Was ist noch wahr, und inwieweit ist "wahr" überhaupt definierbar??? |
xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
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Was ist noch wahr, und inwieweit ist "wahr" überhaupt definierbar??? |
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Wenn ich so etwas lese
PUBLIC RELATIONS Meister der Verdrehung
dann packt mich irgendwie immer die Verzweiflung. Es scheint alles gefiltert, beabsichtigt, das was nicht soll herausgelassen, und von der anderen Zutat ein bisschen mehr. Immer wieder frage ich mich wenn ich die aktuellen Nachrichten über den Nahen Osten höre und lese: Was davon ist wahr, was Übertreibung im Sinne einer bestimmten Absicht? (Beispiel die feiernden arabischen Israelis, angeblich im Freudentaumel über eine Hisbolla-Rakete, tatsächlich auf einer Hochzeit, ganz abseits von Politik und Krieg) Was ist Propaganda? Was Polemik? Und was würden mir die Menschen vorort erzählen? Wie verdammt noch mal schaffe ich es über eine Sache so frei zu denken, wie ich es gerne würde?
Letztendlich muss ich mir sagen: besser etwas Information, und eben aus so vielen Quellen wie nur möglich, als gar keine, ja nicht völlig dicht machen und resignieren. Das ist furchtbar dumm, das ist freiwillige Selbstentmündigung. Wie aber trennt man die Mogelpackung von der reinen Information, wenn diese allein schon wahrnehmungsbedingt grundsätzlich subjektiv sein muss.
Was kann man noch glauben, was einem andere über etwas erzählen?
Und wie zur Hölle soll man sich da noch eine Meinung bilden?
Welche Absicht steckt hinter DIESEM Artikel und was in ihm ist PR, was nicht...
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von xyrill: 02.08.2006 16:11.
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02.08.2006 16:07 |
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stimmt schon, die Wahrheit sieht man immer nur ein Stückchen
ich denke ganz ganz selten hat man mal das Glück "die ganze Wahrheit" zu kennen
__________________ alles fließt...
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02.08.2006 16:46 |
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Teroon
Erhabener Ritter
Dabei seit: 08.05.2006
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PR ist in der Tat ein ziemlich interessantes oder erschreckendes Thema. Kommt eben immer darauf an, auf welcher Seite man steht.
Ich persönlich denke, dass man eine solche Entwicklung kaum aufhalten kann, selbst vornhemlich autonohme Internetblogs sind vor solchen PR-Kampangen ja nicht geschützt (Foren ja schon lange nicht mehr). Ich bin mir auch sicher, dass wenn man mal hier im Forum testweise so was versuchen würde würde das auch wunderbar funktionieren, zumindest wenn es richtig gut geplant ist. Das ist denke ich der Punkt der an PR so gefährlich ist, man erkennt sie in den seltensten Fällen als solche sondern denkt es handelt sich um (halbwegs) seriöse Informationen, wobei ja inzwischen nicht mal die Nachrichten im öffentlichen Fernsehen objektiv sind (siehe Beispiel mit den feiernden Israelis).
Das Einzige was man, abgesehen von völliger Resignation, machen kann ist, wie Xyrill schon gesagt hat, sich möglichst viele Informationen aus unterschiedlichen Quellen besorgen und sich dann selbst ein Bild zu machen, wobei das natürlich auch wieder gefilterte Informationen sind, nur bin ich dann eben der Filter.
Wieviel man nun von dem, was gesagt bekommt oder liest, glauben kann muss letztendlich jeder selbst entscheiden und das wird immer schwerer werden, da immer mehr Quellen nicht mehr vertrauenswürdig sind, aber viele interessiert das wohl auch nicht, da die Entwicklung in Richtung einer Gesellschaft geht, die eben auch Meinungen konsumieren und nicht bilden will.
Wenn ich mir eine Meinung bilde, dann suche ich mir in der Regel erstmal Informationen aus möglicht vielen und zuverlässigen Quellen und danach mache ich mir darüber einige Gedanken und dann habe ich mir eine Meinung gebildet. (Zumindest wenn das Thema wichtig ist)
Die PR die in diesem Artikel steckt ist sicherlich, dass der Spiegel so als Aufklärer dasteht, obwohl dieser genauso falsche und schlecht recherschierte, sowie PR-behaftete Informationen verbreitet.
Was auch definitiv PR ist sind die Aussagen über die Gentechnik, die hier wieder sehr negativ dargestellt wird, ohne auf die wirklich wichtigen Verbesserungen hinzuweisen, die vor allem im Bereich der Medizin dadurch erreicht worden sind.
Und der Artikel ist insofern PR, dass eine negatives Bild auf den gesamten PR Sektor ist, dabei kann PR auch im positiven Sinne verwendet werden, nämlich zu einer "Erziehung" bzw. Aufklärung weiter Bevöllkerungsteile, z.B. im Bereich Ernährung.
[Edit ] Was mir dazu noch einfällt ist die lustige CO2-Kampange der US-Industrie[/Edit]
__________________ Wer seine Mitte nicht verliert ist unüberwindlich
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Teroon: 02.08.2006 16:51.
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02.08.2006 16:47 |
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Wahr ist, was Menschen als wahr empfinden. - David Copperfield -
Nun ja, so ganz stimmen die Worte des Illusionisten nicht. Aber immerhin passt der Ansatz.
Ich ändere den Satz ein wenig ab.
Wahr ist, was was wenige bestimmen, wahr zu sein.
__________________ Edition minus Steinbach punkt DE
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02.08.2006 21:57 |
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Der Themenkomplex "Information - Kommunikation - Wahrheit - Wissen" ist - zumindest in der europäischen Tradition - so alt wie indirekte Kommunikationsmedien selbst. Schon bei Hesiod (Theogonie, Frühdatierung ~8.Jh. v. Chr) kann man Folgendes lesen:
Zitat: |
Jene lehreten auch dem Hesiodos schönen Gesang einst,
Als er die Lämmer besorgt' an des heiligen Helikons Abhang.
Also redeten mich die Göttinen selber zuerst an,
Sie, die olympischen Musen, des Ägiserschütterers Töchter:
"Hirten der Flur, unnütz hinträumende, Bäuche nur einzig!
Wir verstehn viel Falsches, wie Wirklichem gleich zu verkünden;
Wir verstehn, wenn wir wollen, auch anzusagen die Wahrheit." |
Interessant, dass auch hier schon gerade die "Diskussion" darüber, ob das Medium "Lehrgedicht" (für das die Musen stehen) einen wahren Kern enthält / enthalten kann, zu einer Legitimierung des Lehrgedichts selbst herhält...
Kommunikation ist nicht möglich ohne Information, Information ist immer zweck- und kontextgebunden, also per se erstmal gar nicht unbedingt auf Wahrheit oder Aufrichtigkeit angelegt. Das ist eine "Problematik", die man auch durch Vergleich von Quellen erkenntnistheoretisch nicht beseitigen kann, da man bestenfalls eben nur einen kleinen Ausschnitt der überhaupt zugänglichen Information zur Verfügung hat. Das sollte aber nicht zu Resignation führen, denn wer Fragen stellt, wird immer ein kleines Stückchen weiter auf dem (bäh, wie kitschig *g*) Weg zur Erkenntnis sein, d.h. es gibt qualitative Unterschiede, die den Grad der Überzeugung genauso wie die Intensität der Meinungsbildung betreffen.
P.S.: Ist das Thema in der Philosophie nicht besser aufgehoben?
__________________ .
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03.08.2006 09:33 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
Themenstarter
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Zitat: |
P.S.: Ist das Thema in der Philosophie nicht besser aufgehoben? |
Wahrscheinlich.
Guckt mal hier. Ich finde das ist auch wieder ein sehr gutes Beispiel:
Was geschah in Kana?
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03.08.2006 10:08 |
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Nunja, Wahr, Wahrheit, kommt nunmal schliesslich von Wahrnehmung. und was man warnimmt ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und somit hat jeder Mensch seine eigene Wahrheit..
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Zitat: |
Original von Judas
Deinen Nazischeiß kannst du dir übrigens in deinen Bauernarsch schieben, ich lass mir ja viel gefallen aber sone Scheiße kannst du dir am Zürcher Stammtisch mit deinen neuen eidgenössischen Homies liefern, jedoch nicht mit mir. |
Ich frag mich bis heute was für Homies Judas meint, ich hab fast nur SpäMies!
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03.08.2006 11:21 |
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xyrill
...huch!...
Dabei seit: 23.03.2005
Themenstarter
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@ crashmaker
so ganz richtig ist das nicht, zumindest nicht linguistisch
http://de.wiktionary.org/wiki/Wahrheit
Dem Gedanken hinter deiner Aussage stimme ich allerdings zu.
@ konstruktivist
Das ist ziemlich interessant. Momentan steht die Ausstellung in Luxembourg? Kommt sie auch wieder nach Deutschland, bzw. weißt du Termine hier in der Nähe. Ich würde sie mir sehr gerne ansehen und überlege mir den Katalog zu holen.
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03.08.2006 11:44 |
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Die Problematik ist nicht neu.
Wenn man sich informieren will muss man mehrere Quellen prüfen, besser selbst nachfragen.
Ein gesundes Misstrauen ist immer noch am besten. Man kann z.B. neutrales Faktenwissen (Betriebswirtschaft, Physik etc.) nutzen um zu merken dass das was da steht SO nicht stimmen kann.
Noch ein Ansatz ist sich zu fragen "Wem nützt es ?", gab es vielleicht Ereignisse, wie Skandale, die das Unternehmen/die Regierung veranlasst haben könnten falsche Nachrichten in Umlauf zu bringen ?
Also: Kritisch bleiben, nicht alles glauben
EDIT: Kant hat es schön auf den Punkt gebracht. "Sapere aude", habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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03.08.2006 12:23 |
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