sich das kind nicht benehmen kann und warum man ihnen nicht im Kiga und Schule vernünftige Manieren beibringt.
Da Frag ich mich machmal wie lang es noch dauert bis die Kinder auch essen und trinken von in der Kiga lernen dürfen.
__________________ In Noodles we trust!
"ROFL du hast LOL gesagt!"
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21.09.2006 08:17 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
Themenstarter
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Zitat: |
Original von Diirgec
Da Frag ich mich machmal wie lang es noch dauert bis die Kinder auch essen und trinken von in der Kiga lernen dürfen. |
Eine Voraussetzung zum Kindergartenbesuch ist normalerweise, daß die Kinder keine Windeln mehr benötigen und einigermassen selbstständig aufs Klo gehen können. Die letzte Zeit häufte sich aber, daß die manche Eltern nicht mal das auf die Reihe bekamen und vermehrt Kinder angemeldet wurden, welche noch Windeln tragen.
Und was Deine Befürchtungen was das Essen betrifft, kann ich Dir nehmen, denn es ist schon soweit.
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21.09.2006 08:27 |
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Diirgec
Geheimer Meister
Dabei seit: 29.11.2004
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21.09.2006 08:33 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Du kannst auch den ganzen Tag anwesend sein und als Eltern erziehungstechnisch eine absolute Scheißarbeit leisten. Es hat nichts, aber überhaupt nichts (!) damit zu tun ob Eltern arbeitstätig sind!
Was zählt ist das Interesse der Eltern an den Kindern und die Weitergabe an Werten und Schwerpunkten, die Förderung von Intelligenz und Interessen. Das hängt eng damit zusammen, dass die Eltern selber noch intelligent und interessiert sind. Eine frustrierte und geistig beengte Nur-für-die-Kinder-am-Leben-Mama, (nein es sind nicht alle so, aber einige!) die sich tagtäglich nur noch mit Kochrezepten, Windelsorten und Familienorga auseinander setzt und als Hobby allerhöchstens Gerichtstalkshows hat, wird ihrem Kind auch bei 24 Stunden Dauerbetreuung nicht viel weitergeben können eiben WEIL sie nicht viel hat!
Und nein, ich plädiere jetzt auch nicht für die hyperaktiven mein-Kind-ist-hochintelligent-Eltern, die ihren verhätschelten Sprößling zwischen Klavierunterricht, Tennis, Hochbegabtenförderung, Expressionistenworkshop etc. hin und her hetzen, weil aus ihm was werden soll.
Du musst deinem Kind zeigen was dir Spaß macht, was dir wichtig ist, dass Dein Kind dir wichtig ist, dass du es liebst, wie man mit anderen Menschen umgeht, wie man geistig beweglich bleibt, kurz: dass das Leben Spaß macht und toll ist.
Und das kann man an drei Stunden am Tag genauso gut machen wie an sieben.
Wichtig ist die Intensität und die geistige Anwesenheit!
Grüßli
xyrill
P.S. Ach wenn's doch finanziell möglich wäre!!! ICh bin für einen Führerschein für Eltern. schafft die bescheuerten Geburtsvorbereitungskurse ab in denen die Männer probestöhnen dürfen *lol*. Stattdessen für beide Eltern Erziehungskurs und zwar als MUSS, ansonsten Überwachung vom Jugendamt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 21.09.2006 08:52.
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21.09.2006 08:52 |
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Ich würde mir vom Staat und der Scheißgesellschaft nicht sagen lassen wollen, wie ich meine Kinder zu erziehen habe. Warum muß immer alles auf die Bedürfnisse der geistigen Unterschicht ausgerichtet sein? Was für eine Zeit- und Nervenverschwendung. Und wer glaubt denn bitte, daß man mit einem Crashkurs mal eben so aus beliebigen Leuten gute Eltern machen könnte? Völlig weltfremd.
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21.09.2006 10:03 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Zitat: |
Warum muß immer alles auf die Bedürfnisse der geistigen Unterschicht ausgerichtet sein? |
Interessanterweise propagiert nciht nur die sogenannte "geistige Unterschicht" Schläge, Überforderung, Unterforderung etc. Erziehungsirrtümer ziehen sich durch ALLE Gesellschaftsschichten.
Zitat: |
Und wer glaubt denn bitte, daß man mit einem Crashkurs mal eben so aus beliebigen Leuten gute Eltern machen könnte? |
Ich behaupte nicht, dass man damit "gute" Eltern machen kann, aber man kann für diverse Dinge sensibilisieren. Für alles musst du belegen, dass du fähig dazu bist, aber wenn dir ein Menschenleben, noch dazu ein wehrloses, in die Hand gelegt wird, kannst du mit ihm tun und lassen was du willst...
Da stimmt irgendwas nicht.
Und es wird immer wieder gerne behauptet das käme alles ganz von alleine und instinktiv: die Vorstellung was "richtig" ist für's Kind und erziehungstechnisch, die Liebe zum Kind, genügend Nerven...
Ein totaler Quatsch. Es ist nichts da und man fängt völlig alleingelassen irgendwie an rumzumurksen.
Wen wundert's dass dabei vieles kaputt gehen kann...
Danke für die Blumen.
Hast du Kinder?
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21.09.2006 10:17 |
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Zitat: |
Original von xyrill
Interessanterweise propagiert nciht nur die sogenannte "geistige Unterschicht" Schläge, Überforderung, Unterforderung etc. Erziehungsirrtümer ziehen sich durch ALLE Gesellschaftsschichten.
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Da hast du nicht aufgepaßt. Ich rede ja von geistiger Unterschicht und nicht von gesellschaftlicher Unterschicht... Bis das mal das gleiche ist, davon sind wir noch sehr weit entfernt. Und nein, ich sehe keine Notwendigkeit das weiter auszuführen. Also versuchs erst gar nicht.
Zitat: |
Ich behaupte nicht, dass man damit "gute" Eltern machen kann, aber man kann für diverse Dinge sensibilisieren.
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Man kann nicht jemanden zwangssensibilisieren. Du kannst allenfalls mit Bildern manipulieren. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied. Manipulation dient einem bestimmten Zweck.
Zitat: |
Danke für die Blumen.
Hast du Kinder?
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Das ist kein Argument. Ich war selbst mal Kind. Ich kenne Kinder. Ich kenne Eltern. Man muß nicht etwas getan haben, um beurteilen zu können, daß das nicht richtig ist. Aber wenn du meinst, daß dir so ein Crashkurst weiterhilft, bitteschön. Dann mach doch mal einen.
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21.09.2006 10:36 |
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