Der Baader-Meinhof-Komplex |
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Der Film wendet sich ja gerade GEGEN Glorifizierung. Einige andere Werke zu dem Thema können das weniger von sich behaupten.
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06.10.2008 18:14 |
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Stimmt.
Meiner Ansicht nach sind die Figuren (Terroristen) unsympathisch genug dargestellt,als daß man sie als Helden betrachten könnte.
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
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06.10.2008 18:15 |
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Waren sie ja auch. Baader war wirklich so.
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06.10.2008 18:22 |
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Baader war der absolute Egomane, was im FIlm auch einige Male deutlich rüberkommt, z.b. als er beleidigt wird im Palästinenserlager^^
Ich widerhols nochmal, wir können echt froh sein, dass Bleibtreu das Baaderlispeln nicht mit übernommen hat, da hätte sich das Kino selbst bei dem Hintergrund irgendwann dusslig gelacht^^
Aber die Ensslin-Schauspielerin hat das Ganze finde ich echt top gemacht!
Hab da letztens ne Kritik gelesen, dass des nich so toll war... find ich gar nich^^
Die Disserei im Knast zwischen den Frauen Meinhof&Ensslin war ja auch wirklich so, deshalb hat sich die Meinhof ja auch umgebracht (also quasi als erste), wobei ich finde, dass sie nie wirklich den Draht zu der Gruppe hatte, sondern sich selbst irgndwie reinmanövriert hat... sieht man auch deutlich!
Geschockt hat mich noch, dass da Väter mit ihren 11jahre alten Söhnen sassen... hallo?
Und dann die Gewalt`?
Da frag ich mich, was wollen die damit bezwecken?
__________________ Klar, wenn du schon auf der Titanic fährst, dann stellste am besten noch Hein Blöd ans Steuer
Bernd Stromberg
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06.10.2008 20:03 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
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06.10.2008 20:26 |
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Commando
Geheimer Meister
Dabei seit: 16.11.2006
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@pagan
In bezug auf die 3. Generation RAF habe ich auch meine inhaltlichen Zweifel.
Ich kenne das Buch, wobei auch da einige Fragen offen bleiben.
Aus operativ- taktischer Sicht sind einige Vorgehensweisen untypisch und zu offensichtlich abgelaufen.
Das Thema RAF ist zu komplex, als das man es in einem kurzen Forenbeitrag erörtern könnte.
Den Film werde ich mir anschauen.
Ansonsten möchte ich an dieser Stelle an eines der Opfer erinnern:
Polizeikommissar 25 Jahre und GSG 9 Beamter
einer der letzten Opfer der RAF
Mir wird in der heutigen BRD zuviel über die Täter geredet und geschrieben, mir sind die Opfer wichtiger.
Wir können seit Jahrzehnten eine heimliche- bis offene Symphatie für diese kriminelle Verbrecherbande erleben.
Insbesondere Salonkommunisten und Linksliberale, bis hin zu offen auftretenden linksextremistischen Kreise, finden es irgendwie schick, die RAF zu rechtfertigen.
Ihre revolutionären Ideen entbehrten schlicht und einfach der revolutionären Masse und sie verneinten die Nation, was in Deutschland erst seit ´45 ein Stilmittel der Linken ist.
Ihr Internationalsimus und ihre tödliche Menschenverachtung konnte anfangs nur greifen, weil das Klima der 68er Spinner
einen Wuchern des Schimmelpilzes RAF erst begünstigt hat.
Somit sind die RAF und deren pseudointellektuelle Trittbrettfahrer für mich obsolet und deren Taten nicht relativierbar
__________________ _OPERATING TRACKS_
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06.10.2008 20:33 |
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hypnos
Geheimer Meister
Dabei seit: 19.03.2008
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Ich fand den Film ebenfalls sehr gelungen. Aus meiner Sicht ist da alles recht sachlich beschrieben worden, da wurde niemand glorifiziert - Staat und Terroristen kommen nicht besonders gut weg. (Was vermutlich auch ganz korrekt ist.) Natürlich muss ein solcher Film Dinge verkürzen und vereinfachen - andererseits: Der Wälzer von Stefan Aust hat 894 Seiten und dürfte daher nur eine eingeschränkte Zielgruppe erreichen.
Wer mir gut gefallen hat im Film - da weiss ich nicht, ob die reale Person damit gut getroffen wurde - war der BKA-Chef Herold. Der hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht ausreicht, zu fahnden und zu ermitteln, sondern dass man eben auch schauen muss, woraus der Terrorismus entstanden ist und ihm den Nährboden entziehen muss. Dieses Thema ist heute aktueller denn je: Wenn es darum geht, Chips in Ausweise zu kleben und Telefongespräche zu speichern, sind alle schnell dabei. Wenn es aber darum geht, einmal zu fragen, warum Leute Nahverkehrszüge in die Luft jagen, steht man schnell alleine da.
__________________ "Musik wird oft als Lärm empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden." - Wilhelm Busch
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von hypnos: 06.10.2008 20:38.
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06.10.2008 20:36 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von Commando
Polizeikommissar 25 Jahre und GSG 9 Beamter
einer der letzten Opfer der RAF |
Zitat: |
Am 27. Juni 1993 auf dem Bahnhof in Bad Kleinen, Mecklenburg, erschießt der GSG 9-Beamte Michael Newrzella zunächst sich selbst. Tödlich verletzt fällt er zu Boden, erinnert sich aber im letzten Moment seiner Dienstpflicht, schleppt sich zu dem RAF-Mann Wolfgang Grams, der ein Stück den Bahnsteig hoch auf dem Rücken liegt, kniet sich auf ihn, liqidiert ihn mit einem Schuß in die Schläfe, schleppt sich wieder den Bahnsteig zurück, wirft mit letzter Kraft das tödliche Projektil in die Rabatten, gibt aus seiner Dienstwaffe noch gut 50 ungezielte Schüsse wild in die Gegend ab und legt sich mit einem nicht unzufriedenen ''Hahaha, bin gespannt, wie ihr aus der Nummer rauskommt, hahaha!" zum Sterben. |
[zitiert von: wiglaf droste]
Zum einen würde ich sagen, auch ein einseitiger Film kann interessant sein (wenn man sich der Einseitigkeit bewusst ist), zum anderen muss man erst einmal beweisen, dass der oben genannte Film einseitig war.
Ich finde beide Positionen, die pro RAF und die anti RAF zu einseitig, deswegen sehe ich mir den Film an, als aufgeklärter Bürger kann ich das.
edit: bevor jemand was schreit - natürlich ist wiglaf droste eine Satireschreiberling ...
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mulciber: 06.10.2008 21:59.
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06.10.2008 21:54 |
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Thema Selbstmorde von Meinhof und Co.:
Ist ja auch allgemein bekannt,daß es da Zweifel gibt.
Bei Baader und Co. stand ja noch die Behauptung im Raum,die Gefangenen seien noch in der Todesnacht von Polizei oder BKA bespitzelt worden.
Neulich hab ich in der Zeitung gelesen,daß die Behauptung jetzt widerlegt sei.
Soll jetzt kein geschmackloser Witz sein,aber wenn das gestimmt hätte,wären eigentlich alle Theorien bestätigt gewesen: die Selbstmordtheorie,sowohl als auch die Theorie,es sei "nachgeholfen" worden.
Denn angenommen,es war Selbstmord,dann hätten die Spitzel ja sicher etwas mitbekommen(zumindest bei Baader und Raspe,wo Schußwaffen im Spiel waren). Und wenn dann keiner einschreitet...
Thema Sympathie und Rechtfertigung:
Linksextremistische Kreise sind eh ein Fall für sich.
Mir persönlich zeigt die Geschichte der RAF auch wieder auf,warum ich Extremismus,egal an welchem Rand,verabscheue.
Mag zwar sein,daß da vllt ein Ziel dahinter stand,etwas verändern zu wollen,aber am Ende haben sie sich auf genau dieses faschistoide Niveau herabbegeben,das sie dem Staat zum Vorwurf gemacht haben.
Am Anfang,die Szenen von der Demo in Berlin,wo man zeitweise sieht,wie drei,vier Polizisten auf einen einzelnen Demonstranten einknüppeln und -treten,na ja,also wie bereits gesagt,ohne die Taten der Terroristen schönreden zu wollen,wenn das wirklich so war,wundert es mich nicht,daß das irgendwann Gegengewalt erzeugt hat.
__________________ Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist das nicht das Ende!
(Verfasser unbekannt)
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06.10.2008 22:30 |
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Zitat: |
Original von Mulciber
edit: bevor jemand was schreit - natürlich ist wiglaf droste eine Satireschreiberling ... |
*lach* Alles andere hätte auch arg an Störtebeker erinnert.
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06.10.2008 23:01 |
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