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Positive Psychology |
Thavador
Geheimer Meister
Dabei seit: 27.01.2005
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Link zum entsprechenden Artikel aus Spiegel.de
Was haltet ihr davon?
Meine derzeitige Meinung, ohne das Buch gelesen zu haben:
Im Ansatz ist es sehr interessant. Ein brauchbarer "Ersatz" für den Buddhismus,
welchen man in der westlichen Welt nur sehr sehr schwer leben kann.
Dieses psychologische Modell der "Positive Psychology" ist einfach,
wenn man die nötige geistige Disziplin aufbringt.
Bzw. scheint einfach zu sein - ich muss mir das Buch wie bereits angedeutet
erst noch leihen/kaufen.
Meine Bedenken sind, da ich das Buch noch nicht gelesen habe, dass
Dinge in diesem Buch zwischen den Zeilen stehen können die die Leser
unbemerkt in eine für den Autor zweckmäßige Richtung lenken könnten.
Es ist wichtig und richtig positiven Erlebnissen und Gedanken (z.B. gerade in
Deutschland) wieder mehr Wertigkeit zu geben. Aber im Artikel ist auch
angeklungen, dass Negatives wohl entkräftet werden soll? Das halte
ich, wenn es wirklich so im Buch steht, psychologisch für sehr problematisch...
__________________ Breathing in the madness, spitting out the lies
Searching for an answer, keep your alibis
Don't know where we're goin', just know where we've been
Remember when the clock strikes twelve, the losers always win
__________________
Forsaken fashion dolls
will follow you forever
white eyes of sheer despite will dog you 'till you die
Forsaken fashion dolls
You're meant to be together
just cry your silent scream tonite
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Thavador: 20.06.2006 15:26.
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20.06.2006 15:25 |
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Mulciber
The horror! The horror!
Dabei seit: 17.06.2006
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Ich kenne das Buch ebensowenig, kenne jedoch Menschen, die eben alle Arten von Büchern lesen die "Glück bringen" oder Erleuchtung oder die Fähigkeit mit Engel zu kommunizieren ect.
Im Endeffekt findet man Glück im Leben oder nicht, man kann dabei Wegweiser gebrauchen, manche Brauchen gar keine (zB. Buddah himself) manche können nur mit Wegweiser leben.
Ich persönlich lege auf Wegweiser spiritueller Art wenig wert, einfach weil ich Philosophie (um ein Beispiel zu nennen) oder nette Menschen als viel wichtiger erachte und man die Freude daran nicht erlenen kann, sondern man hat sie oder nicht.
Prinzipiell kann man in allem Freude finden, wenn man es sich lange genug einredet.
__________________ "Imaginarium des Intellektuellen: Abmagern ist der naive Akt des Intelligent-sein-Wollens."
(Roland Barthes)
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20.06.2006 16:12 |
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Ohne das Buch zu kennen, aber die Methoden der Amerikaner aufgrund anderer Literatur erahnend, vermute ich, dass solche Bücher doch ein wenig einseitig sind.
Es ist sicher richtig, dass man die Fähigkeit erlernen kann, die Dinge positiv zu sehen. Ich denke, dabei geht aber der Wille, sich mit negativen Dingen zu beschäftigen, gleichsam zurück. Denn wer will sich schon mit Deprisachen beschäftigen, wenn man nach Frohsinn sucht? Und zum depressiv werden reicht eigentlcih jeden Tag Tagesschau gucken oder Zeitung lesen.
Daher könnten solche "be happy" - Parolen die Verdrängung der (oft traurigen) Realität bewirken, mit der Folge, dass Menschen sich für die sie umgebende Welt nicht mehr interessieren und oberflächlich werden und interessieren sich für Klamotten, leichte Kost im Fernsehen und jegliche Form von Unterhaltung usw. Vielleicht greife ich aber auch zu weit...
Zum Glücklchsein braucht man eigentlcih keine Bücher: drei Mal die Woche 60 Min. Ausgauersport (z.B. joggen) bewirk durch Glückshormone eben das selbe, ohne seine Sichtweise der Umgebung ändern zu müssen.
Grüße
__________________ :: My black is (much) blacker than your black ::
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Spezies 242: 20.06.2006 16:52.
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20.06.2006 16:51 |
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klingt mir irgendwie nach industriefreundlichem brave-new-world gemache ..
bin da sehr skeptisch.. aber vielleicht bin ich auch viel zu paranoid und pessimistisch
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lol
__________________ Never argue with an idiot, they'll drag you down to their level and beat you with experience.
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20.06.2006 22:11 |
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Miss Mina
Hermaphrodit
Dabei seit: 11.04.2005
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Alter Hut
die welle des "positiv denkens" schwappt doch schon seit ner weile zu uns rüber. ist langsam aber wieder am abklingen
inzwischen ist ja bekannt was für psychische probleme entstehn wenn man es damit übertreibt....schulternzuck
also mal ein bissel reinlesen und den ein oder anderen tipp beherzigen schadet nicht
aber wer da versucht sein heil zu finden... *kopfschüttel*
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20.06.2006 23:58 |
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f-minor
Hermaphrodit
Dabei seit: 09.07.2006
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Annahme:
Wir leben in einer kranken Gesellschaft. Dies hat zur Folge, dass die meisten Menschen unglücklich sind.
Ich persönlich finde diese "Fast-Food-Psychologie" wirklich bedenklich. Es macht den Anschein, als ob die Trauer die uns von Zeit zu Zeit befällt, die Frage nach dem "Warum?" nur eine Art mentaler Fehlfunktion ist, die man mit ein wenig gut zureden wegdenken kann. So ist es aber nicht. Viele Menschen sind so fürchterlich unglücklich. Sie sind unzufrieden mit dem wer sie sind, mit dem was sie tun. Wenn ich mir einrede, dass alles besser wird, dann wird es das auch. Wenn man dann noch ein wenig Gruppendynamik ins Spiel bringt und das ganze in kleine Häppchen verpackt, damit das auch einleuchtend ist, dann hilft das mit Sicherheit. Aber ändert es das Leben? Gibt es der Existenz eine Richtung, geschweige denn einen Sinn?
Worum es hier geht, ist einfach nur eine Überlagerung der Tristesse die in unserer Gesellschaft vorherrscht. Rede Dir hundert mal am Tag ein, dass Dein Leben toll ist und es wird toll sein... für eine gewisse Zeit. Aber in Wirklichkeit ändert sich nichts. Es kann durchaus sein, dass manche Menschen ihr Leben einfach aus dem falschen Blickwinkel betrachten und eine Änderung ihrer Sichtweise Ihnen weiterhilft. Bei den meisten wird aber ausschliesslich eine Euphorie hervorgerufen, die bei dem nächsten Tief in masslose Enttäuschung umschlägt.
Nachtrag: schon der Name "Positive Psychology" ist seltsam. Psychologie ist immer positiv, da sie sich mit der Psyche des Menschen beschäftigt und wenn sich jemand oder Du selbst mit deiner Gedankenwelt auseinandersetzt ist das immer positiv.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von f-minor: 09.07.2006 03:22.
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09.07.2006 03:18 |
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Pagan
[ vivere militare est ]
Dabei seit: 02.12.2004
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Zitat: |
Original von Miss Mina
Alter Hut
die welle des "positiv denkens" schwappt doch schon seit ner weile zu uns rüber. ist langsam aber wieder am abklingen
inzwischen ist ja bekannt was für psychische probleme entstehn wenn man es damit übertreibt....schulternzuck
also mal ein bissel reinlesen und den ein oder anderen tipp beherzigen schadet nicht
aber wer da versucht sein heil zu finden... *kopfschüttel* |
Mitte der 80er bis Anfang 90er es ne Hochphase des "positiven Denkens".
Der Großteil der damalig Praktizierenden ist heute beste Kundschaft der Psychater/Psychotherapeuten. Ich kann es nicht für gut heisen, die negativen Gefühle & dergleichen zu negieren. Wir leben nicht in einer Kuschelwelt, in der wegen der Verletzungsgefahr alle Ecken abgerundet sind.
Genau so fatal - meiner Meinung nach - finde ich, das bis zum Erbrechen beliebte Bohren nach Problemen und Überbewerten von Kleinigkeiten in den o.g. Praxen ... es is ein Selbstschutz der Psyche mache Dinge zu verdrängen ... der Zeitpunkt um das Problem zu be- bzw. verarbeiten wird kommen, wenn sich die Erinnerung wieder einfindet.
__________________ .SUBAGE [Postpunk Wave Indie] @ facebook
SUBAGE @ bandcamp
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09.07.2006 08:50 |
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