Lebensfreude |
Made
Meister
Dabei seit: 29.04.2010
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guten abend zusammen
aus für mich persönlich aktuellem anlass wollte ich mal sehen was das forum so denkt und macht...
kurz vorweg: ich war mir nicht so sicher, wo ich das thema öffnen sollte, denn für mich hat das wenig mit 'Kultur' zu tun, umso mehr aber mit 'Philosophie', doch bei 'Liebe, Leben & Leiden' fand sich kein wirklich passender bereich und 'Kummerkasten' schien mir irgendwie verfehlt.
nun aber zum thema, ich hoffe ich kann es verständlich formulieren:
woraus schöpft ihr kraft?
was motiviert euch, was weckt in euch lust am leben?
was sorgt dafür, dass euer innerer motor weitertickt und was bringt euch dazu weiterzumachen, auch wenn alles nur voller schutt zu sein scheint?
ich habe gesucht, aber nichts hinreichend ähnliches gefunden, also hatte ich mir erlaubt das neu zu öffnen.
im voraus danke für die antworten und schöne grüße
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Look at the hate we're breeding,
Look at the fear we're feeding,
Look at the lives we're leading,
The way we've always done before...
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05.05.2010 23:24 |
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Wenn's dem Katerle gut geht, geht's mir auch gut :-)
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05.05.2010 23:37 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Zitat: |
Original von Made
@ mulciber
so sehr mich auch deine antwort betrübt und gewissermaßen unzufrieden stimmt weil du so fühlst muss ich sagen... deine antwort hat einen gewissen stil, der den bitteren geschmack der aussage äußerst süß macht.
oder aber deine philosophie ist so genial, dass sie sich mir verschließt.
darüber sollte ich bei einem met nachdenken.
lg |
Nun. Wir leben im 21sten Jahrhundert, vor uns liegen nicht nur Denker wie Nietzsche und Kierkegaard (bzw. Schrifsteller wie Kafka, Musil, Bataille), die schon stark an dem Menschen zerren, sondern auch: Derrida, Foucault, McLuhan (bzw. Pynchon, Foser Wallace) und das "gesammte" Bewusstsein der post-moderne / moderne / wie auch immer man es nennen möchte.
In diesem Zusammenhang halte ich die Frage nach Entscheidung für ein Konstrukt, bzw. ganz allgemein halte ich alles für ein Konstrukt und das ist keine Wertung, bzw. "Konstrukt" ist keine Abwertung, denn immerhin heißt es auch, dass man sich selbst entscheiden kannn / bewegen / verändern, es gibt keine feste Norm, kein gesund, richtig oder gut [im Sinne von "das Gesunde, das Richtige, das Gute"], nur das, was man "gesund, richtig und gut" nennt.
Wenn aber alles etwas "genanntes" ist, ein Diskurs, ein "über etwas reden", dann erscheint es mir (ganz persönlich) als sehr kontigent und daher sehe ich darin keine Kraft / Motor,
das heißt nicht, dass es keine Momente gibt, die ich nicht genieße oder traurig in der Ecke sitze. Manchmal erfasst mich Lethargie, aber die meiste Zeit lebe ich.
Also, es ist nicht "meine Philosophie" (das würde mir auch zu hoch klingen) es ist meine persönliche Konsequenz aus dem, was die Geistesgeschichte der letzten paar hunderte Jahren hervorgebracht hat und das schöne ist, dass man trotz all dem (trotz Nietzsche) noch an Gott glauben kann, ans Vaterland, an die Zukunft, die Liebe und die Gerechtigkeit,
und ich will dich davon auch nicht abhalten,
aber da es dich interessiert, so sieht es aus, bei mir.
[Nun könnte man sagen "du könntest dich ja umbringen", ja könnte ich, aber ich kann es ja auch lassen - das "können" ist kein Argument und am Ende ist alles absurd und Camus (der nicht umsonst die Frage nach Suizid an den Anfang der Philosophie stellt) stellt es so, wie es ist, das absurde Leben geht weiter, weil es weiter geht. Mehr als Tautologie ist da nicht]
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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06.05.2010 00:17 |
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Leopatra
Geheime Meisterin
Dabei seit: 29.11.2009
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Ich weiss nicht so genau. Vielleicht ist es Trotz. Oder Erleichterung. Vielleicht beides.
Ich habe in meinem Leben soviel scheisse durchgemacht. Man hat mich seelisch und körperlich niedergeknüppelt, immer wieder und wieder bis ich keine Kraft mehr hatte. Ich konnte mich nicht mehr freuen. Das ging schon rein körperlich gar nicht mehr weil irgendwann der Hormonspiegel derartig kippt das man total daran kaputt geht.
Das ich noch lebe ist ein Wunder.
Ich musste viel über das Leben lernen. Mehr als andere Menschen. Ich musste oft kämpfen. Mehr als andere Menschen.
Was hätte das alles gebracht wenn ich jetzt aufgeben würde? Ich will diesen Leuten diesen Triumph nicht gönnen. Das ist alles vorbei. Es tut mir leid was passiert ist. Aber ich will nicht mein ganzes Leben lang darunter leiden.
Und ich will schon gar nicht als verbitterter Misanthrop enden. Ich habe gelernt mich abzugrenzen, andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind, was nicht automatisch heisst das ich mit jedem gut Freund sein muss, ich akzeptiere jediglich das sie einfach anders sind als ich, anders glücklich werden und anders Leben.
Mir ist eigentlich auch nicht wichtig was andere von den Dingen halten, die mir Freude bereiten. ^^ Dafür hat man zu oft versucht mir vorzuschreiben das ich mich nicht freuen darf. Oder weinen.
Klar ist es schön wenn sich jemand mit mir freut. Aber ich bin nicht wirklich darauf angewiesen. Ich mag was ich mag und versuche mich dabei nicht von irgendwas einschränken zu lassen oder abhängig zu machen. Und wenn mir der neueste Mainstream Pop Song gefällt dann ist das eben so ^-^ So wunderbar einfach kann das sein. Man darf sich nur nix einreden oder einreden lassen. Sich freuen kann wunderbar einfach sein. =)
Dazu kommt das ich nicht sehr materialistisch bin. Ich mach mein Seelenheil eigentlich zum grossen Teil nicht von Gütern abhängig. Auch wenns Dinge gibt die mir gefallen und über die ich mich freue wenn ich sie besitze oder mir kaufe. Lebewesen sind mir da weitaus wichtiger. Ein Fernseher oder Auto kann nicht mit mir lachen, nimmt mich nicht in den Arm oder tröstet mich wenn ich traurig bin.
Ich war früher sehr Soziophob. Ich bin es heute noch aber viel davon hab ich überwunden. (Ja von wegen ich stehe gerne im Mittelpunkt, der Witz war echt gut...)
Eigentlich mag ich Menschen, kein Grund sich zu fürchten. ^^ Ich hab gelernt das man sich auch auf eine höfliche Art und Weise durchsetzen kann wenn es nötig ist obwohl es mir natürlich nicht immer gelingt höflich zu bleiben. Ausserdem bin ich sehr sarkastisch was man mir leicht übel nehmen kann :>
Aber ich werd mich niemals allzusehr für andere verbiegen, es ist eigentlich kein allzugrosses Problem richtig mit anderen Menschen umzugehen und sich dabei trotzdem nicht zu verlieren. Das ich besser mit anderen umgehen kann hat mich auch ein Stück weit glücklicher gemacht. ^^
Naja, aber jeder muss selber rausfinden wo es bei ihm hakt, Menschen sind verschieden. Das fällt einem nicht einfach so in den Schoss sondern ist harte Arbeit vor allem wenns daran geht seine eigenen Einstellungen und Werte zu überdenken.
Ich sag jetzt nicht das ich ständig wie ein Honigkuchenpferd strahle aber im Vergleich zu früher ist das schon ein grosser Unterschied. Und ja ich hab immer noch meine Probleme aber der Trick an der Sache ist zu lernen mit seinen Problemen umzugehen, denn "irgendwas is ja immer".
Ich hab in der Hand was für ein Mensch ich sein will. Und ich will nett und hilfsbereit sein. Und Integer und ein Emo und ein Glückskeks ;D
Klar klappt das nicht immer aber ich arbeite dran. ^^
Hmmm... Macht mich das verrückt? Ja wahrscheinlich ^^
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No, I'm not drunk - I'm just dancing.
No I'm not sick - It's my style.
No, I'm not dead - I'm just sleeping.
Waking up will take a while.
No, I don't care what you're saying.
No, I do not want to talk.
Yes, I've got a mouth to feed so I'll decide what it will speak.
You are you, I am me - you can stare, but don't care.
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06.05.2010 03:15 |
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Seleva unregistriert
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Lebensfreude kam bei mir zB vorgestern durch den lieblich bombigen Flow beim praktischen Kunstabi auf (und durch die Tatsache, dass sich die Anspannung wunderbar gelohnt hat.. aber das nur gaaanz nebenbei..
Im Grunde fühle ich mich oftmals unglaublich..lebendig und frei beim kreativen Schaffen.
Auch in dem Moment, wenn mir eine gewisse Vorstellung, ein Konzept durch den Kopf schießt und ich -obwohl ich keine Ahnung habe, wie ich das jemals auf Papier bringen könnte- mich allein deswegen, dass dieser kurze Blitzkonzeptgedanke da war, absolut lebendig fühle und alles wenigstens für kurze Zeit nen gewissen Sinn oder nen Rahmen zu bekommen scheint.
Um nicht in nem tiefen Loch zu versinken und "glücklich" zu sein muss ich irgendwas einigermaßen (für mich) Sinnstiftendes tun und vor allem nicht anfangen zu grübeln -> also mit lieben Menschen was tun, tätig werden, kreativ sein, schönes Gänsehautstück hören. Das Übliche eben.
Ich bin grundsätzlich dann lebensfroh und motiviert, wenn meine Zukunft in irgendeiner Form schon Gestalt annimmt und ich erahnen kann, dass das, was kommt, zwar fordernd aber doch auch machbar ist..
Zukunftsangst und Ungewissheit ist eklig.
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06.05.2010 18:58 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Kraft, Motivation, Energie bekomme ich aus Musik, aus meiner Kunst und aus positivem Stress, also Stress, der Spaß macht und dem Ego gut tut.
Dazwischen hemmungslose Ausruhphasen mit einfach nichts tun, nichts denken, einfach nur atmen und Boden unter den Füßen spüren. Das meine ich nicht bildlich.
Was mich dazu bringt weiterzumachen, wenn mal alles in Scherben liegt ist das mittlerweile angeeignete Knowhow mit Schmerz leben zu können. Und es sind die Menschen, die mir am Herzen liegen und denen ich ebenfalls wichtig bin.
Manchmal funktioniert alles auf einmal und manchmal ist es ein klitzekleiner seidener Spinnweb, der übrigbleibt und trotzdem hält.
xyrill
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 06.05.2010 19:18.
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06.05.2010 19:17 |
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Violett007
Geheime Meisterin
Dabei seit: 27.01.2010
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Über so ein Thema kann man ja stundenlang philosophieren und diskutieren...
Bei mir wars bisher meißt so gewesen, dass mich etwas komplett aus der Bahn geworfen hat bzw. dass sich Hindernisse auf meinem Weg aufbauten.
Nun redet man ja meißt mit Freunden/Familie auch über solche Dinge und jeder hat Ratschläge parat oder versucht einen aufzumuntern. Teilweise bringt es aber nicht wirklich was und man betet Standart-Floskeln herbei... naja der gute Wille zählt^^
Wie dem auch sei, am Ende galt es immer mich selbst in den Arsch zu treten und mich aufzuraffen, egal was mich zu Boden geworfen hat.
Ich kann nicht genau definieren was es ist bzw. was es war, was mich jedesmal wieder aufstehen lassen hat... aber ich versuchs mal zu erklären.
Mag sein dass es mein Wille war bestimmte Ziele zu erreichen oder der Wunsch/Traum nach etwas, der mir Kraft gegebn hat. Weil es einfach immer eine Sache gibt für die man weitermachen soll/muss... und wenn es wie in Zombieland ein Twinkie ist (sorry, aber fällt kein belangloseres Beispiel ein).
Hab durch Zufall einen Spruch von Ghandi gefunden (als ich während meiner shize Ausbildung ein altes Lager aufräumen durfte): Stärke entspringt nicht aus physischer Kraft, sondern aus einem unbeugsamen Willen... oh wie war.
Weiterhin bin ich auch der Meinung, dass man gewissen Dinge anzieht: je schlechter man sich fühlt und je negativer man denkt, umso mehr mist kommt auch tatsächlich auf einen zu. Aber das ist wieder ein anderes Thema
__________________ ... Pornos wie Bambi, Killerspiele wie World of Warcraft.
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19.05.2010 14:55 |
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